Best Of Worst Case: Planet Of The Sharks (Filmkritik)

Die Welt hat sich verändert. Alles steht unter Wasser, die Menschen leben auf schwimmenden Bauten/Städten und jeden Tag steigt der Meeresspiegel. Die Natur holt sich zurück, was der Natur gehört. Aber es gibt einen Plan: Eine Rakete in die Atmosphäre schießen, welche durch molekulare Umwandlung das Wasser wieder sinken lassen soll und so wieder Lebensraum schaffen.

Durch das viele Wasser hat sich allerdings ein weiteres, großes Problem ergeben: Haifische. Einer davon ist mutiert und scheint die anderen anzuführen. Eine ganze Armada an Haien, bestehend aus diversen Spezies, greift eine Menschensiedlung nach der anderen an und sie kommen immer näher an die Stadt „Salvation“ heran …

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Natürlich ist „Planet Of The Sharks“ kein guter Film per se. Dazu ist er einfach nicht gut genug, bzw. ist das Drehbuch an manchen Stellen zu holprig, um wirklich die Emotion auszulösen, welche die Macher an manchen Stellen mit Sicherheit beabsichtigt hatten. Aber trotzdem … ich muss zugeben, dass „Planet Of The Sharks“ etwas geschafft hat, was ich bei Trashfilmen schon nicht mehr für möglich gehalten hätte: Die Eröffnungssequenz hat mich mit offenem Mund dasitzen lassen.

Ja, die Effekte sind durchschnittlich (für einen Trashfilm eigentlich trotzdem verdammt gut) und die SchauspielerInnen halbwegs okay, aber die Choregraphie dieser Szene hat mich umgehauen. Haie fallen über eine der schwimmenden Städte her und räumen sie leer. Wenn man jetzt die Logik mal außen vorlässt, dann ist der Ablauf dieser Sequenz extrem beeindruckend. Das gilt generell für einen großen Teil der Effekte und für den ganzen Film: Hier hat es klar nicht am Können gemangelt, sondern am Budget.

Mark Atkins, Regisseur des Spektakels weiß ja auch, was er tut, wie er ja bei „P-51 Dragon Fighter“ bereits zeigen konnte. Das ist keine neue Erkenntnis, aber so gut, wie diese Anfangssequenz war noch keine Szene von ihm. Ich gebe zu, dass ich „Sand Sharks“ weit unterhaltsamer fand, jedoch muss ich festhalten, dass dieser auch bewusst lustig und irre war. Und „Planet Of The Sharks“ versucht doch zu einem großen Teil ernst zu sein – und das gelingt sogar zu einem großen Teil. Wer hätte das gedacht.

Die SchauspielerInnen sind okay und geben sich keine Blösse, wenn auch Brandon Auret und John B Swart klar herausstechen. Brandon Auret ist der klassiche „harte Kerl mit weichem Kern“ und verliebt sich ein wenig in die Anführererin. Und John B Swart spielt einen Wissenschaftler, der zwar nicht an der Front dient und die meiste Zeit über wirkt, als würde ihn das alles ankotzen, der aber gegen Ende eine der coolsten Szenen hat – im Sinne von Action, als auch im Sinne von Charaktertiefe (wenn man das überhaupt so nennen darf).

Im Grunde ist „Planet Of the Sharks“ dennoch ein Frauenfilm. Ich meine jetzt nicht ein Film für die Zielgruppe „Frauen“, sondern ein Film, in welchen die wahren Heroen klar die Frauen sind. Sie sind es, welche die Anführerinnen stellen, sie sind es, die sich in die Höhle des Löwen bzw. das Revier des Hais begeben und sie sind es auch, welche die Ideen haben und sie umsetzen. Die Männer spielen zwar eine wichtige Rolle als Unterstützer, aber eben nur das. Wer damit ein Problem hat, sollte einen Bogen um den Film machen. Ich erwähne das nur, weil ich die Beschwerden nach „Mad Max: Fury Road“ zum Thema „Frauenfilm“ oder besser „Männerdiskrimierung“ im Hinterkopf habe.

Alle, die keine Kleinkinder mehr sind und über solch peinlichen Gedankengut stehen, sollten dennoch ihren Spaß haben. Positiv anzumerken ist es insofern als das hier die guten Frauen auch nicht als Eye-Candy verbraten werden (auch wenn sie klarerweise alle hübsch sind), sondern klar die aktivere und storyrelevanteren Charaktere sind. Tut hin und wieder gut. Allerdings – und da gebe ich dann auch schon wieder Ruhe: Sie sind leider nicht unbedingt die besten Darsteller. Stephanie Beran, als Dr. Shayne Nichols, macht ihre grundsätzlich gut – hat sie ja auch in „Dragon Fighter“ schon gemacht. Sag ich mal. Lindsay Sullivan als Dr. Roy Shaw, die toughe Anführerin, die auch mal für ihre Truppe den Kopf hinhält ist verdammt cool und Christia Visser als Dr. Caroline Munro wirkt sogar manchmal so als hätte sie eine Ahnung von dem was sie das pseudowissenschaftlich von sich gibt.

„Planet Of the Sharks“ bekommt 6 von 10 möglichen, unerwarteterweise ein paar spektakuläre Szenen beinhaltende, Punkte.

Best Of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Drehbuch, Schauspiel):
Der Film nimmt sich ernst und versucht aus seinem geringen Budget das Bestmögliche herauszuholen, was über weite Strecken auch tatsächlich gelingt. Klar reden wir hier nicht von einem Millionenblockbuster und der Film bleibt immer klar ein Trashfilm, aber er ist nicht schlecht. Mit mehr Budget und teilweise besseren SChauspielerInnen hätte das ein Hammerfilm werden können (vielleicht hätte man das Drehbuch auch hier und da ein wenig straffen müssen).

Fazit: Absolut sehenswert. Auch ohne Schadenfreude.


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