Best Of Worst Case: Snake Megadeath – Lockjaw – Carnivorous (Filmkritik)

Nach einem Einbruch beim in der Nachbarschaft lebenden Voodoo-Meister ist Alan als kleiner Junge im Besitz eines magischen Zeichenwerkzeuges, dass die mystische Kreatur „Lockjaw“ zum Leben erwecken kann. Da sein Vater ein misshandelnder Säufer ist zögert Alan nicht lange, das Ding zu benutzen.

Jahre später ist Alan glücklich mit seiner Jugendliebe verheiratet und lebt ein beschauliches Leben. Bei Gartenarbeiten gräbt seine Frau die Box mit dem Stift wieder aus und wird kurz darauf von einer Gruppe Jugendlicher in einem Pick-Up überfahren – und die merken es nicht einmal. Also dreht Alan durch und zeichnet die jungen Erwachsenen mit dem „Lockjaw-Stift“, woraufhin die Kreatur erneut auf Jagd geht. Also Alan aber am nächsten Tag aus seinem Trauersuff erwacht, hat er Bedenken und versucht seine Affekthandlung ungeschehen zu machen, aber er ist bereits zu spät … es gibt bereits die ersten Toten …

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Also grundsätzlich muss ich – wieder einmal – festhalten, dass der Film „Snake Megadeath“ der schon ältere Film mit dem Titel „Lockjaw – Rise oft he Kulev Serpent“ ist, übrigens – um die Verwirrung voll zu machen – auch unter dem Namen „Carnivorous“ bekannt. Der ist, wie gesagt, schon alt und noch immer nicht gut. Das beginnt bereits in den ersten Minuten des Films, als Alan den „Stift“ klaut – der Voodoo-Meister läuft ihm bis vor die Haustür nach, hebt dann die Hand und schimpft dann, dass das Teil Tod und Verderben über Alan bringen wird, dreht dann um und geht wieder ins Haus. Schnitt. Wir sind Jahre später dran. Dabei war das Haus gerade mal gefühlte 10 Meter neben dem von Alan. Scheinbar sprechen die Menschen in Amerika nicht mit den Nachbarn und zeigen sie auch nicht an (genau, weil Amerikaner verklagen andere so ungern …), wenn sie sehen, dass deren Kinder aus ihrem Haus etwas stehlen … naja, ist nun mal so.

Es kann ja nur besser werden.

Denkt man. Aber nur, bis die Charaktereinführung der jungen Erwachsenen erfolgt, denn was hier an Klischees und schlechten Schauspielleistungen geboten wird ist hammerhart. Das kann man eigentlich nicht beschreiben. Overacting ist kein Ausdruck dafür (ich sag nur, da gibt es diesen Skateboarder … nach drei Zeilen Dialog hatte ich Sehnsucht nach einer Todesszene). Oder die blonde, dumme Nuss, die … naja. Witzig auch, dass anfangs zwei Pärchen vorgestellt werden, aber ein paar Minuten später die Sachlage scheinbar anders aussieht. Ich kann es nicht besser erklären, tut mir leid.

Auch der Unfall, der zum Tod von Alans Frau führt … der passiert deshalb, weil der Fahrer die ganze Zeit auf den Hintern der neben ihm sitzenden Blondine guckt, während er Bier trinkt (und sie sich übrigens bewusst immer wieder nach vor beugt, während ihr Freund daneben sitzt und sich darüber zu freuen scheint, das der Fahrer Gefallen am Hintern seiner Freundin findet …). Dahinter sitzen zwei (und einer davon ist die Normalsterbliche Inkarnation von Clarke Kent, ich schwöre!) weitere Leute und hören mit offenen Augen Musik, während sie dabei nach vorne durch die Windschutzscheibe gucken. Dann kracht es und niemand(!) hat bemerkt, dass sie jemanden überfahren haben. Es kommt auch niemand auf die Idee in den Rückspiegel zu gucken oder hinten aus der Heckscheibe … tja.

Dazu kommt, dass DMX (Rapper) mitspielt und den Film auch produziert hat, sowie die „First Person Credits“ bekommt. Dabei reduziert sich seine Rolle (zum Glück) auf fünf Szenen, die genau keine wirkliche Synchronität mit den anderen Szenen haben, denn er ist der Sohn des Voodoo-Meisters und weiß, wie man Lockjaw töten kann.

Und jetzt kommt es: Mit einer Panzerfaust. Genau. Ihr lest richtig. Eine Panzerfaust. Da wäre jemand anders sicher nicht drauf gekommen, dazu musste man zu einem Voodoo-Meister fahren. Woher der Kerl übrigens Alan kennt und warum er schon Stunden bevor er von Lockjaw weiß durch seine Homies eine Panzerfaust besorgt, weiß wohl niemand. Ich tippe mal drauf, dass die Rolle als „mystischer Helfer“ angedacht war, es wirkt aber eher wie Drogendealer mit Suchtproblem und Wahnvorstellungen. Immerhin spielt er im ganzen Film nur gut zehn Minuten mit.

Über das Creature-Design will ich jetzt gar nicht reden, wobei – und das ist spannend – das CGI doch tatsächlich um Häuser besser ist, als von zB Piranhaconda, der ja doch viel neuer ist. Allerdings muss der Fairness halber erwähnt werden, dass Lockjaw auch weit seltener in Erscheinung tritt.

Was – werden sich vielleicht jetzt einige von euch fragen – soll bitte das absolut nichtssagende Bild bei diesem Beitrag? Ganz einfach. Das ist – aus männlicher Sicht – die beste Stelle des Films, vorausgesetzt man(n) findet die Farbe der Unterwäsche ansprechend. Alles andere ist auf einem klassischen Best-Of-Worst-Case-Niveau inklusiver dämlicher Dialoge, Anschlussfehler und sinnfreier Handlungen seitens der Charaktere.

„Snake Megadeath“ aka „Lockjaw – Rise Of The Kulev Serpent“ aka „Carnivorous“ bekommt von mir 3,5 von 10 möglichen, die Todesschlange durch Rachsucht erweckende Punkte

Best of Worst Case-Urteil: (Trashfaktor: 8,5):
Ein Witz von vorne bis hinten – die Effekte grottig schlecht (aber witzig anzusehen), die Szenenfolgen streckenweise absurd und vorhersehbar wie ein Sonnenaufgang. Das Ende (der Showdown) ist stumpf, abrupt und lächerlich – und deshalb witzig.

Fazit: Unterhaltsam für Leute mit einer gehörigen Portion Schadenfreude.

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2 thoughts on “Best Of Worst Case: Snake Megadeath – Lockjaw – Carnivorous (Filmkritik)

  1. Also dass es wen gibt, der sich diese Filme unbezahlt und freiwillig anschaut, ist immer wieder erstaunlich! Das Durchhaltevermögen! Die Frustrationstoleranz! Die Leidensfähigkeit im Dienst der Sache (dieser Blog)! 🙂

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