Resident Evil Revelation (Game-Review)

resident_evil_revelations_logo

Es ist ein Rettungsruf, der Jill Valentin und ihren Partner Harper auf das Kreuzfahrtschiff „Queen Zenobia“ führt. Ausgerechnet ihr alter Parter Chris Redfield wird vermisst. Der letzte bekannte Standort von Chris war auf diesem Schiff, mitten im Ozean. Jill und Harper betreten die „Queen Zenobia“ und es dauert nicht lange, bis sie auf mutierte Besatzungsmitglieder treffen. Ein Virus hat sich ausgebreitet. Aber wer steckt dahinter? Warum dieses Schiff infizieren? Und wo steckt Chris?

Währenddessen treibt sich Chris Redfield am anderen Ende der Welt herum. Er geht einer Nachricht über biologische Waffen nach. Wieso denkt Jill also, dass Chris auf dem Kreuzfahrtschiff ist? Hat sie jemand absichtlich dort hingelockt? Was geht nur vor sich?

Es ist noch gar nicht so lange her, da hat Capcom mit „Resident Evil 6“ einen Ansturm der Entrüstung ausgelöst – zu actionreich, zu viel auf Ko-Op und zu wenig Grusel, so in etwa lauteten die Vorwürfe. Ein Weg, der schon vor Jahren mit Resident Evil 4 begonnen und konsequent fortgesetzt wurde.

„Revelation“ ist kein Teil 7, nein, es ist eine nette kleine Zwischendurch-Dosis, die von alten Tugenden und alten Fehlern erzählt. Und erzählen ist dabei das Stichwort, denn der beste Grund sich „Resident Evil Revelation“ zu Gemüte zu führen ist die Story. Fans der Serie wissen, dass Chris Redfield im fünften Teil der Serie um seine Partnerin (und Serienheldin) Jill trauert – genau um diese Jill dreht sich das neue Kapitel. Das Wissen darum, wie Jill enden wird und die Frage, ob dies in „Revelation“ geschieht sind an sich schon gute Gründe, sich durch die Handlung zu kämpfen, aber das ist natürlich nicht alles.

resident_evil_revelations_jill

Das Gameplay wurde – dank der ursprünglichen Handheld-Herkunft – stark auf das Wesentliche reduziert. Man springt in die Rolle von mehreren Charakteren, spielt sich durch kurze Abschnitte die zwischen 10 und 30 Minuten dauern und wird dabei immer wieder mit netten Cliffhangern zwischen den Kapiteln überrascht, sowie mit der einen oder anderen Storywendung (und es gibt da einen wirklich richtig coolen „WTF“-Moment) an der Nase herumgeführt. Die meiste Zeit über läuft man mit einem Partner herum, ein Spiel im Ko-Op ist dennoch nicht möglich. Was sehr positiv auffällt, ist, dass die Action-Anteile wieder mehr zu den Wurzeln zurück geführt wurden. Das bedeutet, dass man sich nicht ständig gegen Gegnermassen wehren muss, sondern immer wieder einzelne Gegner auftauchen und den Spieler überraschen. Überhaupt ist die ganze Atmosphäre wieder mehr auf Horror zugeschnitten und die Stimmung wird in allen Levels (am meisten gefielen mir die Abschnitte auf dem windgepeitschtem Außendeck der „Zenobia“) sehr gut eingefangen, auch wenn diese sehr schlauchartig angelegt sind.

Super ist das neue Tool, dass sich die Entwickler einfallen haben lassen, kurz „Genesis“ genannt, mit welchem ihr die Räume (und Monster) scannen könnt und so oft Munition, Heilkräuter oder andere dinge entdeckt. Anfangs hab ich noch befürchtet, dass hier eine Pseudohilfe angeboten wird, die mit der Zeit nervt, wollte das „Genesis“ dann aber nicht mehr missen. Die Munition, die ich dank des „Genesis“ gefunden habe, hat Jill und Harper mehr als nur einmal das Leben gerettet. Überhaupt herrscht wieder Munitionsknappheit vor und es kam mehrmals dazu, dass ich einen Zwischengegner besiegt habe und nur noch drei Kugeln in meinem Gewehrlauf waren – das hat für Adrenalin gesorgt, dass könnt ihr mir glauben. Schön auch, wenn man das erste Mal vor einer Tür steht, sie öffnen will und die Nachricht „Es ist ein Anker darauf eingraviert“ eingeblendet ist. Das weckt Erinnerungen.

Das führt aber auch dazu, dass manche Teile des Schiffs mehrmals betreten werden müssen – wenn auch teilweise mit anderen Figuren – aber im Laufe der Kampagne ergibt es immer Sinn und verkommt nicht zum nervigen Zeitschinder. Ein Horror sind allerdings die häufigen Ladepausen, die zwar meist eher kurz ausfallen, aber dennoch nerven, wenn zB vor einer Zwischensequenz geladen wird, diese dann keine Minute dauert und sofort wieder geladen wird – das hätte man besser lösen können.

Grafisch bekommt man in Bezug auf die Charakteranimationen Großartiges geboten, in Bezug auf manche Umgebungen allerdings dafür verdammt matschige Texturen. Wieder andere Bereiche sind sehr detailliert und super anzuschauen, alles in allem hinterlässt die Grafik also ein gemischtes Gefühl. Aber in Summe erfüllt sie ihren Zweck und in so mancher Zwischensequenz (ich sag nur „einstürzende Hochhäuser“) musste ich doch sehr staunen ob der super Optik.

In Summe können Fans der älteren Resident Evil Teile bedenkenlos zugreifen, zumal auch der „Raid-Modus“ nach Durchspielen der Story noch Spaß macht (sich so rasch als möglich von Punkt A nach Punkt B in einem Level durchkämpfen) und, wie bereits erwähnt, die Geschichte wirklich toll erzählt ist und sehr viel Spaß macht – und vor allem wirklich Spannung aufbaut.

Wenn es nach mir geht, dann kann möglichst rasch ein Nachfolger erscheinen, denn als Solospieler ist es sicher das beste „Resident Evil“ seit Teil 4.

„Resident Evil Revelations“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, die BSAA an der Nase herumführende Punkte


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.