God of War: Ascension (Game-Review)

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Ruppig geht es zu in Sonys neuem „God of War“ – gewohnt ruppig? Tatsächlich ist es so, dass die Serie immer schon eher wenig für Zartbesaitete konzipiert war, und nicht ohne Grund konnten unter-18-Jährige die früheren Ableger genauso wenig erwerben wie die Neuerscheinung. Dennoch hat „Ascension“ nochmals um einen Zahn zugelegt, was die Härte der Kämpfe angeht – und vor allem bei der Menge an sichtbarem Blutes! Das ist natürlich nichts Schlechtes, man muss es nur mögen. Dass die Story gewohnt monumental und archaisch ist, lässt die Heftigkeit als angemessen erscheinen. Denn wenn in der griechischen Götterwelt eine Auseinandersetzung ausgetragen wurde, kam der Verlierer ebenfalls nicht gerade glimpflich davon.

A propos griechische Sagenwelt: Dass der Plot von „God of War: Ascension“ ein weiteres Mal in selbiger angesiedelt ist, dürfte klar sein. Dieses Mal kämpft Kratos gegen die Furien, die wirklich in all ihrer Schrecklichkeit dargestellt werden und insofern erst gar nicht irgendwelche Gedanken von mangelnder politischer Korrektheit aufkommen lassen (Stichwort Gewalt gegen Frauen). Im Vergleich zu früheren Teilen der Serie startet „Ascension“ ein bisschen zurückhaltender los, weil die drei Furien im Vergleich zu den bislang bekämpften Gottheiten nicht ganz mithalten können. Das Spiel holt dann aber auf und liefert getreulich genau die Kämpfe gegen riesengroße Hauptgegner, für die „God of War“ gekannt und geschätzt wird.

Eine wesentliche Änderung seit „God of War 3“ ist, dass die Anzahl der Waffen auf den ersten Blick reduziert wurde. Bei genauerem Hinsehen ändert sich dieses Bild jedoch, und wer Kratos‘ Chaosklingen immer schon als dessen bestes Kampfutensil empfunden hat, wird die jetzige Umsetzung sogar für viel gelungener halten. Zwar nutzt Kratos mehr oder weniger exklusiv seine Klingen, doch im Laufe des Spiels erhalten selbige Zusatzfunktionen und halten so das Gameplay länger spannend. Die hinzukommenden Chaosklingen-Kräfte sind stilecht nach den wichtigsten griechischen Göttern geformt: Die Kraft des Meeresgottes Poseidon führt dazu, dass die Klingen Feinde einfrieren können („Eis des Poseidon“), Zeus sorgt für Blitze und Ares für Feuer. Hades verleiht den Chaosklingen die Fähigkeit, die Toten aufzuerwecken, um Kratos im Gefecht beizustehen.

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Bei Grafik und Sound übertrifft „Ascension“ die Erwartungen sogar noch. Der Orchester-Score war immer schon umwerfend, genauso ist es auch dieses Mal. Überraschend in positiver Weise ist hingegen, dass das Spiel noch besser aussieht als gedacht. Man spürt förmlich, dass dieses „God of War“ das letzte Spiel der Serie sein wird, das noch auf der PS3 erscheint. Die Konsole ist nahe dem Ende ihrer Lebenszeit, was Big-Budget-Exklusivtitel angeht, und die Entwickler wissen mittlerweile genau, wie sie das Maximum an Leistung aus der Hardware herauskitzeln.

Das schlägt sich in einer ziemlich umwerfenden Grafik wider, wobei die Filmclips zwar nicht im „echten“ Full-HD-Format vorliegen, aber auch in 720p sehr anständig aussehen. Die Art und Weise, wie schon die Animationssequenzen die Story inszenieren, ist packend, und auch wie sie unmittelbar ins Gameplay münden, weiß zu überzeugen. Freilich muss man zugeben, dass die Spielergemeinde mittlerweile Lust auf „noch mehr“ hat – schließlich wird die nächste Playstation Hardware („PS4“) für den Spätherbst erwartet. Spätestens dann wird es mit dem stets relativ drastischen Aliasing der aktuellen Sony-Konsole vorbei sein.

Neu für die „God of War“-Serie ist der eingebaute Multiplayer-Modus. Hier dürften sich die Geister entzweien: Während „God of War“ für manche Gamer stets für klassische lineare Storylines gestanden hat, sodass sie um den Multiplayer lieber einen Bogen machen, werden andere Spieler den kostenlosen Bonus begrüßen. Um den Mehrspieler-Modus zu aktivieren, ist die Eingabe eines Codes erforderlich; wer den Titel gebraucht kauft, muss daran denken, im Playstation Store eine neue Aktivierung zu erstehen – außer natürlich, der Vorbesitzer zählt zur Gruppe derer, die den Multiplayer von „God of War“ nicht zu schätzen wussten.

„God of War Ascension“ ist ein toller letzter Teil der Serie auf der PS3 geworden. Die Umsetzung und Erweiterung der Chaosklingen ist spitze, und die Grafik dürfte lässt sich auf dieser Konsolengeneration kaum noch toppen.

Wir geben „God of War: Ascension“ 9,0 von 10 Punkten.

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