Und wie üblich ist es nicht die beste Idee, wenn man auf die Legenden eines weit abgelegenen Dorfes – in diesem Fall mitten in der Mongolei – pfeift und einfach eine große Bohranlage aufstellt, obwohl diese vor den „Death Worms“ warnen. Gottseidank ist Schatzjäger, Taugenichts und sympathischer Han-Solo-Verschnitt Daniel (Sean Patrick Flanery) nicht weit – der sammelt nämlich Artefakte, die ihn auf die Spur eines Schatzes (von wem wohl, hm? Mongolen …) bringen sollen, der allerdings – man ahnt es – von eben diesen Monsterwürmern bewacht werden soll. Dazu kommt noch das der Leiter des Kraftwerks ein paar Deals „unter der Hand“ macht, „etwas“ gefunden hat, dass er aus der Anlage schaffen muss und gerade eben eine Inspektion ins Haus steht, weil so viele Arbeiter verschwinden.
Aber auch bei Daniel ist nicht alles eitel Wonne – er wird von einer Gang gejagt, die auch auf das Gold scharf ist (und sein Freund Sheriff Timur, hilft ihm aus der Patsche) und trifft dabei die (bildhübsche, was sonst) „Ärztin ohne Grenzen“ Alicia (Victoria Pratt), die ein ganzes Dorf mit Medikamenten retten muss, da eine seltsame Seuche umgeht. „Todeswürmer“, flüstern die Einwohner. „Ach was“, sagen die Ärzte. Und bald darauf fügt sich alles zusammen …
Interessant, dass ich Hr. Sean Patrick Flanery so gut im Gedächtnis hatte, denn außer „Der blutige Pfad Gottes – Boondock Saints“ hat der Mann ja eigentlich keine großartigen – mir bekannten – Filme hingelegt. Trotzdem war ich überrascht ihn in solch einem Film mitspielen zu sehen. Auch wenn er sichtlich nicht gefordert ist, hat er doch Spaß an der Sache und legt seinen Halunken Daniel sehr sympathisch schlitzohrig an.
Victoria Pratt als hübsche Ärztin dient eigentlich rein dem optischen Aufputz und um Daniel einen moralischen Kompass zu bieten, nach dem er sich richten kann. Einigen von euch könnte sie aus den Serien „Mutant X“ oder „Cleopatra 2525“ bekannt sein.
Sheriff Timur (George Cheung) ist einfach ein verdammt cooler Kerl und treuer Freund, der selten im Film auftaucht, aber wenn, dann gehören die Szenen ihm. Schade, dass man Hr. Cheung wohl hauptsächlich als Bösewicht aus „Rambo“ kennt, obwohl der schon bei 174 Filmen dabei war.
Ganz interessant finde ich, dass Regisseur Steven R. Monroe üblicherweise eher das Kamera und Elektrik-Department bei Filmen über hat und nur hin und wieder zum Regiestuhl greift, zuletzt allerdings – und jetzt haltet euch fest – beim Remake von „I spit on your grave“ … Wenn das nicht völlig irre ist, zumal „Mongolian Death Worms“ zu keiner Zeit auch nur irgendwie ein „guter“ Film ist und man kann über „I spit on your grave“ denken, was man will – technisch ein verdammt gut gemachter Film (der mir persönlich viel zu intensiv war). Alle, die sich darüber freuen, dass er mit dem vorher genannten Film keinen Erfolg hatte, können gleich wieder aufhören zu grinsen: Der Mann macht zwischendurch immer wieder mal Filme, bei denen er selbst das Drehbuch geschrieben hat („Mongolian Death Worms“ eben), vermutlich weil es Laune macht und als Fingerübung.
Der Film selbst ist locker flockig, perlt so dahin und man weiß die meiste Zeit über, was man zu erwarten hat – so richtig überrascht wird man nie, aber darum geht es ja auch nicht. Die Würmer selbst – die natürlich tatsächlich existieren – sehen gut aus und sind bei weitem nicht so groß wie auf dem Cover der DVD, aber dennoch nicht gerade klein. Hat da jemand „Tremors – Land der Raketenwürmer“ gesagt? Naja, so cool sind sie nicht, aber dafür gut schleimig. Das Zusammenspiel der einzelnen Elemente (Ärzte ohne Grenzen, Bohranlage, Schatzjäger) hätte gründlich in die Hose gehen können, vereint sich aber zu einem ganz netten Teil und vor allem lebt der Film vom Spaß, den die Schauspieler ganz offensichtlich hatten. Vom Leiter der Bohranlage bis zu dessen Inspektor über Daniel bis hin zum Assistenten von Alicia sind alle gut gelaunt und es macht Spaß, vor allem, da sich alle Beteiligten sicher zu sein schienen, was sie für da einen Film machen.
Witzige Dialoge, die vor allem in der Originalversion vom guten Timinig der Pointen leben und sympatische Charaktere – was will man/frau mehr?
„Mongolian Death Worms“, wie der Film im Original heißt, bekommt von mir 7 von 10 in der Mongolei auf unglaubliche Schätze stossende Punkte.
Best of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Idee, Effekte):
Wieder ein Fall von Creature Feature, zu wenig Budget für gute Effekte aber durchaus unterhaltsam. Einfach weil die Leute Spaß dabei hatten – und das merkt man.
Fazit: Für Zwischendurch. Witzig.
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