Emily Jackson (Brittany Murphy) lebt ein kunterbuntes Leben. Neben ihrem Job bei Vogue, schafft sie es, die Zeit für stundenlange Gespräche mit ihrem schwulen besten Freund Peter (Matthew Rhys) der auch noch ihr Mitbewohner ist , für Sex mit ihrem EX-(!!!!)Freund und für diverse Verkupplungsversuche für ihre Freunde zu finden. Als bei der Arbeit ein Fotograf mit seinem – ihrer Meinung nach – schwulen Assistenten Paolo Sarmiento (gespielt vom ehemaligen Heroes Schauspieler Santiago Cabrera) auftaucht, will sie ihn auch schon mit Peter verkuppeln. Dass Paolo keineswegs schwul ist, checkt sie trotz ihres, ihrer Meinung nach bestem Schwulenradar, nicht. Da sind Desaster vorprogrammiert.
Ein lustiger Film. Unkompliziert, realitätsfremd und teilweise sehr ironisch kommt der Streifen daher. Was nichts schlechtes sein soll, denn eigentlich hat „Love and Other Disasters“ alle Zutaten, die es braucht: liebenswerte Haupt- und skurrile Nebenfiguren – vor allem Jacks Freundin Tallulah (Catherine Tate) – ich sage nur Haschbrownies – fungiert als verlässliche Pointenlieferantin. Hier bekommt man einen kurvenreichen Plot, hübsche Deko, tolle Klamotten, flotte Musik und augenzwinkernde Anspielungen auf die Oberflächlichkeit der Schönen und Reichen serviert.
Dass man einige Handlungsstränge schon in x anderen Filmen gesehen hat, ist nichts wirklich Neues, ist es doch heute sehr schwer innovative Storylines zu finden. Vergessen lassen dies unter anderem die sympathischen Darsteller, nicht zuletzt Brittany Murphy (inzwischen leider verstorben), die eine gewinnende Kombination aus Nerd-sein und komödiantischem Talent an den Tag legt, die einen wundern lässt, warum ihr bis zu ihrem Tod nie der große Durchbruch gelungen ist. Brittany Murphy begann ihre Karriere bereits mit neun Jahren auf lokalen Theaterbühnen in New Jersey, 1995 mit 17, gelang ihr der Durchbruch in der Teeniekomödie «Clueless» an der Seite von Alicia Silverstone. Danach drehte die hübsche Blondine viele Komödien, schaffte es aber auch, ein paar ernstere Rollen zu ergattern in Filmen wie „Sin City“ oder „8 Mile“ gemeinsam mit Rapper Eminem.
Ihr zur Seite steht unter anderem der Engländer Matthew Rhys als Peter, den man als ebenfalls schwulen Bruder aus der Serie «Brothers and Sisters» kennt. Weil Peter sich sein Leben gerne als Drehbuch vorstellt, kommt zusätzlich auch noch eine weitere Ebene ins Spiel, die auch die hollywoodschen Genre-Konventionen ironisch kommentiert – und selbst diese Selbstreflexion, inklusive Gastauftritten von Gwyneth Paltrow und Orlando Bloom, gelingt bei dieser gutgelaunten und cleveren Komödie. Love-Interest Santiago Cabrera bleibt dagegen mit seiner leicht farblosen Performance eher unscheinbar.
Was bleibt ist eine von David Fincher (Regisseur von Sieben) und Luc Besson (Regisseur von The 5th Element) produzierte, romantische Komödie, die versucht mit den Regeln des eigenen Genres zu spielen und dabei versucht, ein wenig britischen Humor mit einzubauen. Doch leider funktioniert beides letzten Endes nur bedingt. Denn während man gerade die Regeln der RomComs ironisiert, tappt man selbst mit vollem Anlauf in diverse Klischeefallen und so bleibt letztendlich der Humor irgendwo auch deutlich zu harmlos.
Dennoch gibt es einige sehr gelungene Einzelmomente zu verzeichnen, das Ende wird die Romantiker in uns allen ansprechen und die teils herrlich spleenigen Nebenfiguren retten den Streifen mühelos über die Runden. Eine Empfehlung für den einen oder anderen grauen Wintertag ist definitiv drin! Alles in allem, nichts neues, aber trotzdem sehr amüsantes.
Noch eine Weisheit in Sachen Liebe: I don’t know that Paolo is the love of my life, but I’ve decided to give him the chance to be. Maybe true love is a decision. You know, a decision to take a chance with somebody. To give to somebody. Without worrying whether they’ll give anything back. Or if they’re gonna hurt you, or if they really are the one. Maybe love isn’t something that happens to you. Maybe it’s something you have to choose.
Von mir bekommt der Film 6,5/10 (liebes)tolle Empfehlungspunkte.
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