Cross (Filmkritik)

Callan (Brian Austin Green) ist der Nachfahre einer auserwählten Blutlinie, die bewaffnet mit einem mächtigen kreuzförmigen Anhänger seit ewigen Zeiten für Recht und Ordnung auf der Erde sorgen. Der aktuelle Einsatz von Callan und seinem Team ist jener in Los Angeles statt findende Kampf gegen Gangsterboss Erlik (Michael Clarke Duncan). Die guten Jungs scheinen dabei ihren bösen Gegenspielern immer einen Schritt voraus zu sein.

Als jedoch der zur Unsterblichkeit verfluchte Wikinger Gunnar (Vinnie Jones) mit Erlik und mit Hilfe eines antiken, das ultimative Böse verkörpernden Zauberstabes eine Möglichkeit findet endlich seinem lang ersehnten Todeswunsch zu folgen, stehen Callan und seine Leute vor ihrer bisher größten Herausforderung. Wird der irre Wikinger nämlich nicht gestoppt, dann wird der gesamte Rest der Menschheit mit ihm untergehen.

Cross

Das ist schon ein ziemlicher Schwachsinn was Autor, Schauspieler und Produzent Patrick Durham hier in seinem Regiedebut auf die Beine gestellt hat, aber es macht auch ziemlich viel Spass. Angelegt als lebendig gewordenes Comic, versprüht „Cross“ herrlich viel B-Movie Charme und zitiert dabei fast alle essentiellen Genrezutaten wie etwa eine nicht existente Handlung, miese CGI-Effekte, teilweise völlig untalentierte und dabei umso lustiger wirkende Darsteller und die sichtbar von tiefer Ironie getränkte Liebe zum eigenen Produkt.

Vor allem die Schauspieler dürfte das Mitwirken in diesem Unsinn tierischen Spass bereitet haben. Vinnie Jones als unsterblicher Wikinger ist natürlich er selbst also total irre. Er vermittelt seine Rolle so ernst und mit ausgeflippt bedrohlichem Unterton, dass ich seine Leistung nur als großartig bezeichnen kann. Wer kann den größten Blödsinn so verkaufen, dass er so wirkt als würde er selber an das glauben, was er tut? Vinnie ist euer Mann.

Michael Clarke Duncan ist schon allein auf Grund seiner physischen Präsenz und seiner prägnanten tiefen Stimme die perfekte Wahl um als Gangsterboss glaubwürdig zu wirken. Er bleibt zwar unterfordert, macht seine Sache aber gut. Megan Fox Ehemann Brian Austin Green geht als sympathischer Anthiheld und Hauptcharakter der Geschichte ebenfalls voll in Ordnung, Tom Sizemore als Cop und C. Thomas Howell als Barkeeper dürfen beide in Minirollen dabei sein und Jake Busey als Spezialist für explosive Bälle, darf für die gar nicht so seltenen gewollten Lacher sorgen.

Die Grundstory wirkt wie direkt von den Seiten eines Schundcomics geklaut, ob dieser Film aber eigentlich als Parodie angelegt war oder nur als billig gemachte DVD-Premiere auf der Welle der erfolgreichen Kinosuperheldenverfilmungen surfen wollte, war mir bis zum Ende nie ganz klar. Im Vergleich zu zum Beispiel Uwe Bolls Computerspielverfilmungen sieht hier zumindestens alles so aus, als wäre es genau in dieser Form vom Regisseur gewollt, der sich der Wirkung der gezeigten Bilder durchaus bewusst ist. Der Unterschied zu Boll wäre hier dann wohl, dass „Cross“ eine Mischung aus gewollt schlechtem und ungewollt schlechtem Erlebnis geworden ist, in der Nachwirkung irgenwo angesiedelt zwischen Komödie und diesem wissenden Gefühl, dass hier ein echter Comic- und Filmfan am Werke war und einige bekannte Namen dazu bewegen konnte, bei diesem Projekt mit zu machen.

Ich weiß nun echt nicht mehr, was ich zu diesem Film noch mehr schreiben könnte. Bewusster und unbewusster Trash treffen hier aufeinander und formen sich zu einem zwar nicht gerade guten, aber ziemlich sympathischen, naiven und vor allem unterhaltsamen Filmchen. Wer Heldenstorys und Superkräfte liebt, kann hier ohne Anspruch einfach mal einenhalb Stunden lang abschalten und die Zeit bzw. die bösen Jungs totschlagen.

Cross bekommt von mir 7/10 den sichtbar hirnlosen Spass auf das Publikum übertragende Empfehlungspunkte.


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