Thor: God of Thunder (Game Review)

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Der Donnergott Thor feiert mit dem Multiplattform-Titel „God of Thunder“ seine Premiere als Hauptfigur eines Spiels. Es handelt sich allerdings um eine Feuertaufe, denn die Versionen für die PS3 und die xBox 360 machen einen recht unrunden Eindruck. Deutlich besser sollen die Ausgaben für den Wii und den DS sein. Wir haben „Thor“ aber primär auf der PS3 getestet und besprechen hier nur die Version für Sonys Konsole.

Beginnen wir mit dem Positiven. Nach einer nur mäßig voluminösen Pflichtinstallation versucht schon der Startbildschirm klar zu machen, dass „Thor“ einen individuellen Weg geht: Er nutzt nämlich ein Cinemascope-Format. Wer sich fragt, ob die schwarzen Bildbereiche (am oberen und unteren Rand) sich auch durch den Rest des Titels ziehen, atmet nach den ersten Sekunden Spielzeit beruhigt auf. An sich ist „Thor“ ganz normal bildschirmfüllend.

Die Musik ist durchgängig exzellent. Die Entwickler konnten hier auf die Filmmusik zurückgreifen, die aus der Feder Patrick Doyles stammt und viel Dramatik und Bombast ins Gesamt-Spielerlebnis einbringt. Auch die Sprecher machen einen guten Job; in der englischen Sprachfassung sind es sogar die Hauptdarsteller selbst, die ihren Figuren auch abseits des Kinosaals ihre Stimme verleihen. Leider wirkt die Optik der animierten Zwischensequenzen oft nicht lebendig genug, um mit dem Niveau der Sprecher mitzuhalten.

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Schade ist, dass einige zentrale Aspekte des Spiels zu wenig durchdacht wirken. Ein gutes Beispiel ist die Art und Weise, wie „Thor“ versucht, einem die Steuerung beizubringen. Was alleine schon deshalb ein schwieriges Unterfangen ist, da die Kontrolle über die Spielfigur alles andere als intuitiv ausfällt. Fast alle Tasten sind belegt, weniger wäre hier mehr gewesen.

Die eingeblendeten Tipps fordern im Verlauf des Spiels immer wieder dazu auf, mit speziellen Tasten-Kombinationen verschiedene Spezial-Angriffe durchzuführen. Nicht bedacht haben die Programmierer dabei, dass die Gegner, an denen der Spieler die Kombos testen soll, auch ausreichend stark sein müssen. Denn sonst halten die Feinde die Schläge erst gar nicht aus und sterben zu früh; der Spezialangriff kommt dann kaum zustande. Und genau dieses Problem tritt auf.

Die Framerate ist selbst bei Zwischensequenzen schlecht genug, um deutlich sichtbar zu sein und den Spielspaß zu trüben. Während nicht nur die Hauptfigur, sondern auch die Genossen und die Gegner häufig gut modelliert wurden und damit sehr ansprechend aussehen, fällt der Look der Umgebungen qualitativ stark ab. Und wenn etwa blaue Stacheln aus dem Boden schießen oder ein schwebender, funkelnder, magischer Boden auftaucht, kommt man sich ein bisschen wie in einem PS2-Spiel vor.

Die Story ist in Ordnung; wer sich bemüht und den Film gesehen hat, sollte halbwegs nachvollziehen können, worum es geht. Für Thor-Neulinge ist sie nicht gemacht. Die Dramaturgie bei der „Regieführung“ hätte um Längen besser sein können.

Unser Fazit: Fans von „Thor“ werden sich wohl trotz der Mängel des Spiels freuen, dass der Donnergott mit „God of Thunder“ nun endlich seinen eigenen Titel bekommt. Besitzer der Wii oder DS dürften allerdings darüber noch glücklicher sein als PS3- oder xBox-360-Anhänger.

Wir vergeben „Thor: God of Thunder“ 6 von 10 nur leise grollenden Empfehlungspunkten.


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