Halo Reach (Game Review)

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Der Druck auf die Entwickler von Bungie muss gewaltig gewesen sein. Denn von „Halo ODST“ abgesehen, ist das neue „Halo Reach“ der erste legitime Nachfolger des berühmt-berüchtigten dritten Teils der Saga. Und der hat bekanntlich in der Welt der Shooter keinen Stein auf dem anderen gelassen. Dass „Reach“ jetzt der krönende Abschluss der Serie sein soll, erhöht die Erwartungshaltung weiter.

„Halo Reach“ nimmt die hohe Latte aber mit Bravour. Ausgefeilt bis ins Letzte, bietet das Spiel spannende Kampagnen mit perfektem Timing im Singleplayer- und im Coop-Modus, der bis zu vier Revolverhelden gleichzeitig vereint. Kreative können sich dank der erweiterten „Forge“-Funktion eigene Szenerien zusammenbasteln. Nächtelange, ja monatelange Spannung ist also garantiert.

Noch während die Menüauswahl läuft, beginnt die xBox 360 mit dem Ladeprozess – schneller führt kein Weg in die Welt des heiß umkämpften Planeten namens „Reach“. Danach folgt Bildgewalt pur, die Szenen wirken wie aus dem letzten grandiosen Star Trek Film geklaut. „Reach“ führt Neulinge (gibt es welche?) besser ins Spielgeschehen ein als sein Vorgänger, alte „Halo“-Haudegen treffen auf eine vertraute Steuerung.

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Gänzlich neu ist die Kulisse, und die hat es in sich. In einem Interview gaben die Bungie-Entwickler zu Protokoll, sie hätten es anfangs für unmöglich gehalten, eine so komplexe Welt in ein einziges Spiel zu packen. Dann ist es doch gelungen. Das Ergebnis sind beeindruckende Hintergrundszenerien voller Details, Nebelschwaden und Lichteffekten. Die Schönheit von „Reach“ macht die Mission, den Planeten gegen die Covenant zu verteidigen, nur noch dringlicher.

Die Lebens- und Rüstungsanzeige in „Reach“ ist eine Mischung aus der von „Halo 3“ und „ODST“. Während sich die Rüstung von selbst wieder auflädt, sind zur Genesung spezielle Gesundheitspakete nötig. Noch stärker wurden die Waffen überarbeitet, die teils auf Vibrationsfeedback setzen und sich großartig anfühlen. Dass sie im Kampagnenmodus so oft gewechselt werden können, macht großen Spaß. Auch lohnt der gezielte Einsatz etwa einer Granate.

Für Abwechslung sorgen auch Spielabschnitte, in denen in der Luft gekämpft wird. Ein langer Kampf findet sogar komplett vom Raumschiff aus statt. Obwohl die Steuerung anfangs sehr gewöhnungsbedürftig ist, bereichert die „bodenlose“ Zugabe das Spiel ungemein. Ein anderes Mal ist der Trupp im Hubschrauber unterwegs, und dieser will gesteuert werden – ein ebenfalls sehr befriedigender Level.

Der Multiplayer-Modus ist wegen der kostenlosen Betaversion sicher schon wohl bekannt, weshalb wir nicht näher auf ihn eingehen. Wer sich hier nicht bereits die Finger wund gespielt hat, sei gewarnt: Suchtgefahr. Und er möge umgehend zur Vollversion des Spiels greifen. Denn dieser Mehrspielermodus wird noch Jahre für gute Unterhaltung sorgen.

Kritikpunkte gibt es an „Reach“ kaum. Vorsicht gilt es lediglich bei der allerersten Auswahl zu wahren, wo der Spieler zwischen einer männlichen und einer weiblichen Spielfigur wählt. Wer hier (aus Jux) das falsche Geschlecht wählt, hat später keine Möglichkeit, das zu ändern. Angesichts der imposanten Grafik verwundert es nicht, dass die Framerate nicht immer volle 30 Bilder pro Sekunde liefert. Und da die Handlung vor dem bekannten „Halo“-Plot angesiedelt ist, überrascht der Ausgang des Spiels nur wenig. Was aber nicht heißt, dass es deshalb nicht superspannend wäre.

An „Halo Reach“ kommt keiner vorbei – auch unsere Punkte nicht. Der Volltreffer kassiert daher 7,5 von 10 waffentechnisch perfekten, ungemein spannenden Empfehlungspunkten. Für Shooter-Fans steht „Reach“ ohnehin jenseits jeder Bewertung.


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