Ghost Machine (Filmkritik)

Tom (Sean Faris) ist der ausführende, technische Leiter einer neuartigen Software, die zur Verbesserung der Fähigkeiten von Soldaten während eines Kampfeinsatzes verwendet wird. Dabei setzen die Teilnehmer spezielle Helme auf und werden so direkt in eine virtuelle Welt hochgeladen, in der sie sich in die verblüffend echt wirkenden Gefechte begeben. Nach Dienstschluss trifft sich Tom gerne mit Vic (Luke Ford) und anderen Computerfreakfreunden, um die Software heimlich auch zur reinen Unterhaltung nutzen zu können. Als Ort des Geschehens haben die jungen Männer ein stillgelegtes Gefängnis gewählt, in dem früher ziemlich schlimme DInge passiert sein sollen.

Es dauert nicht lange und das anfänglich lustige Treiben wird durch einige seltsame Erscheinungen getrübt. Eine mysteriöse Frau mit einer Kutte über dem Kopf taucht immer wieder während des Spieles auf und tötet dabei ein paar der künstlichen Soldaten.
Als jedoch plötzlich echte Menschen, die im Spiel von ihr verletzt werden, auch im richtigen Leben zu bluten beginnen, merken alle Beteiligten erst viel zu spät, dass sie keine Ahnung haben womit sie es hier zu tun haben. Als Vic´s Freundin, die Soldatin Jess (Rachael Taylor) und somit die Person mit der meisten Kampferfahrung unerwartet zu der kleinen Party dazustösst, entschliesst sich die Gruppe dafür, wieder in das Spiel einzusteigen, einen innerhalb der virtuellen Welt entführten Kollegen wiederzufinden und die „Geisterfrau“ zu zerstören.

Ghost-Machine

Ghost Machine ist ein englischer Cyberhorroractionfilm, der fehlende neue Ideen mit guten Darstellern und einer zügigen, charmanten Inszenierung wieder ausgleichen kann und so einenhalb Stunden lang für gute Unterhaltung für Genrefans sorgt. Ähnlichkeiten zu anderen Filmen gibt es hier natürlich genügend. Während Freddy Krueger seine Opfer in der Traumwelt getötet hatte, mordet der Geist im Film in der virtuellen Welt, in beiden Fällen sind die Auswirkungen auf das reale Leben tödlich.

Für jeden Spieler wäre es natürlich ein Traum eine Software, wie sie im Film gezeigt wird, in die Finger bekommen zu können. Nach einer kurzen Einführung in vergangene Geschehnisse, die zum Tode der später ziemlich rachsüchtigen Geisterfrau führten, wird man als Zuseher dann auch gleich mit Nachtsichtbildern eines Kampfeinsatzes bomadiert, die nicht von realen Bildern zu unterscheiden sind.

Eine falsche Entscheidung und schon hat man hier eine Hand verloren. Es ist eben Krieg und hier enden Fehler fast immer tödlich. Zum Glück kann man aber jederzeit wieder aussteigen, alles wiederholen und beim nächsten Mal besser machen.

Gute Einführung in die Handlung also, man ist gleich mittendrinnen im Geschehen. Die Spannung lässt dann etwas nach und es dauert bis zur Hälfte des Filmes, bevor der Geist in der Maschine zum ersten Mal zuschlagen darf. Die Figuren sind glücklicherweise aber gerade sympathisch genug, um ihnen auch in den ruhigeren Momenten gerne zuzusehen, ohne sich dabei zu langweilen.

Vor allem liegt dies wohl an Rachael Taylor, die ich bis jetzt nur aus Michael Bay´s ersten Transformers Film und dem Remake des thailändischen Geisterfilmes „Shutter“ mit Joshua Jackson, kenne. Sie spielt sehr überzeugend die Soldatin mit Herz, die sich in der rauen Männerwelt durchsetzen muss, zwar nicht so hart ist wie sie es gerne wäre, sich aber trotzdem vor keinem der anwesenden Herren zu verstecken braucht.

Luke Ford (der Sohn von Brendan Fraser aus dem dritten Mumien Film) als ihr Freund Vic, bleibt da im Vergleich etwas blass, kann dabei aber trotzdem einige Sympathiepunkte sammeln. Sean Faris als arroganter Computerfreak, der für Erfolge in der Wissenschaft auch ein paar Leichen in Kauf nimmt, spielt gegen Ende des Filmes herrlich überzeichnet und hat sichtlich Freude dabei.

Der Rest des Casts macht ihre Sache auch ganz gut wobei auffällt, das die stärksten Rollen hier mit Damen besetzt sind. Rachael Taylor ist die eigentliche Heldin und die Darstellerin der Geisterfrau der Bösewicht im Film. Die anderen dürfen zwar auch dabei sein, verblassen aber angesichts der geballten Frauenpower.

Die CGI Effekte sind grösstenteils nicht wirklich gut, doch hab ich schon einige Filme mit noch viel schlechteren Computertricks gesehen. Das Gefängnis als gruseliger Hauptschauplatz funktioniert toll und die übliche „jetzt musst du dich aber schrecken“ Musik, bleibt angenehmerweise unauffällig im Hintergrund. In der Originalfassung können sich die Ohren des Zusehers übrigens über ein paar englische Akzente und nettes, australisches Englisch von Rachael Taylor freuen.

Insgesamt also ein Film der bekannte Elemente hernimmt und zu einem unspektakulären aber unterhaltsamen Film zusammenmixt, den man gut ansehen kann, das Gehirn dabei entspannen kann und danach nicht mehr darüber nachdenken muss (naja, über die Möglichkeiten der künstlichen Welten könnte man natürlich schon reden, aber da wird uns sowieso die Zukunft zeigen, was alles bereits möglich ist bzw. sein wird).

Ghost Machine bekommt von mir 6/10 die Realität mit der virtuellen Welt verschmelzende Empfehlungspunkte.


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