Open Graves (Filmkritik)

Am Ende des 15ten Jahrhunderts wurde die Hexe Mamba Masamba von der spanischen Inquisition getötet und aus ihrer Haut und ihren Knochen das Schicksalsspiel Mamba gebastelt. Der Gewinner dieses Spieles bekommt seinen grössten Herzenswunsch erfüllt, doch die Verlierer ereilt das gleiche tödliche Schicksal, dass die Karten des Spieles für den jeweiligen teilnehmenden Menschen bestimmt haben.

Die Gegenwart.
Jason (Mike Vogel) und seine Freunde verbringen ihren Urlaub in Spanien.
Sie wollen einfach nur surfen, etwas trinken und Spass haben. Bei einer Shoppingtour bekommt Jason von einem seltsamen Typen ein Spiel namens Mamba geschenkt.
Da Jasons Urlaubsbekanntschaft und möglicherweise neue Freundin Erica (Eliza Dushku) von dem Spiel fasziniert ist, beschliessen die beiden gemeinsam mit fünf seiner Freunde ein Spielchen zu wagen. Als noch während des Spieles der als erster ausgeschiedene Teilnehmer genauso stirbt wie es das Spiel vorausgesagt hat wird den jungen Leuten leider zu spät klar, dass sie aus diesem Spiel wohl nicht mehr lebendig herauskommen werden.

Open-Graves

Manche Filme, die man sich sonst nicht angeguckt hätte, sieht man sich nur wegen der Schauspieler an, zumindestens geht es mir öfters so. Da wird man dann entweder positiv überrascht vom Film oder manchmal eben auch nicht.

Open Graves zum Beispiel hab ich mir nur wegen Eliza Dushku angesehen, die ich seit ihren coolen Auftritten als Vampirkillerin Faith in der Buffy Serie (sie war natürlich einer meiner Lieblingscharaktere damals) ins Herz geschlossen hatte. Sie spielt gerade auch in Joss Whedons neuer Serie Dollhouse die Hauptrolle und macht auch da mehr als eine gute Figur. Im Falle des vorliegenden Fimes ist sie jedoch leider zu 100 Prozent austauschbar und ihr Potential wird leider nur ansatzweise ausgeschöpft.

Die Charaktere hier sind natürlich alle völlig klischeehaft. Das arrogante, leicht dämliche Model und ihr ständig untreuer Freund, die zwei nur auf Alkohol und Sex stehenden besten Freunde des Pärchens, die intrigante beste Freundin des Models, die mit deren Freund schläft.

Alles unsympathische Leute denen man in so einer Art Film einen schnellen Tod wünscht, damit man ihren Anblick nicht mehr allzu lange ertragen muss. Natürlich gibt es dann auch noch den allzu netten Kerl, der klarerweise der Traum aller Schwiegermütter ist und seine neue Freundin, die achso erfrischend anders ist als alle übrigen Mädchen.

Alles also eher uninteressant, bis das Spiel dann endlich beginnt und die Verlierer der Reihe nach ihr Leben verlieren. Hier gibt es dann doch auch einige kreative Todesarten zu bewundern, dramaturgisch verläuft aber alles im wohl bekannten „Final Destination“ Stil.
Ist deine Zeit gekommen musst du sterben und schön die richtige Reihenfolge einhalten bitte, anders geht es ja wohl gar nicht.

Schlecht animierte Schlangen und eine wirklich lächerlich aussehende CGI Hexe sorgen dann auch noch bei denen für Lacher, die sich bis jetzt zurückhalten konnten. Angesichts der teilweise doch ekligen Szenen kann ich mir meinen Filmgenuss ohne zu lachen aber natürlich auch so erklären.

Ohne das Ende des Filmes verraten zu wollen muss ich auch noch erwähnen, dass man sich irgendwie verarscht vorkommt und sich die gesamte Handlung als ziemlich sinnlos erweist (und nein, das ist nicht ironisch gemeint).

Einzig die ganz gut gelungene Grundstimmung, eine lässige aber völlig verschenkte Eliza Dushku und ein echt sympathischer aber unterforderter Mike Vogel sorgen für genug Spannung, dass ich den „Genuss“ des Filmes nicht bereut habe und für Genrefans oder Vielseher ohne höheren Anspruch sogar weiterempfehlen kann. Ich wünsche Dushku und Vogel, den ich in „The Deaths of Ian Stone“ richtig gut fand, in Zukunft wieder bessere Rollen.

Open Graves bekommt von mir 4,5/10 das letzte Spiel deines Lebens spielende Empfehlungspunkte.


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