Und wieder dringt ein Hilferuf an die „internationale Rettungsagentur“ – dieses Mal aus dem fernen Australien: Da er einen sehr seltenen und wertvollen Adler namens Marahute befreit hat, wurde der junge Cody vom profitgeilen Percival McLeach entführt und nur eine – ebenfalls von Cody befreite – Feldmaus kann einen Notruf absetzen.
Klar sendet die „Rescue Aid Society“ ihre beiden besten Agenten Fräulein Bianca und Bernard, um gemeinsam mit dem Top-Agenten vor Ort (Eine Feldratte namens Jake) zu Codys und Marahutes Rettung zu eilen. Dumm nur – zumindest für Bernard, der sich mit Miss Bianca vermählen mag -, dass Jake auch ein Äuglein auf die allerliebste geworfen hat.
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Jeder von uns kennt Disneys „Direkt auf DVD“-Nachfolgerfilme. Darunter befanden sich bereits Filme wie „König der Löwen 2“ oder – noch viel schlimmer „Pocahontas 2“. Für alle, die befürchten, dass es sich bei „Bernard und Bianca im Känguruhland“ ebenfalls um einen dermaßen peinlichen und langweiligen Rip-Off handeln könnte, kann beruhigt aufatmen, denn das hier ist ein sehr guter zweiter Teil, der sogar fürs Kino angedacht war.
Auf technischer Seite kann man den Film nur loben – interessant vor allem, dass es der erste Disney-Film war, der zu 100% am Computer koloriert wurde, das merkt man dem Film auch an – er sieht selbst heute noch sehr gut aus. Das „Problem“ bei der Sache ist allerdings, dass vor lauter „Technik“ wohl ein wenig auf die Story vergessen wurde, denn letztlich geht es in dem Film um genau das gleiche, wie im ersten Teil – nur eben in Australien, mit neuen Nebencharakteren. Und Cody ist eben keine Penny, genau wie McLeach keine Madame Medusa ist (auch wenn seine Eidechse Joanna verdammt viel Ähnlichkeit mit ihr hat). Zumindest der Außenagente in Australien – Jake – ist super gelungen.
Schade, dass dieses erste Disney-Sequel gleich an den Kinokassen so richtig eingebombt ist – nach einer Woche hat der damalige Disney-Boss Jeffrey Katzenberg (ja, richtig, DER Katzenberg), die Notbremse gezogen, die Werbemaßnahmen eingestellt und alles gestoppt. Wenn also jemand wissen will, warum bei den meisten Disneyfilmen (auch den erfolgreichen) nie ein wirklicher zweiter Teil so richtig groß ins Kino kommt – hier habt ihre eure Antwort: „Bernard und Bianca im Känguruhland“ ist schuld. Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann, denn der Film macht vieles richtig und auch das Erzähltempo (das im ersten Teil ja doch für heutige Standards fast unerträglich langsam ist) ist völlig in Ordnung.
Der Sprecher des Albatros namens Orville, der im ersten Teil als Flugzeug unserer Helden diente, namens Jim Jordan war leider zwischenzeitlich verstorben und anstatt einfach den Sprecher zu ersetzen, hat man bei Disney beschlossen im Film den Bruder von Orville einzubauen, nämlich namens Wilbur – Orville und Wilbur Wright waren die „Erfinder“ des Flugzeugs, wenn ihr euch korrekt erinnert – ein netter Wink von Disney. Es war angeblich auch ein dritter Teil von „The Rescuers“ geplant, der aber aufgrund des Todes von Eva Gabor (Sprecherin von Bianca) nie umgesetzt wurde. Für mich zeigen diese beiden Beispiele auch, wie loyal Disney zu dieser Zeit noch war.
„Bernard und Bianca im Känguruhland“ bekommt von mir 7,5 von 10 Punkten, da der Film zwar berechenbarer ist als sein Vorgänger, aber dafür dynamischer und mitreissender.
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(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)
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Auf der Blu-Ray befindet sich außerdem noch ein Making-Of zum Film. Ein bisschen wenig an Extras. Dafür sind immerhin mehere Tonspuren darauf, was ich sehr toll finde.
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