Prisoner of War (Filmkritik)

Im Jahr 1942 s während dem zweiten Weltkrieg – um genau zu sein während des Kampfes um Bataan, wird das Flugzeug von Royal Air Force Wing Commander James Wright (Scott Adkins) über den Philippinen abgeschossen. Er wird gefangen genommen und in ein Gefangenenlager der japanischen Streitkräfte gebracht.

Nachdem er einer schnellen Exekution entkommen kann und dabei drei feindliche Soldaten tötet, wird der Anführer dieses Camps, auf ihn aufmerksam. Lt. Col. Benjiro Ito (Peter Shinkoda) lässt ihn daraufhin am nächsten Tag gegen einen Mann antreten, der im Zweikampf normalerweise kurzen Prozess mit Gefangenen macht…

2025 ist ein gutes Jahr für Fans von Scott Adkins. Nach Take Cover und Diablo ist dies sein dritter Film und ja, auch diesen würde ich über dem Durchschnitt einreihen. Nach einer Story von Adkins führt hier Schauspieler Louis Mandylor (The Flood) Regie. Die zwei sind nach ihren beiden „The Debt Collector“ Filmen alte Bekannte und wer der englischen Sprache mächtig ist, der sollte sich das Interview der Filmfreunde auf Adkins Kanal anhören.

Da kann man hören, wie man mit wenig Geld, unter schweren Bedingungen und unter Zeitdruck einen Film auf die Beine stellen kann, dem man die Strapazen der Produktion nicht ansieht und der dich nicht kalt lässt. Dabei ist der Film vor allem deshalb ein intensives Erlebnis, weil Adkins hier eine gewaltige Leinwandpräsenz an den Tag legt. Wie er steht und seine Blicke, der muss überhaupt nichts sagen und dennoch hast du Respekt vor ihm.

Diese eigene Aura wird dann durch seine überragende Kampfkunst perfekt ergänzt, was sich vor allem deshalb so befriedigend anfühlt, weil ihn seine japanischen Gegner, anfänglich nicht nur unterschätzen, sondern ihn einfach nur nebenbei beseitigen wollen. Der Martial Arts Stil ist dabei auf effektive und schnelle Aktionen konzentriert, Gegner zügig ausschalten zu wollen, ist für ein Kriegsszenario natürlich eine ziemlich einleuchtende Intention.

Dass das Ganze dann auch noch wie ein „Bloodsport Wettkampf im Kriegsgefangenenlager“ aufgezogen wird, erzeugt diese harte, trostlose und auch sadistische/voyeuristische Stimmung, wie Gladiatoren, die sich zur Belustigung ihrer Peiniger gegenseitig umbringen müssen. Peter Shinkoda (Predator Upgrade) hat als Lt.Col. Ito hier das Sagen und wie er James gegenüber von nicht beachten über Abneigung bis hin zu Respekt einiges an Emotionen durchlebt, kann man durch sein Schauspiel sehr schön nachvollziehen.

Diese positiven Aspekte überwiegen klar, aber durch Adkins überragende Erscheinung und natürlich auch weil das Drehbuch sie vernachlässigt, bleiben (abgesehen von Ito) alle übrigen Figuren ziemlich blass. Wenn man eine Figur mehr mag dann nur, weil dich ihr Verhalten an andere Charaktere aus anderen Filmen erinnert, die man ins Herz geschlossen hast. Was auch ein (wohl gewolltes) Problem ist, ist es einen würdigen Gegner für Adkins zu finden.

Dieses Setup irgendwie mit Hommage Qualitäten an alte Charles Bronson Filme auszustatten und dabei nie in den Trashbereich abzurutschen, ist dafür wiederum eine eigene Kunst und der unaufhaltsame „Ein Mann Armee“ Status des Helden zeichnet sich vor allem durch das Durchhaltevermögen und das niemals Aufgeben aus, dennoch ist es vom ersten Kampf an klar, dass seine asiatischen Feinde keine Chance haben. Es fehlt dadurch ein Endboss bei diesem „Tournament“, aber die vorhandene Coolness überstrahlt auch dieses Defizit.

In Summe ein grimmiger, von der Action her greifbarer Film, der gekonnt mit audiovisuellen Spielereien arbeitet und eine im Prinzip sehr einfach Story, niemals banal oder langweilig erscheinen lässt, inklusive einigen „dem Helden zujubeln“ Momente. Mandylor hat auf jeden Fall einen gutes Auge aka er versteht Kino weswegen ich hoffe, dass er neben dem Schauspiel auch weiterhin ebenfalls Regie führt, vielleicht ja sogar wieder mit Adkins an Bord.

„Prisoner of War“ bekommt von mir 7/10 sich nicht einmal ansatzweise von seinen Peinigern einschüchtern lassende Empfehlungspunkte.


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