Heart Eyes (Filmkritik)

Ally (Olivia Holt) designed Werbungen für eine Firma, die Juwelen verkauft. Da ihre letzte Kampagne von durch den Tod getrennten Pärchen handelt, während am Valentinstag gerade ein echter Killer sein Unwesen treibt, wird sie von ihrer Chefin bloßgestellt und Jay (Mason Gooding) wird an Bord geholt, um die Sache wieder hinzubiegen.

Nach einem eigentlich geschäftlichen Dinner-Gespräch zwischen Ally und Jay, küsst sie ihn, weil gerade ihr Ex-Freund mit seiner neuen Flamme vorbeigeht, der ihrer Meinung nach, viel zu schnell eine Andere gefunden hat. Diesen Kuss sieht wiederum der maskierte Killer namens Heart Eyes und schon stehen Ally und Jay auf der Abschussliste des Pärchen-Mörders, obwohl sie doch gar nicht zusammen sind…

Schauspieler und Regisseur Josh Ruben (Werwolves Within) war mir bisher kein Begriff, dafür finde ich die Genre-Beiträge von Christopher Landon (zuletzt Freaky) sehr unterhaltsam, der hier am Drehbuch mitgeschrieben hat. Bekommt man dann als Genre-Beschreibung noch „romantische Komödie trifft auf harten Slasher“ präsentiert, hat man spätestens dann mein Interesse geweckt. Plus Olivia Holt ist dabei, die sieht man sowieso viel zu selten.

Was ich für mich hier bekommen habe, ist ein perfekter Mix aus witzig und hart, inklusive ein paar Ausflügen auf die Metaebene. Es muss nicht immer witzig sein bei Slashern, ganz und gar nicht, aber wenn lustig dann bitte schön so. Vor allem von der Inszenierung der romantischen Szenen her – die zwischen self aware aka hingetrimmt auf extra kitschig für das perfekte Foto – und einfach nur zwei Menschen, denen die rosarote Brille aufgesetzt wurde, hin un her schwenkt, das ist großes Kino.

Dann hast du da die Kills. Nie langgezogen (außer beim Finale, aber das hat emotional gepasst), schnell und blutig, inklusive kleinen Details wie zum Beispiel ein Auge, dass sich nach einem Pfeil in den Kopf etwas unnatürlich verdreht. Der blutige Over the Top Charakter der Szenen harmoniert dabei sehr gut mit den Übertreibungen, bei den Liebesdingen. Frei nach dem Motto: mein Herz explodiert vor Liebe…pass lieber auf, dass es nicht aus einem anderen Grund explodiert.

Erleben dürfen wir das Ganze aus der Sicht zweier Figuren, die man nur mögen kann. Sind sie Klischees? Natürlich, bis zu einem gewissen Grad, aber sie werden von den Darstellern mit 100 prozentigen Einsatz mit Leben gefüllt. Er, der die Liebe idealisiert, um das zerrüttete Verhältnis seiner Eltern auszugleichen und dem jedes mal das Herz gebrochen wird. Sie, zynisch allen Liebesdingen gegenüber, weil sie der Idealbeziehung ihrer Eltern nie gerecht werden könnte.

Olivia Holt (Totally Killer) als Ally fühlt sich immer wie eine echte Person an und gerade weil sie trotz ihres Kampfgeistes immer schön sie selber bleibt und Fehler macht, mag man sie einfach. Mason Gooding (The Bridge) als Jay ist nach außen hin der perfekte Typ, doch vor allem beim diskutieren mit Ally merkt man, wie normal er ist und wie sehr das nur seine Fassade darstellt. Gigi Zumbado (The Price We Pay) als Allys Freundin Monica, steuert dazu einiges an Situationskomik bei.

Spannend ist die Sache dann genau deswegen, weil man die beiden Hauptcharaktere mag, nicht weil man den Killer erraten möchte. Einer, zwei oder drei, warum tun sie das oder er oder sie? Das habe ich bei den letzten Scream Filmen schon aufgegeben, das herausfinden zu wollen, es ist auch egal, denn warum du gestört bist, ist bei dieser Art von Film egal, weil der Killer am Ende nie in Therapie geschickt wird (aber ja, man kann hier auch erahnen/wissen, wer es ist).

Das ergibt für mich in Summe einen Slasher, der mich auf mehreren Ebenen und durchgehend auf eine „all in, larger than life“ Ebene abgeholt und unterhalten hat. Holt und Gooding haben eindeutig Chemie, alleine sind sie schon gut, aber als Team können sämtliche Liebes-und Lebenskiller, sowieso einpacken. Regisseur Ruben wollte ja, dass sich die romantischen Szenen so Nora Ephorn wie möglich anfühlen und die Horror Momente so Wes Craven wie möglich und dieser Mix ist ihm durchgehend gelungen.

„Heart Eyes“ bekommt von mir 8,5/10 die liebe, als wäre es dein letzter Tag zelebrierende Empfehlungspunkte.


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