Y2K (2024 Filmkritik)

Wir schreiben das Jahr 1999. Eli (Jaeden Martell) wird nach etwas Alkohol-Konsum von seinem besten Freund Danny (Julian Dennison) dazu überredet, zu einer Millenniums-Party zu gehen. Sein Hauptgrund hinzugehen ist Laura (Rachel Zegler), in die er schon ewig heimlich verliebt ist.

Als es schließlich Mitternacht wird, haben alle Anwesenden mit einem ganz anderen Problem zu Kämpfen. Ein Virus hat scheinbar alle Maschinen befallen und diese haben nun nur mehr eines im Sinn: alle Menschen von dieser Erde zu beseitigen. Geröstet durch eine Killer-Mikrowelle, erschossen durch CD-Kopfschüsse oder niedergestreckt durch die federndes Bett, Decken-Ventilator Kombination, hier gibt es scheinbar kein Entrinnen…

Schauspieler Kyle Mooney hat bei über 180 Folgen von Saturday Night Live mitgespielt und auch dazu Drehbücher verfasst, überhaupt hat seine Karriere klar einen Schwerpunkt im Genre der Komödie. Umso erstaunlicher ist es deswegen, wie unlustig sein Regiedebüt geworden ist, bei dem er auch am Drehbuch mitgeschrieben und eine Rolle übernommen hat. Die Mischung beschreibe ich jetzt mal als Kiffer-Horror-Komödie, die zum Millennium spielt.

Die Ausgangslage spielen also genau mit diesen Ängsten, die viele Menschen zur Jahrtausendwende hatten, entweder dass die Welt untergehen würde, Naturkatastrophen und ähnliches oder etwa, dass sich die Technik gegen uns wendet. Genau diese „unheimlich neue“ Idee, wurde dann hier aufgegriffen. Als Jemand der das damals miterlebt hat muss ich sagen, dass ich erstens damals nicht auf den Hysterie-Hype aufgesprungen bin und aus heutiger Sicht die Sache und alles drum herum, einfach nur lächerlich wirkt.

Das wiederum passt zu diesem Film wieder sehr gut. Positiv gut (nicht verwirrt sein, ihr versteht mich schon) und für manche Generationen sicherlich nostalgisch, ist der Soundtrack, mit Korn, Fatboy Slim, Mandy Moore und Limp Bizkit, wobei hier Frontmann Fred Durst, auch gleich mitspielt. Nostalgie ist dann irgendwie das einzige, was hier ein paar Sachen wieder gut macht, denn ein Tamagotchi als Kopf einer Killermaschine, da muss man schon fast wieder grinsen.

Die Handlung stolpert von einem Punkt zum Nächsten, die Dialoge schwanken zwischen belanglos, unlustig und bedeutungsschwanger herum und immer wenn man ein bestimmtes Gefühl vermitteln will bzw. der Zuschauer etwas fühlen soll, dann spürt man genau, was der Macher erreichen wollte, nur fühlt man es nicht wirklich, man weiß eben nur, dass man dies gerade tun sollte. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht erinnern, ein einziges mal gelacht zu haben, auch nicht wegen unfreiwillig komischen Szenen.

Zusätzlich sind dir dann auch noch die Figuren egal, weil sie so schön klischeehaft geschrieben sind. Was vielleicht in Richtung Parodie gehen sollte, aber wie so vieles hier, nicht wirklich ankommt, wie es gemeint war. Jaeden Martell (Metal Lords) als Eli spielt den stinknormalen Kerl, den sein Umfeld als Verlierer wahrnimmt, perfekt und man hat auch nichts gegen ihn, aber irgendwie wird man nicht involviert in seine „Hero-Journey“.

Was mich zu Rachel Zegler (Shazam 2) bringt – ursprünglich sollte übrigens Jenna Ortega die Rolle spielen, konnte dann aber zeitlich nicht, gut für sie – die im Prinzip keine schlechte Schauspielerin ist, deren präpotente Interviews zu diversen Themen, sie jedoch als ziemlich narzisstische junge Dame etabliert haben. Was so weit geht, dass es in ihre Rollen hineinragt, vor allem auch wenn ihre Laura sich hier beschwert, dass populär zu sein, dir eine Zielscheibe aufdrückt.

Hier geht es also in Summe um gar nichts, auch bekannt als das Ende der Welt. Das ist wohl die akkurateste Beschreibung und ganz im Ernst, wenn man nicht selbst ein Dauer-Kiffer ist und sich als Self-Insert auf der Leinwand sehen möchte, dann wüsste ich nicht, wie man mit diesem Film Spaß haben könnte (vielleicht ja als Hardcore-Fan der 90er/2000er Jahre). Immerhin hat mich Fred Durst damals mit Rollin durch meine Fortgeh-Zeit begleitet, für diese Erinnerung gibt es einen Punkt mehr von mir.

„Y2K“ bekommt von mir 3,5/10 die Erde lieber den Maschinen überlassende Empfehlungspunkte.


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