Weekend in Taipei (Filmkritik)

Einzelgänger John Lawlor (Luke Evans) ist DEA Agent, der sich gerade aus einem Undercover-Job, in die Freiheit kämpfen musste. Dabei ging es darum Informationen über den Drogen schmuggelnden Milliardär Kwang (Sung Kang) zu finden, um diesen scheinbar über dem Gesetz stehenden Mann, endlich hinter Gitter bringen zu können.

Als John einen anonymen Tip aus Taipei bekommt, geht er ohne dem Wissen seiner Chefin, dieser Spur nach. Dort angekommen trifft er unerwartet seine frühere große Liebe Joey (Lun-Mei Gwei), die mittlerweile mit Kwang verheiratet ist und die Hilfe von John benötigt, um vor ihm flüchten zu können.

Im Jahr 2013 drehte Luc Besson (Anna) seinen Film Lucy in Taiwan. Er war damals von der Gegend/Landschaft begeistert und wollte irgendwann wieder an diesen Ort für ein Projekt zurückkehren. Im Jahr 2022 schließlich trat Regisseur George Huang an ihn mit einer Filmidee heran, wobei die Handlung ursprünglich in Hongkong spielen sollte, nach Problemen mit der Location Besson selbst dann aber vorgeschlagen hat, die Story nach Taipei zu verlagern.

Mittlerweile weiß man ja mindestens als Fan von Action, was man von einem Genre-Film, bei dem Besson als Drehbuchautor und Produzent fungiert (mit leichten Variationen) ziemlich genau, was man präsentiert bekommen wird. Die Formel geht dabei nicht immer gleich gut auf, doch dieses Wochenende in Taipei ist irgendwie witziger, als ich es erwartet hätte. Nicht falsch verstehen, oberflächlich, im Grunde belanglos und nicht neu, aber unterhaltsam und niemals zum Ärgern.

Gleich die Einführung vom männlichen Hauptcharakter John, ist im Prinzip das Kampf-Highlight des Filmes. Gut, jetzt kann man sagen das Level wird nicht gehalten, aber der „Küchenkampf“ ist einfach schnell und hart und dabei gleichzeitig goofy und wirkt nicht choreographiert, was besonders stark ist, weil ja Luke Evans kein Martial Arts Können außerhalb seiner Rollen besitzt. Die Ebene mit den schnellen Autos erinnert dafür deutlich an Fast and Furious, dabei vor allem an Tokio Drift (Evans war bei dem Franchise übrigens bei Teil 6 der Bösewicht).

Gefühle zwischen Mann und Frau und familiäre Verhältnisse werden zwischen Schießereien und seichten Wortgefechten geklärt und dennoch spürt man durchaus die Funken bei der Lovestory und glaubt den Beteiligten, dass sie alles geben würden, für ihre Liebsten. Der Bösewicht selbst hat auch eine tragische Ebene, aber mittlerweile sollte wohl jeder Mensch wissen, dass man Liebe und gegenseitige Anziehung, nicht kaufen kann.

Luke Evans (Professor Marsten and the Wonder Woman) als John wirkt erfahren, selbstsicher und agiert mit einer gewissen Selbstironie, was ihn echt und nie unantastbar überlegen erscheinen lässt. Lun-Mei Gwei (Der See der wilden Gänse) als Joey zeigt Charisma und tiefe Emotionen hinter der kühlen Fassade. Sung Kang (Code 8) als Kwang schließlich, hätte gerne alles unter Kontrolle, seine Welt fällt jedoch langsam auseinander, genau wie seine coole Fassade.

Rein vom Produktionslevel, muss sich diese französisch-taiwanesische Koproduktion wirklich nicht vor amerikanischen Vergleichen verstecken, aber auch das sind wir Zuschauer von Besson ja längst gewohnt. Cool, witzig, übertrieben bis peinlich, ist euer Gehirn im richtigen Modus, dann ist die Sache hier extrem kurzweilig geraten und zur einmaligen Sichtung als Snack für Zwischendurch, daher durchaus zu genießen.

„Weekend in Taipei“ bekommt von mir 6,5/10 zu oft zu viel Gas gebende und dabei ja nicht nachdenkende Empfehlungspunkte.


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