Nachdem er betrogen wurde, ist der Doom Slayer irgendwie entkommen und schwebt nun mit seiner (buchstäblich) fliegenden Festung durch das Weltall. Die Dämonen aus der Hölle sind auf der Erde angekommen und sind dabei ebendiese zu überrennen. Die Menschen haben eine Widerstandstruppe gegründet und sie wehren sich, aber gleichzeitig gibt es auch jene, die sich den Dämonen anschließen bzw. sich ihnen unterworfen haben.
Und mittendrin ist der Slayer, der noch wütender ist als zuvor, denn es gilt einerseits die Erde zu befreien, die Erinnerung daran wiederzufinden, wer er eigentlich ist, wo er herkommt und andererseits das Böse aus der Hölle endgültig zu vernichten.
Die Sache hat nur einen (oder mehrere) Haken: Es geht nicht mehr nur um die Erde. Es gibt andere Rassen da draußen, die bei der ganze Sache mitmischen und der Slayer hängt viel tiefer und weiter drin als der denkt …
Die Fortsetzung zum Quasi-Doom-Reboot aus 2016 setzt in allen Belangen noch eines drauf. Das Spiel ist länger, schneller, brutaler, hat mehr Story und ist … besser. Ja, es ist tatsächlich besser als der Vorteil. Alle kleinen Hickups wurden ausgebessert und das Teil hier fetzt so richtig.
Wenn es allerdings einen Satz gibt, den ich nicht für möglich gehalten hätte, dann ist es dieser hier: „Mein Hauptproblem mit Doom Eternal sind die teilweise missglückt designten Sprungpassagen.“ Ja. Sprungpassagen. In einem Doom-Spiel. Das war am Anfang ungewohnt, hat dann aber irgendwie ganz gut in den Spielfluss gepasst, wenn ich auch wirklich anmerken muss, dass es tatsächlich diese Sprungpassagen waren, die mir wirklich teilweise den letzten Nerv geraubt haben.
Mag sein, dass ich unfähig bin oder es an der Controller-Steuerung lag, aber ich habe bei diesen Sprungpassagen – und später gibt es noch Portale in der Luft, welche die Sprungweite boosten und man handelt sich im freien Flug von Portal zu Portal bis man irgendwo hinkommt. Das hat mir definitiv nicht gefallen.
Jedenfalls fetzt „Doom Eternal“ halt so richtig. Die Gegner sind cool und mannigfaltig. Und was mir besonders gut gefallen hat, das sind die Schadensmodelle (sorry, wenn ich so nenne) der Gegner. Man merkt einfach, wenn man Gegner beharkt, dass man ihnen Teile abschießt und wegballert. Es gibt sogar Schwachpunkte, die man konkret ausschalten kann – so zum Beispiel kann man den Arachniden die Kannen wegballern und so weiter. Ja, das macht Laune.
Und das Ding ist schnell. Richtig schnell. Wer nicht relativ rasch die Kombination aus Glorykills (stellen Gesundheit wieder her, die Kettensäge wirft Munition ab), Flammenwerfen (bringt die Monster dazu Rüstungen abzuwerfen) und den richtigen Ballermännern gegen die richtigen Gegner einzusetzen, der oder die hat keine Chance.
So gesehen ist Doom Eternal keine reine Ballerbude, denn wer einfach nur reinfetzt und stumpf draufhält ist rasch verloren und sieht kein Land. Im Gegenzug ist es richtig befriedigend, wenn man mit halber Gesundheit, wenig Rüstung fast ohne Munition an eine riesige Feindesgruppe gerät – und dann anfängt die Gegner systematisch mit den oben erwähnten Methoden nach und nach zu dezimieren und am Ende nicht nur siegreich dasteht, sondern wieder mit voller Gesundheit und voller Munition.
Wie gesagt: Sehr befriedigend.
Alles in allem ist also „Doom Eternal“ nach kurzer Eingewöhnung wirklich cool zu spielen, macht richtig Laune und haut rein. Sehr viel besser kann es nicht gehen, zumal auch das Leveldesign dieses Mal weit mehr hermacht (ich habe mich kein einziges Mal verlaufen) und die Abwechslung auch mit der richtig guten Grafik zusammengenommen für feine Abwechslung sorgt. Sicher kann man jetzt sagen, ob ich Gegner vor dem Hintergrund der Hölle oder paradiesischen Inseln wegballere kann ja keinen Unterschied machen, aber ja – das macht es. Hammerteil.
Und oh – es gibt einen neuen Gegnertyp namens Marauder … der wird euch Nerven kosten. Ich habe mehrmals gelesen, dass dieser den Spielfluss ausbremst, aber für mich war er eine willkommene Herausforderung, weil es hier auf das Timing ankommt. Es bleibt dabei: Schneller. Schneller. Doom.
„Doom Eternal“ bekommt von mir 8,5 von 10 möglichen, fetzende, ballernde und niemals still stehende, Punkte.