Jeepers Creepers: Reborn (Filmkritik)

Das beliebte Horror Hound Festival, wird dieses Jahr erstmals in Louisiana abgehalten. Ein Grund für Creeper-Fan und Genre-Nerd Chase (Imran Adams) seine „etwas“ skeptische Freundin Laine (Sydney Craven) mitzunehmen und sich dies Show zu gönnen. Was sie dabei nicht weiß, ist dass er ihr im Zuge des Ausfluges einen Heiratsantrag machen möchte. Was er noch nicht weiß, ist dass sie von ihm schwanger ist.

Bald haben sie jedoch noch viel einschneidendere Herausforderungen zu bewältigen, denn sie gewinnen den Preis für zwei, für ein Escape Room artiges Spiel in einem ganz speziellen Haus, was Chase zunächst mit großer Freude erfüllt. Als sich jedoch herausstellt, dass die örtliche Legende des Creepers wahr ist, dieser wieder erwacht ist und nun besonders auf Laine ein Auge geworfen hat, ist der Spaß schnell vorbei…

Das Jeepers Creepers Franchise wurde im Jahr 2001 von Regisseur und Drehbuchautor Victor Salva geschaffen, der für die ersten drei Teile verantwortlich war. Kontrovers war dabei vor allem, dass Salva ein verurteilter Kinderschänder ist, der seine Strafe abgesessen hat. Mit dem aktuellen Teil hat er jedoch gar nichts zu tun und verdient laut dem neuen Regisseur Timo Vuorensola (bekannt vor allem bzw. nur für seine Iron Sky Filme), auch kein Geld daran.

Nun wenn man den neuesten Teil gesehen hat und auch die Reaktionen darauf, dann kann man das Projekt das Franchise von Salva erfolgreich wegzubringen, zumindest auf die Qualität bezogen, als gescheitert betrachten. Am meisten stört dabei eigentlich die Technik, denn fast der gesamte Film wirkt so, als wäre er vor einem Green Screen gefilmt worden, so als wären Matte Paintings als Kulissen eingesetzt worden, der Look ist einfach insgesamt sehr künstlich.

Das alleine erhöht den Trash-Faktor schon mal ungemein und Stimmung im Sinne von Suspense, kann nicht mal ansatzweise aufkommen. Die ruppigen Schnitte und Anschlussfehler ignorieren wir lieber einfach und gehen zum Schauspiel über. Ich gebe schon zu, manche Dialoge im Drehbuch wären auch für den besten Darsteller eine Herausforderung, aber das Problem bei den meisten hier ist nicht wie unglaubwürdig sie spielen, sondern dass jeder für sich seinen Part durchzieht, es aber nicht wie ein Zusammenspiel wirkt.

Sydney Craven (Slotherhouse) hat erstens den passenden Nachnamen für das Horror-Genre (nein, mit Wes ist sie nicht verwandt) und war im echten Leben 12 Jahre lang britische Taekwondo Championess und diese Präsenz bzw. körperliche Fitness, sieht man ihr auch an. Also das Final Girl ist schon gut besetzt, das passt schon so, aber die meisten anderen Mitspieler brauchen eindeutig noch mehr Erfahrung vor der Kamera.

Der Creeper selbst wirkt wirklich wie ein Creep, steht er doch etwas zu sehr auf sein Lied, dass er mehrmals am Plattenspieler startet und in Summe ist sein MakeUp passend zum Rest, auch billiger als zuvor. Er sieht dabei schon abstossend aus, doch Angst hat man keine vor ihm und von einer Ikone im Slasher-Bereich, könnte er kaum weiter entfernt sein. Hat man sich mit all diesen nicht und weniger funktionierenden Teilen dann abgefunden, kann man hiermit dann doch auch Spaß haben.

Also am Besten mit Freunden zusammen, optional inklusive Alkohol und mit ständig reden während dem Film und kommentieren, wie mies das gerade eben war oder unfreiwillig komisch. Wer kein Fan der bisherigen Creeper-Filme ist so wie ich, der kann das durchaus so machen, sonst sollte man einen Bogen um Reborn machen, denn man wird nicht mal enttäuscht sein, sondern gleich zum Ärgern übergehen müssen. Der Beginn des Filmes mit den Cameo-Auftritten von Genre Größe Dee Wallace (Cujo, Critters, Das Tier) und Gary Graham (Robotjox) ist zwar nett, kann aber in Summe auch nichts retten.

Insgesamt also ein gutes Beispiel, wie man es nicht macht, vor allem auf die gesamte Optik/Machart bezogen. Auch die letzte Einstellung ergibt für mich keinen Sinn und ein Tod beim Finale, wirkte einfach wie unbeholfen hingeschmiert in das kaum durchdachte Drehbuch. Ich glaube daher kaum, dass es eine neue Trilogie wird, von der Reborn laut Plan ja der erste Teil sein sollte und schade ist das auch nicht wirklich, denn es gibt auch so schon genug Creeps auf dieser Welt.

„Jeepers Creepers: Reborn“ bekommt von mir 3/10 es sehen müssende, um es glauben könnende Empfehlungspunkte.


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