Leon S. Kennedy hat einen schlechten Tag erwischt. Es ist sein erster Tag im Dienst. Zumindest sollte er das sein, denn er kommt nicht einmal dazu, seinen Dienst in Racoon City anzutreten. An einer Tankstelle wird er überfallen – von lebenden Toten. Dort trifft er auch Claire Redfield, die ebenfalls auf dem Weg nach Racoon City ist, um ihren Bruder Chris zu finden. Wie die beiden aber rasch feststellen ist die Stadt von Zombies überrannt und da ist noch etwas … Anderes, Größeres. Etwas, dass sie verfolgt.
Ja, das ist ein Update. Ein absolut gelungenes Update. Die Grafikengine macht mächtig was her und die Umstellung auf eine Schulterkamera kombiniert mit den dunklen und bedrohlichen Orten (das Polizeirevier) und einer nahezu perfekt gesetzen Lichtstimmung – das macht schon ordentlich Horror.
Das Remake ist rundum gelungen.
Grafik: Einwandfrei
Soundkulisse: Bedrohlich.
Inventarsystem: Begrenzt, aber groß genug, dass es spannend bleibt und nicht nervig ist.
Handling: Wenn man sich mal dran gewöhnt hat, dann geht alles fließend von der Hand (nur bei den Bossfights ist die Steuerung manchmal euer größter Feind).
Dass die Teile nach der Handlung im Polizeirevier stimmungsmäßig abfallen, okay, das war aber auch im Original bereits genauso. Und die paar Rätsel, die vorkommen, die kann man nur mit viel gutem Willen so nennen.
Ihr könnt euch auch aussuchen, ob ihr das Spiel zuerst mit Leon oder mit Claire durchspielen wollt und dann mit der jeweils anderen Person, denn nur wenn ihr es mit beiden tut, dann kommt ihr auch zum richtigen, echten Ende. Apropos: Die Zwischensequenzen sind grandios inszeniert und geschnitten. Echt großartige Leistung!
Hier habe ich allerdings auch meinen einzigen und größten Kritikpunkt: Der zweite Durchgang hat Teile, die 1:1 aus dem ersten Durchgangs übernommen wurden. Das sind genau die gleichen Storymomente mit genau den gleichen Dialogen. Ein absolut unnötiger Schnitzer in einem ansonsten absolut gelungenem Spiel.
Und ja, Zombies machen endlich wieder Angst.
„Resident Evil 2 Remake“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, den Horror trotz Schulterperspektive wieder zurückholende, Punkte.