Star Trek: Nemesis (Filmkritik)

Nach einem Anschlag auf den romulanischen Senat greift Shinzon (Tom Hardy), ein ehemaliger Bewohner des unwirtlichen Planeten Remus, nach der Macht im Romulanischen Imperium.

Die Enterprise, unter dem Kommando von Captain Jean-Luc Picard (Patrick Steward), wird darauf hin auf eine diplomatische Mission nach Romulus entsandt, da Shinzon ein Treffen mit einem Abgesandten der Föderation erbeten hat, um Friedensverhandlungen zu führen. Dort angekommen muss Picard allerdings feststellen, dass Shinzon nichts Gutes im Schilde führt.

Star Trek Nemesis

Nachdem „Star Trek: Der Aufstand“ aus verschiedenen Gründen nur mäßig erfolgreich war, entschied der Produzent Rick Berman, dass an der Zeit war neues Blut in das Franchise zu bringen. Stuart Baird, am ehesten bekannt für seine Arbeit bei „Auf der Jagd“, löst Jonathan Frakes ab, der bei den beiden vorangegangenen Filmen für die Regie zuständig war.

Baird, der selbst zugab kein Star-Trek-Experte zu sein, wollte eine gewisse Dynamik in seinen Film bringen. „Star Trek: Nemesis“ kam dennoch nicht gut bei Kritikern und Zuschauern weg. Dabei handelt es sich bei „Nemesis“, zumindest meiner Meinung nach, um eines der besseren Abenteuer der Next-Generation-Cew.

Auch wenn James T. Kirk der beliebteste Captain der Sternenflotte ist, so sollte man Jean-Luc Picard nicht unterschätzen. Nachdem er, unter anderem, die Borg, die die gesamte Menschheit assimilieren wollten, aufgehalten hat, muss er sich seiner schwierigsten Herausforderung stellen: sich selbst. Doch bevor es soweit ist, gilt es William Riker und Deanna Troi zu verabschieden.

Beide haben gemeinsam einen Posten auf einem neuen Schiff angenommen. Zum Glück haben sie noch Zeit für ein letztes gemeinsames Abenteuer auf der Enterprise. Zuerst findet die Crew eine positronische Signatur, die sie zu einem Vorgänger Datas führt. Die damit verbundene Verfolgungsjagd ist dann irgendwie nett, aber unnötig.

Kurze Zeit später wird die Enterprise nach Romulus geschickt um mit Shinzon, über den die Föderation so gut wie nichts weiß, Friedensverhandlungen zu führen. Etwas überrascht muss Picard feststellen, dass es sich bei Shinzon um einen Klon von ihm handelt. Der führt, wie sollte es auch anders sein, nichts gutes im Schilde.

Das Konzept ist interessant, da man hier indirekt sieht, aus welchem Holz Jean-Luc Picard geschnitzt ist. Shinzon wurde in die Mienen von Remus zum Sterben geschickt, konnte sich aber, dank seines Intellekts und seines eisernen Willens behaupten und letzten Endes die Macht des Romulanischen Senats an sich reißen. Zudem hat er das coolste Schiff, dass jemals in einem Star-Trek-Film zu sehen war.

Die Enterprise E ist ein herausragendes Schiff. Dennoch ist Shinzons Scimitar um Häuser besser bewaffnet, hat undurchdringliche Schilde und ist, wenn es die Situation erfordert, dank einer perfekten Tarnvorrichtung unsichtbar. Ganz nebenbei hat das Schiff eine Primärwaffe, mit der man mit einem Schlag die Bevölkerung eines Planeten auslöschen kann und einen Replikator im Sessel des Captains, der diesen mit ausreichend Tee versorgt.

Die Stärke dieses Schiffs wird dann klar, als sich die Enterprise E quasi leergeschossen hat, die Scimitar zwei Romulanische Warbirds zerlegt hat und immer noch eine Schildkapazität von siebzig! Prozent hat. Das Gefecht zwischen der Enterprise E, den zwei Warbirds und der Scimitar ist dann eines der besten, das in einem Star-Trek-Film zu sehen ist.

Patrick Steward (X-Men) spielt Picard vergleichsweise routiniert und gibt der Rolle dennoch eine gewisse Stärke. Obwohl er eigentlich hoffnungslos unterlegen ist und quasi gegen sich selbst antritt, meistert er die Situation auf eine gewitzte und dennoch irgendwie realistische Art und Weise. Brent Spiner (Independence Day: Resurgence) ist in einer Doppelrolle als Data und B-4 zu sehen.

Datas Abgang war anscheinend Spiners Idee, passt perfekt in die Geschichte und sorgt für einen der emotionalsten Momente in der Geschichte der TNG-Crew. Das eigentliche Highlight ist jedoch Tom Hardy (Mad Max: Fury Road) als Shinzon. Der damals noch relativ unbekannte Hardy besitzt eine unglaubliche, agressive Präsenz und spielt damit sogar Steward in den Boden.

Alles in allem ist „Star Trek: Nemesis“ ein gelungener Film und ein gelungener Abschied von der Next-Generation-Crew. Die Geschichte ist toll, auch wenn sie kleine Startschwierigkeiten hat, und lebt, unter anderem, von einem herausragenden Bösewicht.

Der Film „Star Trek: Nemesis“ bekommt 8,5/10 in den Spiegel schauende Empfehlungspunkte.


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