Der kleine Joey hat seinen Vater verloren und ist einsam. Als dieser allerdings durch ein rotes Spielzeugtelefon mit ihm Kontakt aufnimmt und Joey plötzlich telekinetische Kräfte entwickelt, wird sein Leben auf den Kopf gestellt. Nicht nur, dass sein Spielzeug immer wieder zum Leben erwacht, wird er auch in der Schule gehänselt und alle halten ihn für einen Sonderling, der doch ein wenig verrückt im Kopf ist.
Eines Tages findet er nicht weit von seinem Elternhaus entfernt eine alte Bauchrednerpuppe und nimmt sie mit nach Hause. Joey ahnt aber nicht, dass er sich damit das Böse in sein Leben holt …
Damals war es ein Wunderwerk der Technik und ich saß mit offenem Mund vor dem Bildschirm als sich Joeys Spielzeuge selbständig machten und durch die Gegend brausten. Das lag sicher auch daran, dass darunter so geniale Fahrzeuge wie der „Rasende Falke“ von Han Solo aus Star Wars waren und noch viele andere Spielzeuge, die jedes Kind locker wiedererkennen wird. Was „Toy Story“ Jahre später als Animationsfilm gemacht hat, wird hier zum Teil real gemacht – auch wenn sich die Handlung nicht um die Spielzeuge dreht.
„Joey“ wird oft als Abklatsch von „Spielbergs E.T.“ bezeichnet. Das liegt vermutlich daran, dass die grobe Rahmenhandlung ähnlich verläuft. Deutliche Einflüsse von „Labyrinth“ sind ebenfalls nicht zu verleugnen. „Joey“ hat außergewöhnliche Kräfte und später im Film wird das Haus von WissenschaftlerInnen belagert, die ihn untersuchen wollen. (Dass seine Mutter und sein Lehrer die Kräfte relativ rasch als gegeben nehmen hat mich damals nicht großartig verwundert).
Wirklich großartig geworden ist das Design der Bauchrednerpuppe und sozusagen Joeys Gegenspieler. Ihre (eingeschränkte) Mimik und Gestik jagen einem auch heute noch die eine oder andere Gänsehaut den Rücken hinunter. Dass die Geschichte der Puppe nur am Rande erzählt wird und ich die Handlung damals nicht ganz verstanden habe, hat nichts daran geändert, dass ich den Film großartig fand.
Heute sehe ich die vielen Schwachstellen des Films in dramaturgischer wie auch drehbuchtechnischer Hinsicht natürlich viel klarer, bin aber ob der denkbar merkwürdigen und dennoch funktionierenden Mischung immer noch begeistert von dem Film. Dass das Ende so … seltsam ist, liegt sicher auch daran, dass „2001 – Odysee im Weltraum“ Tür und Tor für mystische und mindfuck-Film-Enden geöffnet hat. Dass dies aber gerade bei einem Kinderfilm der Fall sein muss ist dann doch irritierend.
Nichtsdestotrotz hat Roland Emmerich (der Mann hinter „2012„, „Independence Day“ und vielen anderen Blockbustern) einen sehr unterhaltsamen (wenn auch langsamen) Film gemacht, dessen Effekte zwar so richtig schlecht gealtert sind, aber dennoch macht der Film immer noch Spaß und … ich kann es wiederholen: Das Ende ist ein wenig Mindfuck. Wer in der Szene als Joey die Puppe findet gut auf den Fernseher aufpasst und zuhört, der weiß wohl, was es bedeutet, bzw. kann es erahnen, aber so richtig erklärt wird wenig.
Wie dem auch sei – spannend finde ich bei dieser Neuveröffentlichung auf Blu-Ray übrigens unter anderem, dass die deutsche Version des Films um knappe 20 Minuten länger läuft als die englische. Warum? Das müsst ihr euch schon selbst ansehen.
„Joey – Making Contact“ bekommt 7 von 10 möglichen, das Labyrinth durchquerende, Punkte.
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