Schon vom ersten Moment an stellt der neue Transformers-Titel klar: Mittendrin ist besser als nur dabei. Vergessen ist der Look des Vorgängers „Die Rache“, der auf allzu weitläufige Szenarien setzte. „Kampf um Cybertron“ versetzt den Spieler in eine futuristische Welt, deren Aussehen sich an den Designelementen der ersten Transformers-Serie orientiert. Zudem sollen hier Filme wie „Tron“ und „Blade Runner“ Pate gestanden haben.
Auch die Story weiß zu gefallen, Fans der verwandlungsfähigen Kampfroboter werden sogar richtig begeistert sein. Denn „Kampf um Cybertron“ läuft nicht einer einengenden Filmvorlage hinterher, sondern setzt neue kreative Aktente. Megatron, Bumblebee und Co. bekommen eine bislang unbekannte Hintergrundgeschichte verpasst, die offiziell von Transformers-„Erfinder“ Hasbro abgesegnet wurde.
Der Spieler wählt zwischen einer Autobot- und einer Deceptacon-Kampagne, zusätzlich entscheidet er sich vor jedem Level für eine von drei Spielfiguren. Hier treffen „Anführer“ wie Optimus Prime und Megatron auf „Späher“ wie Bumblebee und Barricade, sowie auf „Wissenschaftler“ und „Soldaten“. Jede Figur hat spezielle Eigenschaften und Verwandlungsfähigkeiten, was für Abwechslung sorgt. Alle wirken sie authentisch und schwer, trotzdem bewegen sie sich sehr geschmeidig – gerade die Version für die xBox 360 setzt die „Unreal-Engine“ exzellent um.
Besonders toll ist die Möglichkeit, stets zwischen Roboter- und Fahrzeugmodus zu wechseln. Wer das Spiel wirklich meistern will, muss dieses Hin-und-Herschalten perfekt beherrschen – nicht zuletzt deswegen, weil beide Formen ihren eigenen Munitionsvorrat mitbringen. Eine Bereicherung sind auch die zahlreichen Waffenwechsel. Sie machen vergessen, dass sich im Verlauf der fast 14 Stunden langen Kampagnen doch vieles wiederholt.
Die große Stärke des Spiels ist der Koop-Modus, der bis zu drei Spieler versammelt und ausschließlich über Internet-Anbindung funktioniert. Klar im Vorteil sind hier PS3-Gamer, da das Onlinespiel trotz der Einführung von „Playstation Plus“ nach wie vor kostenlos ist. Wer die Schacht alleine bestreitet, bekommt zwei Computer-Genossen zur Seite gestellt, deren „künstliche Intelligenz“ gottlob ziemlich hoch ist.
Trotz der allgemein sehr überzeugenden Umsetzung hat „Kampf um Cybertron“ auch ein paar kleinere Schattenseiten. Obwohl die Steuerung nicht unkompliziert ist, bietet das Spiel keinerlei animierte Tutorials, was vor allem Gelegenheitsspieler irritieren dürfte. Anleitung (oder Menü) durchlesen ist daher angesagt. Schade ist, dass die Version für die xBox 360 lediglich die deutsche Synchronfassung bietet, die zwar zu den bisher besten zählt, der originalen (amerikanischen) aber dennoch unterlegen ist. PS3-Spieler sind beim Ton besser dran, müssen aber Abstriche bei der Grafik in Kauf nehmen.
Insgesamt ist „Kampf um Cybertron“ ein grundsolider und ziemlich innovativer Shooter geworden, der sich nahtlos ins Transformers-Universum einfügt – und sich 8,5 von 10 verwandlungsfähigen Punkten redlich erkämpft hat!