Vor fünf Jahren lernte Cop Brian O’Connor (Paul Walker) Dominic Toretto (Vin Diesel) und seine Gang von Hochgeschwindigkeitsgangstern kennen, um ihn am Ende dann doch laufen zu lassen. Doch selbst nach seiner Flucht in die Dominikanische Republik ist „Dom“ schnell unterwegs und verdient mit gefährlichen und riskanten Hochgeschwindigkeitsüberfällen sein Geld. Als sie schließlich der Verlust einer gemeinsamen Freundin wieder zusammen führt, müssen sich die beiden Sturschädel zusammenraufen um gemeinsam alte Rechnungen zu begleichen.
Zu allererst ein wenig Hintergrundinformation: Seinerzeit als der Verfasser dieser Zeilen noch jünger war stießen ein paar Schreiberlinge auf die damals eher unbekannte Untergrundszene der illegalen Autorennen in der die harten Kerle in schnellen Autos um die Gunst knapp bekleideter Damen fahren. Als der Film schließlich 2001 unter dem Namen „The Fast and The Furious“ in die Kinos kam brachte er vor allem seine Hauptdarsteller, den damals noch unbekannten Vin Diesel und den noch unbekannteren Paul Walker, groß raus und spielte bei nur 38 Millionen Dollar Produktionskosten immerhin 210 Millionen wieder ein.
Nachdem Vin Diesel kurze Zeit später wegen XxX terminlich verhindert und das Filmstudio ungeduldig war dachte man sich kurzerhand eine Geschichte ohne ihn aus und stellte Paul Walker Tyrese Gibson zur Seite. „2 Fast 2 Furious“ kam zwar nicht ganz so gut beim Publikum an spielte aber immerhin bei 76 Millionen Produktionskosten 240 Millionen und damit sogar etwas mehr als der erste Teil ein.
Nachdem bei „The Fast and Furious 3: Tokyo Drift“ weder Vin Diesel noch Paul Walker zur Verfügung standen und man Tyrese Gibson nicht den ganzen Film überlassen wollte engagierte man den Neuling Lucas Black der beim Publikum leider nicht so gut ankam. Damit das neuartige Ambiente und das Driften noch irgendwas mit Fast and Furious zu tun haben hat Vin Diesel ganz am Ende noch einen kurzen Auftritt. Der ganze Spaß kostete 85 Millionen Dollar und spielte „nur“ mehr 160 Millionen ein.
Der vierte Teil, auch bekannt mit dem deutschen Beinamen „neues Modell, Orginalteile“ setzt auf Bewährtes und versucht zu keinem Zeitpunkt die Serie neu zu erfinden. Wer die Prolos mit ihren auf Hochglanz polierten Karren und die Mädels in knappen Outfits mochte wird auch hier gut unterhalten.
Der Film selbst lässt sich am Anfang und allgemein an den Stellen wo es notwendig ist die Zeit die er braucht und nimmt sich bei den Actionszenen genau soviel Zeit dass man trotz eines hektisch angehauchten Schnitts nie die Übersicht verliert. Dabei hat mir gerade das Intro sehr gut gefallen in der gezeigt wird wie Dominic Toretto seinen Lebensunterhalt verdient und warum er die Liebe seines Lebens verlässt was ja indirekt den weiteren Film zur Folge hat.
Optisch hat der Film wie weiter oben erwähnt ja einiges zu bieten, wenn auch nicht in der gewohnten Dosis. Natürlich kommen bei einem FaF-Film jede Menge cooler Autos und hübsch anzusehende Mädels vor die allesamt erstklassig von Regisseur Justin Lin in Szene gesetzt wurden, in der aktuellen Version ist die Dosierung dadurch bedingt, dass man versucht hat eine ordentliche Story hineinzubringen (und damit verbunden mehr Screentime für die beiden Hauptdarsteller) doch etwas niedriger. Auf der Effektseite kann sich der Film durchaus sehen lassen auch wenn die Tanklasterexplosion am Anfang und bei genauerem Hinsehen die Fahrten durch den Tunnel computeranimiert wirken.
Was macht ein Schauspieler wenn er entweder aufgrund kreativer Differenzen keine Rollen mehr bekommt oder die Filme aus welchen Gründen auch immer nicht den gewünschten Erfolg bringen wollen? Er besinnt sich auf dass was er am besten kann. Weder Vin Diesel noch Paul Walker konnten in letzter Zeit erfolgreich die Kinokassen klingeln lassen und deswegen versuchen sie es mit bewährtem.
Beide schlüpfen in die bereits bekannten Rollen. Dabei ist es sehr erfreulich wie die beiden harmonieren – der eine cool cool, der andere aufgedreht cool. Gerade Vin Diesel schafft es dabei nur mit verschränkten Armen irgendwo zu stehen und dabei schon cool zu wirken. Paul Walker auf der anderen Seite sorgt mit seiner aufdedrehten Art für Unterhaltung. Dabei funktionieren beide zusammen doppelt gut.
Was schade ist dass weder Michelle Rodriguez noch Jordana Brewster als jeweiliger Love-Interest aus jeweils unterschiedlichen Gründen sehr wenig zu sehen sind.
Nachdem „Fast and Furious 4 – neues Modell, orginal Teile“ ein überaus finanziell erfolgreicher Film zu werden scheint ist schon Nr. 5 in Planung.
Zitat: Vielleicht bist du keiner von den Guten der sich für einen Bösen ausgibt. Vielleicht bist du bloß einer von den Bösen der sich für einen Guten ausgibt!
Der Film bekommt von mir 7,5/10 schnell furiose Empfehlungspunkte.