Es sind drei verschiedene Epochen: Wikinger, Samurai und Zweiter Weltkrieg. In der Zeit der Wikinger sucht Ursa (Lindsay LaVanchy) nach Rache für den Tod ihres Vaters und geht dafür über Leichenberge. Aber ein Predator ist ihr auf der Spur, denn die absolut fähige Kämpferin, scheint perfekt für seine Trophäensammlung zu sein.
Anders in Japan: Zwei Brüder, die einen strengen Vater haben und ein Verrat führen dazu, dass sich alles ändert. Jahre später bricht ein Ninja in den Palast ein. Der will Rache nehmen und räumt dafür Dutzende Wachen aus dem Weg. Das ruft einen Predator auf den Plan, denn dieser Kämpfer scheint würdig zu sein.
Und im zweiten Weltkrieg bekommt es die Luftwaffe mit einem Predator-Raumschiff und dessen überlegener Technik zu tun. Was können alte Flugzeuge schon gegen ein modernes und technisch hochüberlegenes Raumschiff ausrichten?
Und am Ende bleiben drei Gefangene aus drei Zeitepochen. Und für die gibt es einen Plan …
Dan Trachtenberg hat ja mit „Prey“ den nach allgemeiner Meinung besten „Predator“-Film seit langem (manche meinen sogar, seit dem Erstling) gedreht und einen Überraschungshit gelandet. Ich selbst fand „Prey“ auch ziemlich gut in seiner Gesamtheit, was allerdings am meisten hängen blieb sind Action-Szenen, die ich in der Form noch nicht gesehen hatte. Mit Pfeil und Bogen im Nahkampf gegen einen Predator … das gab es noch nie war richtig cool und spannend inszeniert.
Und jetzt gibt es einen weiteren Film aus der Franchise von ihm und ich kann gleich mal sagen: Hut ab! Der Mann begreift scheinbar, wie Predator-Filme sein müssen. Ich muss gestehen, skeptisch gewesen zu sein, ob ein animierter in Klein-Storys heruntergebrochene Segmente wirklich was hermachen kann, aber ja, das tut er.
Die 3 Teile (oder 4, wenn man das Finale mitzählt) sind sich in ihrem Aufbau zwar sehr ähnlich, aber in ihren Set-Pieces unterschiedlich genug, dass es nie langweilig wird und vor allem kommen die Macher:innen mit immer neuen Ideen um die Ecke.
In „The Shield“, der ersten Episode etwa, da kommt es zu einem sehr kreativen Kampf mit dem Predator, der nur gewonnen wird, weil Ursa einfach nicht nur eine brutale, sondern auch eine kluge, Kämpferin ist, die ihr Köpfchen nutzt und ihren Feind aufmerksam beobachtet. Apropos brutal: Hui, was hier abgeht würde in einem Live-Action-Film eh nicht gehen – da werden Menschen zerteilt, zerstückelt, geköpft, aufgespießt und was weiß ich was sonst noch alles. Wer zimperlich ist, muss hier einen Bogen machen. Das wird allerdings nie per se zelebriert, sondern passiert als Mittel zum Zweck und es macht ordentlich Laune.
Bei „The Sword“ fand ich es extrem spannend, dass im Grunde, bis zum Ende der Episode, nicht gesprochen wird. Die gesamte Story wird ohne Dialoge erzählt, aber man erkennt allein schon durch die Mimik und die Taten der Handelnden was los ist, wer was denkt und was vorhat. Das war schon ganz großes Kino. Auch die Kampfchoreografie muss ich erneut loben: Die ist hier erste Sahen inklusive all des technischen Schnickschnacks, den der Predator benutzt.
Die dritte Episode „The Bullet“ ist zwar für mich klar die schwächste, denn sie setzt auf einen typischen, viel quatschenden Jüngling, wie man ihn in viel zu vielen Filmen sieht und hier fällt auch so richtig auf, wie viel „Plot Armor“ die Protagonist:innen eigentlich haben (Plot Armor bedeutet, dass sie Dinge überleben, einfach weil sie die Hauptfiguren sind. Alle Nebenfiguren wären bei gleichen Aktionen draufgegangen) und manchmal ist die Sache schon extrem übertrieben. Aber alles in allem: Ein Predator-Raumschiff gegen eine Propeller-Maschine aus dem ersten Weltkrieg, nun, das hat man auch noch nie gesehen.
Das Finale als vierte Episode war dann klassische und erwartet, aber auch hier halt: Sehr viel Plot Armor. Wie dem auch sei: Spannend und actionreich war es allemal und das Ende lässt zwar viel offen, zeigt aber auch, was hier noch alles kommen könnte.
Auch wenn ich bis zum Ende nicht verstanden habe, wie die Predatoren die Personen aus mehreren Zeitlinien gleichzeitig eingesammelt haben, aber das hab ich vielleicht überhört und außerdem war es mir auch egal – der Film war mitreissend und Logik ist ohnehin bei Filmen wie diesen überbewertet.
Die Optik ist grandios, die Animationen geschmeidig und das Art-Design, vor allem der Predatoren, grandios gut geworden. Auch die Sound-Effekte, die bei einem Predator-Film ja sehr wichtig sind, waren wuchtig und punktgenau.
Alles in allem bin ich gespannt wie es weitergeht und ich bin – trotz des ersten nicht sehr überragenden Eindrucks vom Trailer – jetzt viel positiver und viel mehr gespannt auf „Predator: Badlands“. Schauen wir mal.
„Predator: Killer Of Killers“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, actionreiche und die Predator-Franchise toll erweiterende, Punkte.