Rebecca (Abbie Cornish) trifft in einer Bar einen Mann, der ihr gefällt. Sie kommen ins reden, trinken etwas und einige Zeit später, wacht sie in einer Polizeistation auf. Angeblich hat sie Jemanden mit dem Auto angefahren und es soll eine Menge Blut gefunden worden sein.
Behaupten zumindest die „Cops“ Avery (Laz Alonso) und Moon (Moon Bloodgood), doch schon bald bekommt Rebecca Zweifel, dass es sich hier wirklich um Vertreter des Gesetzes handelt und das Gebäude an sich, kommt ihr ebenso verdächtig vor…
Regisseur Felipe Mucci (Two Deaths of Henry Baker) kannte ich bisher nicht und Hauptdarstellerin Abbie Cornish, hat mich in Blackout und 6 Days – den letzten beiden Filmen, die ich von ihr gesehen habe – nicht gerade von ihrem Talent überzeugen können. Dennoch, hier hat mir dann der Trailer gereicht, da er ausnahmsweise mal gegen den modernen Trend nicht gleich den gesamten Film zeigt, sondern Interesse für den Film weckt.
Der Film wurde offensichtlich mit wenig Budget gedreht, was angesichts der Tatsache, dass fast die ganze Handlung ausschließlich in ein paar Zimmern eines Gebäudes spielen, nicht wirklich ins Gewicht fällt. Wer gerne Filme schaut, den werden auch die ein, zwei Twists kaum überraschen können, denn ich bin bei sowas vorauszusagen nicht gerade der Beste (weil ich auch meistens lieber mittendrin bin als drüber zu stehen), doch auch ich konnte das Ende voraus sagen.
Aber wisst ihr was, das macht hier nichts, denn der Weg ist wieder mal das Ziel und das sind hier die psychologischen Spielchen zwischen den Figuren und wie sie gespielt werden. Dabei kann ich gleich eine persönliche Entwarnung geben, denn Cornish, die hier auch als Produzentin fungiert, ist als Rebecca richtig stark. Verwirrt, traurig, verzweifelt, amüsiert und überlegen, ihre Bandbreite ist dabei nicht gerade klein und sie spielt klar die spannendste Figur.
Laz Alonso ist hier ebenfalls als Produzent dabei und spielt ihren Hauptgegenspieler (viele kennen ihn wohl als Mother´s Milk aus The Boys) und er ist dabei skrupellos und geht für seine Ziele weiter, als alle Anderen. Bei dieser Konstellation ist es klar, dass alle übrigen Mitspieler früher oder später zu Bauernopfern werden, aber wer dann dafür verantwortlich ist und wie es jeweils passiert, dass ist der spannende und gleichzeitig unterhaltsame Teil.
Für das Knistern in der Luft sorgen die meisten Szenen zwischen Cornish und Alonso, vor allem in der zweiten Filmhälfte, wobei man sich oft nicht ganz sicher ist, wer situativ wem jetzt genau warum überlegen ist. Fast schon selbstverständlich ist dabei die Tatsache, dass dieses Szenario nur bei der Erstsichtung involvieren kann, denn es gibt zwar intensivere Momente, aber keine Highlights, die man mehrfach sehen wollen könnte.
In Summe daher für mich wieder ein Vertreter der „ein verregneter Sonntag Nachmittag Film“ Kategorie, der vor allem Fans von Psychospielchen und Freunden der beiden Hauptdarsteller zu empfehlen ist. Der kleine, unspektakuläre Ausgleich zu den großen Blockbustern, hat für mich auch klar seine Daseinsberechtigung. Was man sich mitnehmen kann, ist dass es oft besser ist, warten zu können. Nicht typisch menschlich alles sofort zu wollen, einfach die richtigen Impulse säen und warten, bis es Zeit wird zu ernten.
„Detained“ bekommt von mir 5,5/10 Menschen nicht mit offensichtlichen Dingen fesselnde Empfehlungspunkte.