House Of Flying Daggers (Filmkritik)

Xiao Mei (Ziyi Zhang) ist die Attraktion im Vergnügungshaus. Sie ist jung, sie ist hübsch, sie ist … blind. Sie ist der Star. Allerdings vermutet die Polizei, dass das Haus Verbindungen mit der Rebellengruppe „House Of Flying Daggers“ hat.

Polizist Leo (Andy Lau) hat also einen Plan, wie man die Mitarbeiter:innen (oder besser: die Mitarbeiterin) des Hauses dazu bringen könnte, zu ihren Rebellenfreunden zu fliehen. Man müsste nur sicherstellen, dass sie dort auch ankommt und das man sie dabei beobachtet. Hier kommt der Taugenichts und Tagedieb Leo (Takeshio Taneshiro) ins Spiel.

Wenn dann nur nicht die Anziehungskraft zwischen Mann und Frau dazwischen“funken“ würde …

Nachdem „Hero“ so ein Hit wurde, dauerte es nicht lange, bis das Team dahinter den nächsten Film ins Kino brachte. Ich erinnere mich daran, damals (als ich noch einmal pro Monat Minimum ins Kino ging) gesehen habe und mir dachte: „Cool, denn will ich sehen“, allerdings habe ich es dann irgendwie nicht geschafft. Nur zur Info: Der Film kam 2004 in die Kinos.

Jetzt habe ich ihn mir endlich angesehen und ich muss sagen: Gut, dass ich nicht im Kino war. Denn der Schritt zurück von „Hero“ auf … das hier … ist riesengroß. Zuerst einmal muss klar sein: Das hier ist ein Film über ein Liebes-Dreieck. Es gibt Action, ja, definitiv, aber um die geht es nicht. Die könnte man defakto rausnehmen und die Handlung per se würde dennoch funktionieren, allerdings wäre der Film halt dann vielleicht 10 Minuten lange. Maximal.

Vielleicht war es 2004 noch so, dass der Film ebenfalls so großartig wirkte, wie „Hero“. Aber jetzt, im Jahr 2022, wo ich beide Filme kurz hintereinander gesehen habe, muss ich sagen, dass es allein in der visuellen Gestaltung schon mal riesige Unterschiede gibt. Sieht „Hero“ so aus, als hätte er auch 2022 produziert werden können (ich übertreibe, aber nur ein ganz kleines bisschen), so ist „House Of Flying Daggers“ ziemlich schlecht gealtert. Es gibt zum Beispiel ein paar Szenen in denen mit Bambus-Speeren geschossen wird und das CGI ist dermaßen schlecht, dass es fast wehtut. Das könnte fast aus einem meiner geliebten Trash-Filme stammen.

Dazu kommt, dass die Action-Szenen reiner Selbstzweck sind und deshalb relativ unspannend sind. Es gibt eigentlich keine Sekunde, in welcher man um die Hauptfiguren Angst hat und ich kann nur wiederholen: Sie sehen oft auch nicht besonders gut. Es ist ja okay, wenn es teilweise wie einstudiert ist und wie ein Tanz wirkt, es passt nur hier in meinen Augen nicht zur Story. Der Film will Emotionen wecken und hat – erneut: zumindest bei mir – primär dazu geführt, das sich mehrmals genervt die Augen verdreht habe.

Es gibt dann schon in der Story ein oder zwei … Twists? Nein, das nicht. Maximal kleine Überraschungen. Aber auch nur dann, wenn man noch nie in seinem Leben einen Film gesehen hat, denn sonst sieht man alle meilenweit kommen (außer einen, der hat mich überrascht und den fand ich auch cool).

Die Szenen, in denen die Männer der Dame ihres Herzens ihre Liebe gestehen sind noch dazu … peinlich. Okay, das mag an der deutschen Synchronisierung liegen oder daran, dass solche Szenen vielleicht kulturell betrachtet im Herstellerland anders interpretiert werden, aber ich fand es teilweise sogar … abstoßen. Okay, eine davon soll es sogar sein, immerhin brauchen wir ja einen Bösewicht, aber … ich fand es einfach unglaubwürdig. Kann aber natürlich auch an mir liegen.

Wenn man es zusammenfasst, dann kann ich nur sagen: Ich würde „House Of Flying Daggers“ tatsächlich niemandem empfehlen. Und soll ich euch noch was sagen: Wisst ihr, worum es nicht geht: Um die Rebellengruppe „House Of Flying Daggers“. Die kommen zwar vor, sind aber in diesem Film das, was man normalerweise „MacGuffin“ nennt. Ich weiß nicht, was hier genau schief gelaufen ist.

„House Of Flying Daggers“ bekommt von mir 4 von 10 möglichen, nicht richtig zündende und visuell enttäuschende, Punkte.


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