Don’t F**k With Cats – Die Jagd nach einem Internet-Killer (Serienkritik)

Ein Video mit dem Titel „1 Boy, 2 Cats“ taucht im Internet auf. Im Gegensatz zu den 300 Milliarden Millionen Katzenvideos ist dieses hier jedoch weder niedlich noch süß. Ja, die jungen Kätzchen im Video sind süß. Aber sie leben nicht lange. Sie werden auf grausame Art und Weise von einem jungen Mann, dessen Gesicht man nicht sehen kann, gefoltert und umgebracht.

Das bringt eine Reihe von Tierliebhaber:innen dazu, herausfinden zu wollen, wer dieser Kerl ist. Sie analysieren das Video, suchen nach Hinweisen und kommen so nach und nach dem Kerl auf die Spur. Rein durch Online-Recherchen. Schnell zeichnet sich das Bild eines Psychopathen ab, der natürlich bemerkt hat, dass er gejagt wird. Und er beginnt mit seinen Jäger:innen ein böses Spiel zu spielen.

Die Frage, die im Raum steht: Wird es bei Tiermorden bleiben? Und wie viele werden es werden?

Ich bin von einer Bekannten auf diese Dokumentation aufmerksam gemacht worden. Zwar hatte ich den Titel schon mehrmals gelesen, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, mir diese dreiteilige Miniserie anzusehen. Irgendwie hat mich der Titel nicht angesprochen und eine Internet-Mörderjag klang jetzt auch nicht besondern beeindruckend. Aber gut, wenn mir etwas so mit Nachdruck empfohlen wird, dachte ich, dann guck ich halt mal rein.

Und dann habe ich mir alle drei Folgen in einem Rutsch angesehen (sie dauern jeweils eine Stunde). Holy S**t. Ich bin kein Fan von „Real Life“-Morddokumentationen, überhaupt nicht, aber was hier abgeht ist ein Wahnsinn. Immer, wenn man denkt, man wüsste, was passiert und was los ist, schlägt die Realität einen Haken und man denkt sich: „Echt jetzt?!“ Irre.

Und ich meine alles(!) hier ist irre. Das beginnt bei den Tierliebhaber:innen, die unglaubliche Zeit investieren, um den Typen zu finden und dabei eine Geduld an den Tag legen, die einfach unglaublich ist. Da werden Filme Bild für Bild ausgedruckt und nach Hinweisen gesucht. Da werden ganze Städte in Google Streetview abgesucht, weil man eine bestimmte Treppe sucht, damit man feststellen kann, an welchem Ort eine bestimmte Person war. Da passieren Dinge und Überlegungen – Wahnsinn.

Und dann kommt man zu den Dingen, die entdeckt werden und … dann fängt der richtige Wahnsinn an. Wer dahinter steckt, wie verdreht diese Person ist, was für Spielchen hier gespielt werden, welche Hinweise gelegt werden und welche Querverweise … es ist unglaublich, dass dies alles hier wirklich passiert ist. Einfach unglaublich.

Die Dokumentation besteht in erster Linie aus Leuten, die erzählen, was sie warum wie gemacht haben. Also welche Motivationen sie hatten, aber auch welche Ideen sie hatten und was sie wie gesucht oder entdeckt haben. Welche Rückschlüsse sie gezogen haben und wie sie A mit D zu F kombinierten – und damit richtig lagen. Wahnsinn. Dazwischen werden diese Schritte (Google-Suchen, Bilderfunde, etc) gezeigt und es wird einfach niemals langweilig.

Für alle unter euch, die sich Tiere, die getötet oder gefoltert werden nicht ansehen möchten: Ich kann euch beruhigen, man sieht nicht was passiert. Es reicht eh, dass es die Protagonisten erzählen. Es ist trotzdem aufwühlend, aber tatsächlich so gut gemacht, dass euch die Befürchtung ihr müsstet euch Tierquälereien ansehen, nicht zu haben braucht.

Ich kann diese 3teilige Dokumentation nur allen ans Herz legen, die bei einer spannenden Jagd nach Hinweisen mitfiebern wollen und und ich kann euch eins sagen: Spätestens zum Ende des ersten Teils werdet ihr wissen wollen, was weiter passiert ist und ihr werdet euch wünschen, dass sie den verdammten Kerl schnappen.

Der Titel des Films kommt übrigens von der obersten und wichtigsten Regel im Internet: „Lasst Katzen in Ruhe“.

„Don’t F**k With Cats“ bekommt von mir 9 von 10 möglichen, mitreissende, erschreckende, Punkte.


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