Best Of Worst Case: The Meg (Filmkritik)

Jonas Taylor (Jason Statham) ist Rettungstaucher. Sein Job sind die wirklich gefährlichen Aufträge und wie das Leben so spielt musste er bei seinem letzten Einsatz eine Entscheidung treffen: Eine Gruppe zurücklassen um eine Handvoll zu retten oder umkehren und das Leben aller aufs Spiel setzen. Er entscheidet sich für die kleine Gruppe. Zurecht, denn kurz darauf explodiert die Forschungsstation an die sie eben noch angedockt waren. Der Grund? Laut Jonas ein Riesenhai.

Nur glaubt ihm niemand. Er wird gekündigt und beginnt sich dem Alkohol hinzugeben.

Währenddessen forschen sein alter Kumpel Mac und sein Team munter weiter drauf los. Sie finden auch etwas: Eine Kaltwasserfront trennt einen tiefer gelegenen Teil eines Grabens vom Rest des Ozeans ab. Als sie es schaffen durchzutauchen kommt darunter eine neue Welt zum Vorschein. Eine Welt, die auch gefährlich ist. Das Tauchboot wird angegriffen, beschädigt und sinkt.

Die einzige Rettung: Jonas Taylor.

Schon beim ersten Trailer war völlig klar, um welche Art Film es sich hier handelt: Ein Trashfilm mit einem Millionen-Dollar-Budget. Konkreter: Einem 130.000.000 Dollar-Budget. Wie bei so vielen Filmen dieser Art ging wohl das meiste für die bekannten Namen und die Effekte drauf, denn ins Drehbuch kann das Geld nicht wirklich geflossen sein. Die Zutaten kennt man an sich schon alle.

Millionär, der die Forschung finanziell fördert? Check.
Ein Anti-Held, der sich wie ein A****h benimmt und irgendwie doch ein weiches Herz hat? Check.
Ein Love-Interest? Check.
Ex-Frau an Bord? Check.
Kind an Bord? Check.
Szene, welche die Story erklären anstatt sie zu zeigen? Check.
Ein Riesenhai, der knapp vorm Strand Badegäste frisst? Check.
Ein Riesenhai, der ein Boot versenkt? Check.
Ein Riesenhai, der betäubt werden soll? Check.
Ein Szene mit Haikäfig, die schief geht? Check.

Gibt es noch Fragen? Nein? Dann ist ja alles klar.

Ach, da sind noch Fragen? Okay. Dann hier meine Antwort: Nein, der Film ist nicht besonders gut geworden. In der ersten Hälfte kommt Statham wie ein richtiger Ungust rüber. In der zweiten Hälfte haben sich die Drehbuchautor*innen gedacht: „Ach, was soll’s?“ und keine Rücksicht mehr auf irgendwas genommen. Die Witze sind nur selten witzig (Ausnahme: Shuya Sophia Cai, die Meiying spielt, die Tochter von Stathams Love Interest, die ist super!) und die Action sieht zwar meist gut aus, trotzdem hat man das alles schon unzählige Male gesehen.

Der Film bietet einfach nichts, aber auch gar nichts Neues. Es gibt zwar sowas wie einen Twist im Film, den sieht man aber auch schon von weitem kommen.

Was ich auch nicht besonders toll fand: Man kann Statham einfach keine Sachen sagen lassen, die intelligent klingen. Das bringt er nicht rüber. Das ging vielleicht noch als er Schauspieler war (zu Zeiten von „Lock, Stock And Two Smoking Barrels“ oder sogar „London“), aber seitdem er nur noch Actionstar ist, passt er zwar perfekt in diese Art von Rollen, aber das war es dann auch schon.

Alles in allem ist „The Meg“ also ein Trashfilm mit viel Budget, der leider versucht ernst zu sein. Damit erstickt der Film den ganzen Spaß, den diese absurde Story eigentlich rechtfertigen würde, mit völlig belangosen und schon vielfach gezeigten Szenen. Die Effekte sind gut gemacht, sicher, dafür gibt man sich an anderen Stellen die Blöße. Es gibt zum Beispiel mehrere Aufnahmen an Deck, die 100% vor dem Greenscreen gedreht wurden und das merkt man. Woran? Das Boot bewegt sich nicht und auch sonst geht kein Lüftchen. Auf hoher See. Während die Wellen schaukeln und bei Aufnahmen in der Totalen die Fahne im Wind weht. Würde der Film sich weniger ernst nehmen, dann wäre das toll, witzig und super.

Hier reicht es gerademal zum Gähnen.

Sicher kein per se schlechter Film (wenn man weiß, worauf man sich einlässt), aber alle die mit „Jaws“ oder „Deep Blue Sea“ oder wie ich mit Millionen von Trash-Shark-Filmen groß geworden ist, ist hier nichts, absolut nichts Neues zu finden.

Insofern schade, als das der Film auf einer Buchreihe(!) beruht, deren spätere Teile Kämpfe gegen andere urzeitliche Kreaturen beinhalten. Insofern irgendwie schade. Naja, vielleicht geht es ja doch (besser) weiter.

„The Meg“ bekommt 5 von 10, für die Effekte, nicht fürs Drehbuch und auch sicher nicht für die schauspielerische Leistung, gerechtfertigte, Punkte.

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