Oliver & Co. (Filmkritik)

Oliver ist eines von vielen kleinen Kätzchen, die sich Ende der 80er Jahre in einem Schukarton befinden. Dieser steht zur freien Entnahme mitten auf einem Gehweg in New York. Unglücklicherweise ist Oliver bald das letzte Kätzchen im Karton, der nach einem Unwetter auch noch zerstört wird, weshalb er auf der Strasse als Streuner landet.

Das Chaos hier überfordert zunächst die zutrauliche Katze, doch als er auf einen Hund namens Dodger trifft und mit ihm zusammen Hot Dogs stiehlt, wendet sich das Blatt. Plötzlich hat Oliver bei ihm und seinen Freunden eine Familie und gemeinsam versuchen sie, ihrem verschuldeten Herrchen Geld zu beschaffen. Bei einer ihrer Aktionen werden sie dabei getrennt und Oliver trifft auf ein kleines Mädchen…

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Oliver und seine Company stammt aus dem Jahre 1988 und basiert lose auf dem Roman „Oliver Twist“ von Charles Dickens. Der Film ist dabei sicherlich nicht vergleichbar mit gewaltigen Disney-Epen wie etwa ein König der Löwen, sondern geht eher in die Richtung eines Lilo und Stitch. Ein kleiner Film für Zwischendurch, der einigen vielleicht nicht bekannt sein wird, für mich persönlich jedoch einer der ersten Filme war, die ich als Kind jemals im Kino gesehen habe.

Das bringt natürlich einen gewissen Nostalgie-Faktor mit für mich, doch auch die Inszenierung an sich geht in diese Richtung. Immerhin sahen Zeichentrickfilme vor 30 Jahren natürlich optisch anders aus, als die letzten Beiträge, bevor auf Computeranimation umgestiegen wurde. Zusätzlich atmet das hier gezeigte New York förmlich den Geist der 80er Jahre, was dieses Abenteuern klar von zeitlosen Beiträgen dieses Genres unterscheidet.

Als Botschaft wird hier sehr schön vermittelt, wie wichtig es ist seinen Platz im Leben zu finden. Zugehörigkeit und wer die Freunde sind / die Familie ist, die man sich selbst aussucht bzw. die einen gewählt haben, ohne diese Grundbausteine, kann man seinen Weg auf dieser Welt, nicht richtig starten. Dabei ist es hier besonders schön zu sehen, dass man nicht wie alle Anderen sein muss um dazu zu gehören, sondern eben genau für seine Eigenständigkeit geliebt wird.

Die fünf Songs sind auf natürliche Art in den Film eingeflochten, wirken dabei nie konstruiert, bringen die Handlung weiter, stellen Charaktere vor und haben alle ihre eigene Dynamik. Abgesehen von den Sidekick-Figuren, geht von ihnen überraschenderweise auch der meiste Humor aus. Was mich emotional am Meisten berührt hat, ist was für ein ehrliches Wesen Oliver ist, der sucht einfach nur Jemanden aka einen Besitzer, den er lieben kann und der ihn zurück liebt und wenn er leiden muss, dann leidet man auch als Zuseher.

Als Böse funktionieren ein geldgieriger Verbrecher-Boss und seine beiden Dobermänner sehr gut, denn man entwickelt eine richtige Abneigung gegen diese arroganten Mistkerle. Damals – kein Spoiler, denn es ist ja klar dass die Guten am Ende gewinnen – war die Umsetzung der Konfrontationen Gut gegen Böse erstaunlich düster und auch das Finale vermittelt ein sehr endgültiges Gefühl, dass die spezifische Gefahr nun für immer beseitigt wurde.

Insgesamt daher vor allem als ein Zeitdokument der 80er Jahre ein sehr schöner Beitrag aus dem Hause Disney, mit einem liebenswerten, aufgeweckten Heldenduo und Sidekicks, die mehrere Male mit ihren Aktionen zum Schmunzeln anregen. Ein kleiner Film, aber von der Aussage alles andere als unbedeutend und für mich ganz ohne den Anspruch auf Objektivbität, einfach eine schöne Erinnerung.

„Oliver & Company“ bekommt von mir 7,5/10 Hund und Katz am selben Strang ziehen lassende Empfehlungspunkte und ist bereits als Nummer 26 der Disney Classics, als Blu-Ray und DVD im Handel erhältlich.

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(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Ohne jegliche Bildfehler ist der klassische Look dieses sympathischen Hund und Katz Abenteuer, sehr gut gealtert. Auf der Blu-Ray finden sich auch ein paar nette Specials. Während das Making-Of interessante Details aus dem Entstehungsprozess verrät, führt eine weitere Doku die Zuseher in Disneys bunte Tierwelt. Lieder zum Mitsingen und der Trailer zum Film sind ebenso mit dabei wie die beiden Kurzfilme: Der herzlose Retter und Pluto und die Milchdiebe.

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