Gilmore Girls: A Year in the Life (Serienkritik)

Fast 10 Jahre sind vergangen und viel ist passiert. Besonders hart werden die Gilmore Girls von Richard Gilmores Tod getroffen…

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Bei kaum einer anderen Serie hätte ich mich über eine Fortsetzung so gefreut wie über „Gilmore Girls“. Lorelai und Rory Gilmore haben mich über sieben Staffeln hinweg so gut wie immer gut unterhalten und irgendwie habe ich diese zwei verrückten Hühner vermisst.

Leider ließ die Qualität der Serie nachdem Amy Sherman-Palladino und ihr Mann Daniel Palladino (ihres Zeichens Schöpfer der Gilmore Girls) vor Beginn der 7. Staffel die Show verließen (wegen Ärger bei den Vertragsverhandlungen) stark nach. Viele Geschehnisse passten einfach nicht zu den Charakteren und es beschlich mich das Gefühl, dass die neuen Drehbuch-Autoren keine Ahnung hatten, was sie taten. Selbst jetzt muss ich mich noch darüber aufregen wie Luke Lorelai seine Tochter verschweigen konnte (aus dermaßen dämlichen Gründen!!!!).

Also freute ich mich sehr über ein Wiedersehen und war ziemlich gespannt. Die Staffel war eindeutig überschattet von dem Tod von Edward Herrmann, der Lorelais Vater spielte. Sein Tod wurde in die Serie eingebaut und war ein zentraler Handlungsstrang. Dadurch ist die Stimmung in dieser neuen Staffel, die aus vier Filmen besteht die nach den vier Jahreszeiten benannt sind, oft gedämpft und sehr emotional. Schon lange habe ich nicht mehr so oft innerhalb so kurzer Zeit geheult.

Natürlich kommen die lustigen Momente nicht zu kurz. So hat etwa Rory einen Freund namens Paul, dessen Namen alle vergessen, sobald er den Raum verlässt. Selbst Rory vergisst immer wieder mit ihm Schluss zu machen, bis er am Ende schließlich die Zeichen richtig deutet und mit Rory Schluss macht.

Doch nicht immer trifft man ins Schwarze, so ist etwa das Star Hollow Musical einfach öde. Ein kurzer Einblick hätte hier völlig gereicht. Das ganze Ding zu sehen, ist meiner Meinung nach einfach nur Zeitverschwendung, selbst wenn die mega-talentierte Sutton Foster (Bunheads) die Hauptrolle spielt und Lorelai und mich mit einem Lied zu Tränen rührte.

Laut Drehbuch-Autorin Amy Sherman-Palladino hatte sie durch die neue Staffel doch noch die Möglichkeit, das titelgebende Mutter-Tocher-Duo die abschließenden Worte äußern zu lassen, die Sherman-Palladino schon zu Beginn der Serie wusste. Wenngleich ich sagen muss, dass ich jetzt wieder leicht frustriert da sitze, denn nach der Offenbarung, die in dieser Unterhaltung passiert, möchte man selbstverständlich wissen wie es weiter geht (wenngleich schon erste Gerüchte schwirren, dass es weiter gehen könnte).

Die Schauspieler sind die gleichen geblieben, daher gebe ich eine kurze Beschreibung, was ihre Charaktere so getrieben haben.

Lorelai (Lauren Graham – Parenthood) & Luke (Scott Patterson – SawIV): Die beiden sind inzwischen ein Paar und das schon seit 7 Jahren. Sie haben keine gemeinsamen Kinder und sind nach wie vor nicht verheiratet. Lorelai trifft der Tod ihres Vaters sehr. Sie weiß mit ihrer Trauer nicht gut um zu gehen und stößt dabei ihre Mutter vor den Kopf (nichts Neues). Sie leitet nach wie vor das Dragonfly-Inn, während Luke nach wie vor sein Diner besitzt.

Rory (Alexis Bledel – Jennys Wedding): Nachdem einer ihrer Artikel im New Yorker veröffentlicht wurde, sind die Job-Angebote rar gesät. Sie weiß nicht was sie mit ihrem Leben anfangen soll und führt ein Vagabunden-Leben. Sie ist mit Paul zusammen, der wie bereits erwähnt zu einem Running Gag wird. Sie hat eine Affäre mit Logan, der seinerseits mit einer anderen Frau verlobt ist. Es braucht einen Schubs von ihrem Ex Jess um zu wissen wie es mit ihr weiter gehen soll.

Emily Girlmore (Kelly Bishop – Bunheads) ist wohl der Charakter der die größte Wandlung durchmacht. Nach Richards Tod weiß sie nicht wie sie ohne ihn funktionieren soll. Immerhin waren sie 50 Jahre lang ein Paar. Dass sie letzten Endes das Haus verkauft fand ich ja noch plausibel, aber dass sie dann in Nantucket in einem Walfang-Museum arbeitet, wirkt bei den Haaren herbei gezogen.

Michel (Yanick Truesdale) ist inzwischen (mit einem Mann) verheiratet und denkt über Adoption nach. Sookie hat das Dragonfly-Inn hinter sich gelassen und kommt nur kurz wieder um Lorelai diverse Kuchen zu backen. Melissa McCarthy (Spy) hatte leider einen sehr vollen Zeitplan, daher ist sie nur kurz zu sehen, was sehr schade ist.

Lane (Keiko Agena) ist nach wie vor mit Zack (Todd Lowe) verheiratet und gemeinsam ziehen sie ihre Zwillinge groß. Paris Geller (Liza Weil – How to get away with Murder) ist von Doyle geschieden, hat zwei Kinder und führt eine Fruchtbarkeitsklinik. Logan (Matt Czuchry – The Good Wife) arbeitet in London und ist mit einer schwer reichen Erbin verlobt. Man kann aber deutlich sehen, dass er noch etwas für Rory empfindet.

Fazit: Hm, obwohl ich meinen Spaß hatte, wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt. Nicht immer fühlt sich die Handlung organisch an und das Ende der 7. Staffel ist auch nicht wirklich besser als das von „A Year in the Life“, denn auch jetzt bringt mich die Spannung fast um.

Diese Staffel bekommt von mir 8/10 schnell sprechenden Punkten.


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