Lady In The Water (Filmkritik)

Cleveland Heep (Paul Giamatti) ist Hausmeister einer Wohnanlage. Die Bewohner sind durch die Bank schräg, kommen aus diversen Ländern und sind wirklich ein bunter Haufen. Aber – alle mögen Cleveland, den stotternden Kerl, der zwar innerlich gebrochen scheint, aber alles irgendwie am Laufen hält.

Sein Leben ändert sich drastisch, als er eine im Pool plantschende Frau entdeckt, die den Namen Story trägt (Bryce Dallas Howard) und behauptet im Pool zu leben. Niemand weiß, woher sie kommt oder was sie ist, aber nach und nach schafft Cleveland das Geheimnis zu lüften und „etwas“ ist auf der Jagd nach ihr. Etwas, das nicht nur ihr gefährlich werden kann …

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Das war vielleicht ein Shitstorm. Sozusagen die Definition eines Shitstorms. Was sich Shyamalan an Kritik für diesen Film anhören durfte war … eigenartig. Eigenartig deshalb, weil es meiner Ansicht nach der beste und vor allem märchenhafteste Film ist, den der Mann gemacht hat. Den Teil mit dem „Märchen“ hat er auch offen kommuniziert. Eine „Gute-Nacht-Geschichte“ für seine Kinder, die er in einen Film verwandelt hat. Mit vielen (tollen) Charakteren, toller Musik, einer schönen Geschichte und toller Kameraarbeit. Dass Paul Giamatti absolut großartig spielt und die (meiner Meinung nach) beste Performance seiner Karriere liefert ist da für mich noch das I-Tüpfelchen.

Zwei Dinge, die ihm ordentlich angekreidet wurden:

a) Er selbst spielt einen Charakter, der ein Buch schreibt, dass die Welt retten wird. Und alle Filmkritiker dachten, er wäre irre geworden, weil sie scheinbar nicht verstanden haben, dass er in einem Film mitspielt. Wen hätte er sonst spielen sollen? Den Typen mit muskulösen Armen? Die Frauen? Die Hauptrolle? Den einzigen unsympathischen Charakter im Film (zu dem wir gleich kommen)? Wohl kaum. Da blieb nur diese Rolle übrig. Vor allem, da sie für die Story auch wichtig ist. Und – Hand aufs Herz – das ist ein Film, den er für seine Kinder gemacht hat – warum soll er sich da nicht in einer wichtigen Rolle casten? Mal ganz abgesehen davon: Er spielt genauso toll wie alle anderen! Wer was anderes behauptet ist blind.

b) Es gibt im Film verdammt viele Charaktere. Alle sind wichtig, schrullig und irre, aber dennoch liebenswert. Bis auf einen. Dieser unsympathische Kerl ist ein Filmkritiker. Das haben ihm die Kritiker in der realen Welt wohl nicht verzeihen können. Dieser Charakter
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ist auch der einzige Charakter, der im Film stirbt. Und ich fand es völlig okay und gut so. Der Kerl war ein arroganter Arsch. Ziemlich genau so, wie man sich Kunst- und Kulturkritiker im schlimmsten Fall vorstellt.
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Da gibt es ein paar Szenen, die ich großartig finde, die vielen KritikerInnen sprichwörtlich ans Bein gepinkelt haben. So zerlegt der Kerl (toll und absolut präpotent gespielt von Bob Balaban) einen Film, den Cleveland mag. Er vermutet ein paar mal während des Films was passieren wird (weil er ja glaubt alles zu wissen) und er liegt jedes Mal daneben. Ein Dialog, der ebenfalls verdammt großartig ist:
„Why does it always rain in movies, when people change?“
Antwort von Cleveland: „Maybe it is a symbol of cleansing?“
Den Blick von Bob Balaban muss man gesehen haben, um ihn zu glauben, als er sagt: „No. It is not.“
Klar, dass der wichtigste Moment im Film im Regen spielt, der alle Charaktere reinwäscht – und der Filmkritikerheini also völlig unrecht hat.

Und dieser Moment am Ende des Films – er ist perfekt inszeniert: die Musik, die Kamera, die Zeitlupe, die Schauspieler. Gänsehaut pur. Wirklich.

An dieser Stelle ein „F*** ***“ an alle Filmkritiker, die selbst mit Kritik nicht umgehen können und einen Film zerreissen müssen, der absolut großartig, emotional mitreißend und einfach … schön ist, nur weil ihnen jemand einen Spiegel vorhält. Das ist einfach feige.

„Lady In The Water“ ist der „Gefangene von Azkaban“ von Shyamalan. Soll heißen: Es ist der magischste von allen seinen Filmen. Ein Film, der mich als erwachsenen Menschen daran glauben lässt, dass es Wunder gibt, die Welt schön ist, es trotz aller Gegensätze (und da gibt es viele im Wohnblock) ein „Gemeinsam“ geben kann. Dass es möglich ist, etwas Fremdes zu entdecken, etwas Magisches im Alltag, im Banalen – es ist ein Märchen für Erwachsene, die sich trauen noch an Wunder zu glauben und die vielleicht nicht die Welt retten können oder wollen, aber zum Teufel noch einmal nicht einfach aufgeben wollen, selbst wenn die Gefahr groß ist und die Chancen auf einen Sieg tendentiell schlecht stehen.

Kurz gefasst: Der Film ist ein Kleinod und ein Meisterwerk. Wer nach diesem Film nicht zumindest ein bisschen an Wunder glaubt hat kein Herz.
Punktum.

Hab ich schon erwähnt, wie genial Paul Giamatti in dem Film ist?

„The Lady In The Water“ bekommt 9,5 magische, wundervolle, zum Träumen einladende und die Welt ein wenig schöner wirken lassende, Punkte.

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