Judge Dredd (Filmkritik)

In der fernen Zukunft ist die Erde verseucht und verwüstet. Die verbleibenden Menschen sind in Städte von gigantischem Ausmaß, sogenannten „Mega-Citys“ zusammengezogen. In diesen Mega-Citys sorgen Judges für den Erhalt von Recht und Ordnung – diese Judges sind gleichzeitig Geschworener, Richter und Henker. Der Beste unter ihnen hört auf den Namen Dredd.

Als Dredd unschuldig wegen Mordes angeklagt und verurteilt wird, muss er aus erster Hand erfahren, dass sich das Gesetzt doch hin und wieder irren kann. Zwar wird er dank einer Intervention seines Vorgesetzten nur ins Exil verbannt, aber die Verschwörer, die ihm nicht nur den Mord angehängt haben, sondern ihn am liebsten auch noch tot sehen wollen, machen ihm das Leben schwer.

Judge Dredd

Anbei also ein Film, der in einer Zeit entstand, bevor es modern war mindestens vier Comicverfilmungen pro Jahr in die Kinos zu bringen. Die Figur Dredd und die Stadt um ihn erblickte 1977 das Licht der Welt, als die ersten Abenteuer im britischen Science-Fiction Comicmagazin “2000 AD” erschienen. Den jüngeren Filmfans wird der Judge mit dem grimmigen Gesichtsausdruck vor allem durch das 2012 erschienene „Dredd“ Remake mit Karl Urban in der Hauptrolle ein Begriff sein.

Hinter der Kamera bei diesem Film stand Danny Cannon. Dass der gute Herr in letzter Zeit nur mehr bei Serien wie z.B. „Nikita“ oder „The Tomorrow People“ für einige Folgen die Regie über hatte, sollte hier auf keinen Fall abschreckend wirken, denn Cannon weiß durchaus was er tut. Optisch verpasst er „Judge Dredd“ eine Kombination aus technischen Können gepaart mit einer gewissen Eleganz, was zu gefallen weiß.

Von Seiten der Spezialeffekte her war ich durchaus überrascht, wie gut der Film nach beinahe 20 Jahren noch aussieht. Hier bekommt man genau wie Nebendarsteller Rob Schneider (Rent A Man) große Augen, wenn man das erste Mal durch die Stadt geführt wird. Die actionreichen Szenen sehen auch nach dem heutigen Stand noch relativ gut aus, auch wenn man an einigen Stellen erahnen kann, dass hier wohl getrickst wurde.

Opisch hat man hier relativ ungeniert von den alten Star Wars/Trek Filmen geborgt und macht mit eigenen Elementen daraus etwas eigenständiges. Die hier gezeigte dystopische Zukunft wirkt wie gewollt dermaßen trostlos, dass man möglicherweise froh ist, diese nach gut 90 Minuten Laufzeit wieder verlassen zu können. Etwas, dass das Remake deutlich besser lösen konnte, ist die Ausrüstung der Dredds.

An dieser Stelle setzt man auf etwas das wie lackierter Kunststoff wirkt und dem Film einen trashigen Einschlag verpasst. Dazu passt dann auch die Geschichte. Zwar hat man sich bei vielen Elementen anscheinend an die Vorlage gehalten, dennoch ist hier einiges (angefangen bei Dredds Vergangenheit bzw. dessen Bruder bis zu den halbfertigen Klonen) dermaßen abgedreht, dass ich mich frage, wer ernsthaft geglaubt hatte der Film könnte mit einem Budget von 90 Millionen Dollar dann auch finanziell erfolgreich sein.

Von Seiten der Schauspieler gibt es hier gleich mehrere Highlights. Da wäre als erstes natürlich Sylvester Stallone (The Expendables), der zwar gut in die Rolle des nicht nur kühlen sondern auch coolen Rechtsvertreters passt, auch wenn er die erste Regel der Comics bricht und die halbe Zeit ohne Helm herumläuft (vielleicht hat er das ja für sein Ego gebraucht?)!

Die junge Diane Lane (Man of Steel) als Dredds Kollegin verleiht dem Film den nötigen Sex-Appeal während Max von Sydow (Robin Hood) perfekt in die Rolle von dessen Mentor passt. Auf der anderen Seite merkt man schnell, dass der deutsche Jürgen Prochnow (Das Boot) hier nichts Gutes im Schilde führt, und Armand Assante (The Bleeding) nicht nur böse, sondern komplett durchgeknallt ist (letzlich hat ihn dann doch der Killerroboter verraten). Rob Schneiders Rolle hätte man sich getrost sparen können, da er nicht nur Dredd permanent auf die Nerven geht.

Alles in allem ist der Film eine trashige Comicverfilmung mit einer schrägen Story aber einer durchaus gelungenen Besetzung. Sollte man sich mit der grundsetzlichen Idee anfreunden können, ist der Film dann doch irgendwie den einen oder anderen Blick wert.

Der Film „Judge Dredd“ bekommt von mir 7/10 das Gesetz auch zukünftig vertretende Empfehlungspunkte.

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