Lisa (Abigail Spencer) zieht zusammen mit ihrem Mann Andy (Chad Michael Murray) und ihrer Tochter Heidi, in ein altes Haus nach Georgia, um in der Abgeschiedenheit dieser Gegend etwas zur Ruhe kommen zu können. Lisa leidet seit sie denken kann an Geistererscheinungen und den damit verbundenen Visionen und bekämpft, diese als wäre es eine psychische Krankheit, mit Tabletten. Als Heidi eines Tages jedoch einen Mann namens Mister Gordy trifft, den offenbar nur sie sehen kann, muss sie sich der für sie unerfreulichen alternativen Herkunft ihrer „Gabe“ stellen.
Lisa´s Schwester Joyce (Katee Sackhoff), die sich mittlerweile im Wohnwagen neben dem Haus eingenistet hat, sieht auch Geister und ist sich sicher, dass dies eine Fähigkeit ist, die sie von ihrer Mutter geerbt haben. Die Entscheidung was nun geschehen soll muss in jedem Fall schnell fallen, denn Mister Gordy informiert Heidi über schreckliche Dinge, die in diesem Haus passiert sind und warnt sie, dass das Grauen von damals bald wieder zurückkehren wird.
Runde zwei der Geistergeschichte, die zumindest lose an wahre Begebenheiten gebunden ist. Nach „The Haunting in Connecticut“ spukt es nun also in Georgia. Dass die beiden Filme außer dem Namen und dem Genre nichts gemeinsam haben ist schon durch den eigentlich in sich witzigen Filmtitel klar, da Connecticut ja nicht wirklich in der Nähe von Georgia liegt. Aber egal, auch wenn viele den ersten Teil nicht gut fanden (ich wurde positiv überrascht), kann man anscheinend mit dessen Namen doch auch Seher anlocken.
Tom Elkins, der Editor vom ersten Teil und zuletzt von „Apparition„, liefert hiermit sein nicht gerade mutiges Regiedebut ab. Warum? Nun: die Handlung, die Effekte, die Darsteller, die erwartungsgemäße Spannungskurve, alles läuft hier genau so ab, wie man es als Genrefan schon oft in anderen Filmen gesehen hat. Zugegeben, dass es hier keine Überraschungen gibt und der Grusel an sich höchstens meine Oma (die schon verstorben ist, also dann eben ihren Geist) erschrecken könnte, liegt für mich rein am sehr beliebigen Drehbuch.
Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich den Einsatz aller anderen Beteiligten hier nicht zu würdigen weiß. Als überlange „Outer Limits“ oder „Twilight Zone“ Folge funktioniert dieses Geisterdrama bei erstmaliger Sichtung nämlich ganz gut. Die Gabe Geister sehen zu können als Fluch zu sehen, am Ende aber – um die Tochter zu retten – über sich hinauswachsen zu müssen um sich der Verantwortung zu stellen, ist nicht neu aber berührt durchaus auf emotionaler Ebene.
Überhaupt lebt die Story von der Familie, deren Verhältnis zueinander und natürlich den passenden Performances der Schauspieler. Die zweifelnde, überforderte aber das Richtige tun wollende Mutter, der verständnisvolle, nach einer für alle passenden Lösung suchende Vater, die entdeckungsfreudige, sich missverstanden fühlende Tochter und schließlich die Tante, die zu ihren Fähigkeiten steht und trotzdem ständig falsche Entscheidungen trifft, sie alle hat man schon nach kurzer Zeit gerne und wünscht ihnen, dass sie als Familie ihren Frieden finden.
Durch die ersten Erscheinungen vor der Tochter, kommt es dann zur Eskalation. Sowohl innerhalb der Familie auf psychischer Ebene, als auch in der Geisterwelt, wo ein in den Geschichtsbüchern als positiv erwähnter Mann, doch nicht so ein netter Kerl war und nun nach seinem grausamen Ende vor vielen Jahren, auch weiterhin noch für Angst und Schrecken sorgen will. Die Geister rund um den guten Mister Gordy sind von der Atmosphäre her gut getrickst, jedoch das Finale mit dem Bösewicht bzw. dessen Vernichtung, sieht dann doch ein wenig zu sehr nach CGI aus. Vom Gewaltfaktor bleibt alles relativ harmlos bis auf eine wirklich gemeine Szene, die einige Nadeln beinhaltet, die ist echt fies geraten.
Die Darsteller sind durch die Bank überzeugend, vor allem Katee Sackhoff (Battlestar Galactica) als überdrehte Frohnatur mit schlechtem Männergeschmack weiß zu gefallen. Zwischen Abigail Spencer (Cowboys and Aliens) und Chad Michael Murray (One Tree Hill) stimmt die Chemie, sie passen in die fürsorglichen Elternrollen und die kleine Emily Alyn Lind entdeckt mit großen Augen gemeinsam mit dem Zuschauer die Welt der Gruselgestalten.
Harmlos, nett, mit starker Stimmung, gut aufgelegten Schauspielern und einer für den Film fast zu fies geratene Szene kommt dieser Film also daher. Gut für zwischendurch, klar schwächer weil weniger mitreissend als Teil 1, wohl am Besten als solides Handwerk beschrieben. Als nächstes soll angeblich „The Haunting in New York“ folgen, es bleibt daher mehr oder weniger spannend.
The Haunting in Connecticut 2: Ghosts of Georgia – Das Haus der Dämonen 2 bekommt von mir 6/10 beim persönlichen Drama noch mehr als auf der Geisterebene überzeugende Empfehlungspunkte.
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Ich weiß gerade aus dem Stand gar nicht, ob ich den ersten Teil gesehen habe. Aber das hier klingt nach angenehmem Sonntag Nachmittag Grusel. Und ich mag Abigail Spencer irgendwie.