Wrestlingkämpfe sind fad weil es immer harmlos zugeht und sowieso schon von Anfang an feststeht, wer gewinnen wird? Monsterfilme langweilen euch, weil das Biest kalr allen schwachen Menschlein überlegen ist und sich am Ende trotzdem blöd genug anstellt, um doch noch besiegt zu werden? Dann seht euch Monster Brawl an, denn hier kämpfen acht klassische Monster in einem Ring um den Titel des stärksten Kämpfers alle Zeiten und die Verlierer können nur mehr in Leichensäcken abtransportiert werden.
Dies ist eine kanadische Independent Horrorkomödie von Regisseur Jesse T. Cook, der auch für das Drehbuch verantwortlich war, als Produzent fungierte und eine kleine Nebenrolle übernahm. Grundsätzlich also aus filmtechnischer Sicht eine sympathische Ausgangslage. Genau wie die Synopsis des Projektes, hier müsste ein hirnloser Turbospaß – ein sogenanntes „Guilty Pleasure“ Erlebnis – eigentlich garantiert sein. Ein typischer Fall für unsere „Best of Worst Case“ Reihe also, daraus geworden ist aber leider ein Fall für die „Worst of Worst“ Case Kiste.
Was hier lustig sein soll ist nur doof, was cool sein müsste ist langweilig, die Overacter (Schauspieler ist hier einfach kein adäquater Ausdruck dafür) gehen mir wenn ich an sie denke jetzt noch auf die Nerven und die gesamte Produktion ist einfach nur peinlich und das nicht im positiven Sinne. Wenn das Beste in einem Film die Oneliner und Einführungen der Charakter durch die sonore Stimme von Lance Henriksen sind, dann sollte man sich durchaus Sorgen machen.
Über die Auswahl der Monster kann man streiten, das ist aber nicht mein Problem. Es sind acht Kreaturen, die für die untote- und die Kreaturenabteilung antreten. Nachdem im Mittelgewicht Lady Vampire gegen die Mumie und Cyclops gegen Witch Bitch gekämpft hat, müsste es doch eigentlich einen Entscheidungsfight zwischen den Gewinnern geben schon alleine darum, weil man ihn als Zuschauer gerne gesehen hätte. Nix da, jeder der beiden Gewinner hat seine Aufgabe damit erledigt.
Nicht so bei der Schwergewichtsliga, wo Frankenstein (bzw. sein Monster) gegen Zombie Man und Werewolf gegen Swamp Gut antreten. Hier rücken die Gewinner weiter um durch einen weiteren Event den Titel zu holen. Warum hier und dort nicht? Keine Ahnung. Unlogisch? Genau so ist es! Eigentlich aber auch wieder egal, da die Fights so langweilig gestaltet sind und voller altbekannter Wrestlingmoves stecken, dass man nur froh sein kann, dass sie schnell wieder vorbei sind.
Der Standort des Turniers soll ja ein alter, abgelegener und gruseliger Friedhof sein doch sieht er eher so aus, als wäre er für eine Schulaufführung auf schnell und schlampig zusammengeschustert worden und ist somit klar als extra gebaute Kulisse erkennbar. Zugeben muss ich aber dass bei den Szenen, in denen Grabsteine herausgerissen werden und auf Gegnern zertrümmert werden man schon das Gefühl hat, dass hier echte Steine zu Bruch gehen.
Am nervigsten sind übrigens die Kommentatoren, die zwar erfreulicherweise nicht alle überleben aber es trotzdem schaffen, von Anfang bis Ende durchgehend nervig und saublöd zu sein. Dagegen störte mich das nicht vorhandene Talent der Personen, die in den jeweiligen Einführungsszenen der acht Kreaturen mitgespielt haben, verhältnismäßig wenig. Das Intro von Swamp Gut, als er im Stil einer Naturdoku bei der Jagd und dem Fressen von Menschen gefilmt wird, als wäre es die normalste Sache der Welt, gehört sogar noch zu den lustigsten Sequenzen, die dieses Machwerk zu bieten hat.
Hier also die Warnung: dies ist kein ausgeflippter Spaßfilm, selbst unter Alkoholeinfluss kann ich mir nicht vorstellen, diesem Film all zu viel abgewinnen zu können. Man ärgert sich über verschenktes Potential und mangelndes Talent, doch ich habe durchaus auch schon schlimmere/schlechtere Filme gesehen und somit höre ich nun auch mit dem Schimpfen schon wieder auf. Wer mit keinerlei Ansprüchen an diesen Film herangeht, der könnte unter (unwahrscheinlichen) Umständen ja sogar mit dem Ergebnis zufrieden sein.
„Monster Brawl“ bekommt von mir 4/10 als TV-Übertragung im Fernsehen sicherlich sofort wieder ins Vergessen geratende Empfehlungspunkte.