Rachel Bouchard hat ein Problem: Ihr Alligator-Inn ist ein Dorn im Auge des Sheriffs und der hätte lieber sie im Bett als Gäste in ihrem Restaurant. Das ihr Bruder Jeff (Ex-Marine) immer wieder mit betrunkenen Gästen aneckt, macht die Sache nicht leichter. Als einen Tag nach einem Streit mit Jeff der Deputy-Sheriff verschwindet, alle Show-Alligatoren tot sind und noch dazu der abgetrennte Arm des Deputy im Sumpf um die Ecke gefunden wird, ist der Spaß vorbei. Rachel will die Unschuld ihres Brudes beweisen und bekommt unerwartet von einem mysteriösen Gast Unterstützung.
Was sie alle nicht wissen: Sheriff Watson weiß genau Bescheid – handelt der Kerl doch mit verbotenen und seltenen Spezies, leider ist erst vor kurzem ein „Swamp Shark“ bei der Übergabe entwischt und treibt jetzt sein Unwesen in dem Sumpf. Man macht sich also auf, das Biest zu besiegen. Und die Zeit drängt: Das Jubliäum des „Gator-Fests“ ist in greifbarer Nähe – und sollte das Biest bis dahin nicht erledigt worden sein, dann ist ohnehin alles aus …
Interessant, dass die Übersetzer dieses Filmtitels ihn mit „Hai Attack“ übersetzt haben. Was daran seltsam ist? Hai ist ein deutsches Wort. „Attack“ nicht. Vielleicht, weil es „Shark Attack“ schon gibt, ich weiß allerdings nicht, was an „Sumpfhai“ besser oder schlechter gewesen wäre? Aber egal. Es gibt ohnehin so viele „Best Of Worst Case“ Filme mit Haien, da stört so ein Titel nicht weiter. Er passt vielmehr ins Bild.
Was alle diese Filme gemeinsam haben ist – sie machen Spaß – wenn man auf Trash-Faktor und seichte Dialoge/Story steht. Und „Swamp Shark“ ist hier keine Ausnahme. Die Zutaten sind die üblichen: Hübsche Frau (mit Idioten als Freund), ein fremder Helfer (der sich als wichtig herausstellt), ein korrupter Sheriff, eine Bestie, an die niemand glauben will, eine jüngere Schwester, die stark pubertiert und eine große Veranstaltung, die niemand absagen kann, weil sonst der Ruin der Gemeinde sicher wäre.
Klingt soweit bekannt? Genau. Das Drama nimmt seinen Lauf. Aber als „BoWC“-Fan ist man einerseits sowieso genau das gewohnt und andererseits erwartet man ja auch genau das! Und mit dieser Erwartungshaltung ist „Swamp Shark“ ein verdammt guter Trash-Streifen, der ordentlich Spaß macht, es sogar schafft an manchen Stellen so etwas wie Spannung einzubauen und streckenweise neue Ideen einzubringen, bzw. den Hai in manchen Szenen nicht da zuschlagen zu lassen, wo man es erwartet.
Die Darstellerriege (am bekanntesten sind wohl „Kristy Swanson“ aus dem Film(!) „Buffy, the Vampire Slayer“ und Robert Davi, bekannt aus „Profiler“ und „Stargate: Atlantis“) macht ihre Sache gut und die Damen sehen noch dazu auch sehr gut aus. Die Dialoge an sich sind zwar „unfreiwillig“ witzig („This isn’t a normal shark: it swims, it kills, and it’s out there in the water!“ – Haie? Schwimmen? Im Waser? Oh – ungewöhnlich!), aber weit entfernt vom sinnentleertem Blabla von so manchem Blockbuster und leider nicht so absurd kultig wie bei „Super Shark“ („That’s one big ass shark!“), gehen trotzdem als ok und über „Rosemunde Pilcher“-Niveau durch.
Den Hai selbst kriegt man selten zu sehen – vielleicht auch gut so – und ein paar Continuity-Fehler sind auch zu finden (was aber nicht stört, das soll ja so sein) – alles in allem also wieder einer der „Best Of Worst Case“-Filme, der genau so ist, wie man sich das vorstellt (Hai springt und beißt Mann den Kopf ab. Literweise Blut spritzt zu Boden. Schnitt. Mann steht ohne Kopf da. Boden ist sauber.). Am Reißbrett entstanden? Mag sein. Aber Spaß macht der Film trotzdem.
Nette Anmerkung: Ich habe nachgelesen: Sümpfe sind Süßwasser. Haie leben in Salzwasser. ABER Urzeithaie lebten in Süßwasser. Soll heißen: Der Film kann seine Ausgangslage sogar „realistisch“ begründen! Damit hatte ich bei dieser Art Film echt nicht gerechnet.
„Hai Attack“ (bzw. „Swamp Shark“) bekommt von mir 8 von 10 urzeitlichen, illegal verkaufte, haifischhandelnde Punkte.
Best of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Story):
Witzig, spritzig, blutig, unerwartet und flott erzählt. Da gibt es nichts dran zu rütteln. Macht definitiv Spaß!
Fazit: Ansehen lohnt sich.
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