Auf der Flucht nach einem schief gegangenen Drogendeal, findet sich Collegeabbrecher Mike Ross (Patrick J. Adams) in der Position des Assistenten von Harvey Specter (Gabriel Macht) wieder, in einer der erfolgreichsten Anwaltskanzleien Manhattans.
Wir treffen Mike das erste Mal, als er gerade die Anwaltsprüfung ablegt. Soweit nichts ungewöhnliches, doch schon bald entdeckt man als Zuseher, dass Mike sich keineswegs die Mühe macht selber zu studieren, sondern gegen entsprechende Bezahlung schon einmal für faule Studenten Prüfungen ablegt. Und all das ohne jemals eine juristische Fakultät besucht zu haben. Wie das möglich ist?
Mike hat ein fotografisches Gedächtnis, was es ihm ermöglicht, mit sehr geringem Lernaufwand alles abzuspeichern, das er jemals in seinem Leben gelesen hat. Er ist viel zu schlau um nichts in seinem Leben zu erreichen, doch oft machen die schlauesten Köpfe die dümmsten Fehler. Und so sieht Mike, als er 25 000$ für die Pflege seiner Großmutter braucht, keine andere Wahl, als für seinen Freund einen Drogendeal abzuwickeln. All das entpuppt sich als Falle und er landet bei seiner Flucht vor der Polizei beim „Casting“ für eine freie Stelle als Assistent für Harvey Spector.
Dieser hilft Mike aus der Patsche, als dieser fast wegen des Koffers voller Pott von den Bullen hops genommen wird. Aus einem Anfall von Sympathie dem jungem Hüpfer gegenüber, stellt er als sein Assistent ein, obwohl Assistenten als Voraussetzung für eine Einstellung in Harvard studieren müssen. Dies bereut er jedoch schnell, als ihm von seiner Chefin Jessica (Gina Torres) in Aussicht gestellt wird, sollte er jemals wieder ein krummes Ding drehen, könne er sich von seiner Firmen-Partnerschaft verabschieden.
Doch Mike ist nicht auf den Kopf gefallen, und erpresst kurzerhand Harvey, damit dieser ihn nicht feuern kann. Harvey ist großkotzig, selbstgefällig und biegt sich Regeln schon mal so zurecht, wie sie ihm gerade in den Kram passen. Er fordert Mike sehr, gibt ihm Aufgaben die unmöglich erscheinen (Mission impossible) und ist jedes Mal überrascht, wenn Mike ihm mit einer Lösung kommt, an die er selber nicht gedacht oder einfach nicht gefunden hat.
Mal wieder ein Zweiergespann, das trotz seiner, oder gerade wegen seiner Gegensätzlichkeiten so gut funktioniert und einfach Spaß macht. Mike ist „book-smart“, kann jeden Gesetzestext auswendig und Harvey ist durch seine langjährige Erfahrung „street-smart“. Mike ist jung und fühlt ehrlich mit seinen Klienten mit, wenn sie ihm ihre Lebensgeschichte erzählen. Harvey dagegen ist ein schmieriger Anwalt, der auch nicht davor zurück scheut, seine Klienten schon einmal zu belügen wenn es sein muss.
Beide Charaktere ergänzen sich sehr gut. Von der Chemie her erinnert „Suits“ sehr an „White Collar“ (Serien-Tipp), eine Serie, die ich persönlich sehr genial finde. Gabriel Macht kennt man schon aus diversen Hollywood Filmen wie „Im Fadenkreuz“ oder „Whiteout“, aber jetzt wollte der Gute sein Glück wohl auch einfach einmal am kleinen Bildschirm versuchen.
Zwischen Gina Torres und Gabriel Macht knistert es ganz ordentlich und ich hoffe, dass die beiden noch mehr Screentime miteinander bekommen, denn das könnte interessant werden.
Als Harveys ekelig fieser Konkurrent ist Rick Hoffmann mit von der Partie. Er hat schon in diversen Serien wie „Lie to Me“ (leider inzwischen eingestellt) oder „Samantha Who“ mitgespielt. Er zwingt Mike schon mal mit einem Kunden Pott zu rauchen und als dieser ihm mitteilt er würde ihn verpfeifen sollte er nochmal so ein Ding drehen, lässt er Mike prompt einen Drogentest machen. Doch ganz allein ist Mike nicht in der Kanzlei, kann er doch auch die Unterstützung der Anwaltsgehilfin Rachel (Meghan Markle) zählen.
Bis jetzt habe ich schon einige Folgen gesehen und muss sagen, dass die Serie Spaß macht und hält was es in der ersten Folge versprochen hat – leichte Sommerunterhaltung.
Suits bekommt von mir 7,5 von 10 hoffentlich einspruchslose Empfehlungspunkte.