Du schon wieder – You Again (Filmkritik)

Marni (Kristen Bell) war auf der High School eine unscheinbare Maus, die oft und gerne von ihren Mitschülern, angeführt von der Cheerleaderin Joanna (Odette Yustman), aufs Korn genommen wurde. Doch das ist Schnee von gestern und aus der Außenseiterin ist eine selbstbewusste, leitende Angestellte in einer renommierten Werbeagentur geworden. Als sie zur Hochzeit ihres Bruders anreist, fällt sie aus allen Wolken als sie die Braut kennen lernt – will der doch allen Ernstes ihr Feindbild von früher heiraten. Ihre Mutter (Jamie Lee Curtis) ist beim Leisten moralischer Unterstützung keine große Hilfe, denn die hat ihre eigenen Schwierigkeiten als sie merkt, dass sie mit Joanna’s Tante Ramona (Sigourney Weaver) ebenfalls noch aus alten Zeiten eine Rechnung offen hat.

You Again Film Cast

Über die Stutenbissigkeit an öffentlichen Schulen gab es ja schon den einen oder anderen Film. Während aber z.B. „Bekenntnisse einer Highschool-Diva“ das Thema schon in Spielfilmlänge behandelt hat, geht es hier darum, was passiert wenn man heute seinen Peiniger von früher wiedertrifft – im aktuellen Fall sogar generationsübergreifend. Das Ergebnis bringt der Regisseur Andy Fickman, der unter anderem schon für Disney Filme wie „The Game Plan“ oder „Race to Witch Mountan“ gemacht hat, möglichst familienfreundlich und in Spielfilmfilmlänge.

Dabei lassen seine früheren Arbeiten sehr gut auf den aktuellen Film schließen. Der lebt zwar von obskuren Einfällen und gar nicht netten Neckereien, aber unterm Strich weiß man schon zu Beginn, dass alles gut ausgehen wird – schmalziges Ende inklusive. Stellenweise wirkt der Film, seinem Thema und der Zielgruppe entsprechend, etwas zu harmlos und auch die Story bleibt hinter ihrem Potential zurück. Der Film ist zwar nicht schlecht geworden, teilweise ruht man sich aber zu sehr darauf aus alte Klischees auszulutschen nur um am Ende festzustellen das es doch helfen kann sich auszusprechen.

Allen filmischen Schwächen zum Trotz, ein großer Pluspunkt ist der Cast des Films. Beginnen wir mit Kristen Bell. Die Schauspielerin, die man sonst in erster Linie aus ihren Serien Veronica Mars und Heroes kennt, schafft die Grätsche zwischen pickliger Außenseiterin mit Hornbrille und selbstbewusster aber doch leicht einzuschüchternder hübschen Frau erstklassig. Dabei ist sie ist absolut authentisch und der klare Sympathieträger im Film.

Von Odette Yustman habe ich ja bereits in einem meiner letzten Einträge als jemand geschwärmt, der gut aussieht und schauspielern kann. Ihre Rolle ist die vielschichtigste und wie ich finde auch interessanteste des Films. Am Anfang lernt man sie als brutale Anführerin der Cheerleader kennen, später als jemand der angeblich mehr Gutes tut als Mutter Theresa und schließlich stellt man fest, dass sie doch ein einfacher Mensch mit Gefühlen ist. Was schnell kitschig werden kann funktioniert überraschend gut. Damit beweist sie, wenn man bedenkt wie gut sie auch in andere Rollen schlüpfen konnte, ihr Talent.

Jamie Lee Curtis und Sigourney Weaver sind schon lange im Geschäft, gehören aber noch keinesfalls zum alten Eisen. Auch wenn ihre „Neckereien“ nur einen relativ kleinen Teil des Films ausmachen, macht es doch Spaß, dabei zu zusehen.

Zwei weitere Herrschaften haben es noch unbedingt verdient erwähnt zu werden. Da hätten wir einerseits den „Golden Girls“ Star Betty Wite. Die gute Damen wird zwar nächstes Jahr 90 Jahre alt, hat aber jede Menge Spaß an der Arbeit und das merkt man auch. Die zweite Person ist Mr. Dwayne Johnson, der mit seiner Rolle als Air Marshal seinen Sinn für Humor unter Beweis stellt – sein Auftritt ist mit eine der witzigsten Stellen im Film.

Von mir bekommt der Film 7/10 bewusst harmlose Empfehlungspunkte.


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