Nachdem Ex-Chicago-Cop Jim Longworth (Matt Passmore) von seinem Boss angeschossen und gefeuert wird, weil dieser glaubt, Jim hätte eine Affäre mit dessen Ehefrau, packt er seine Abfindung und seine sieben Sachen und beschließt seiner Heimat den Rücken zu zukehren und in Florida neu anzufangen. Aber nicht jeder kann etwas mit seiner Art, an Dinge heranzugehen, anfangen. Gleich in der ersten Folge wird eine enthauptete Frau in einem Sumpf gefunden. Wo ist ihr Kopf und vor allem, wer hat die Leiche dort mit der Absicht, dass sich die Alligatoren und Krokodile daran gütlich tun, dort deponiert?
Nicht allzu schlecht für den Anfang. Am Besten beschreibt man die Serie, indem man sich einfach vorstellt, wie es wäre, wenn Patrick Jane (Hauptfigur aus „The Mentalist“) ein Polizist mit allen Befugnissen geworden wäre. Eine, wenn man die Serie kennt, eher beunruhigende Vorstellung. Nun aber wieder zurück zu dieser Serie. Wenn es im weiteren Verlauf von „The Glades“ so weitergeht wie in der ersten Folge, erwartet einen wohl noch das eine oder andere Déjà vù, denn Jim ist rücksichtslos, fast schon ans gemeine grenzend und wirkt nicht nur wie ein Elefant im Porzellanladen, nein es scheint auch noch, als würde dieser zusätzlich auch noch mit Steinen werfen.
Matt Passmore erinnert auch optisch stark an Simon Baker („The Mentalist“), schafft es aber dennoch, nicht wie ein Klon zu wirken. Wenngleich die Ähnlichkeit einfach nicht zu verleugnen ist. Aber es macht Spaß ihm zuzusehen, wenn man sich auch öfters ein wenig fremdschämt und sich denkt: Oh mein Gott, wie kann er nur! Passmore dürften einige, wenn auch eher weibliche Zuseher, kennen, spielte er doch über einige Staffeln bei „McLeod’s Töchter“ Markus Turner.
An seiner Seite steht der Pathologe/Golfpartner Carlos Sanchez. Er wird gespielt von Carlos Gomez, der der Hauptfigur schon mal sagt, dass er einen Knall hat und ihm teilweise gehörig Kontra gibt. Er lässt sich von Jim auch schon mal in Sachen hinein theatern, die er eigentlich gar nicht machen will. Da landet dann schon mal ein Alligator auf den Obduktionstisch. Ihn kennt man schon aus zahlreichen TV-Auftritten unter anderem bei „Shark“ wo er den Bürgermeister Manuel Delgado spielte.
Auch Jim’s love interest wurde schon mal vorgestellt und zwar die hübsche Krankenschwester Callie Cargill, gespielt von Kiele Sanchez, die schon mal in Serien wie „Lost“ oder „Samantha Who?“ zu sehen war. Callie hält Jim vorerst auf Distanz, weil sie eigentlich verheiratet ist, doch ihr Mann sitzt im Knast, darum schätze ich, wird sich das schlechte Gewissen bald in Luft auflösen, zumindest solange, bis ihm Mann aus dem Knast kommt.
Die Auflösung des ersten Falles (oh mein Gott, ich klinge wie eine Schallplatte mit einem Sprung) erinnert wieder an „The Mentalist“. Der Ermittler weiß bereits seit ziemlich am Anfang, wer der Mörder ist, lässt aber alle ein bisschen zappeln und probiert Psychospielchen aus. Erst zum Schluss wird die Lösung dem unbedarftem Zuseher und auch allen anderen mitgeteilt.
Fazit: Diese Serie hätte Potenzial, wenn nicht so vieles einfach nur kopiert wirken würde. Ich werde wohl für die nächsten paar Folgen wieder reinschaun und hoffe, dass sich die Qualität verbessert.
Die Serie bekommt von mir 5 von 10 leider zuviel abgekupferte Empfehlungspunkte