Split/Second Velocity (Game-Review)

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Wer die Demo von „Split/Second Velocity“ kennt (derzeit gratis auf xBox Live und PSN), ahnt nicht, wie viel Unterhaltungswert in dem Spiel tatsächlich steckt. Denn wenn es eines gibt, das den Entwicklern wirklich perfekt gelungen ist, dann das, dem Spieler immer wieder kleine Abwechslungen zu bieten, die es zugleich erlauben, die eigenen Fahrkünste zu verbessern und sich dennoch nicht zu langweilen.

„Split/Second“ hebt sich von anderen Racern dadurch ab, dass der Spieler Teile der Rennstrecke in die Luft jagt. Diese gezielten Sprengungen führen jedoch nicht nur zu unfreiwilligen Boxenstopps der Konkurrenten, sondern verändern auch die Fahrbahn. Mit einem Schlag wird so ursprünglich abgesperrtes Gelände befahrbar und Abkürzungen tun sich auf, die zu entscheidenden Vorsprüngen führen.

Nicht zufällig präsentiert sich das Spiel als Umsetzung eines in Episoden gegliederten Hollywood-Films. Denn ansonsten wären mache Actioneinlagen allzu „unrealistisch“, schließlich detonieren im Spielverlauf zahlreichere Türme, Hallen, Häuser und Absperrungen als in jedem Roland-Emmerich-Streifen. Einmal bildet sich sogar der Pilot eines Jumbo-Jets ein, direkt auf der Rennstrecke landen zu müssen. Ein atemberaubendes Ausweichmanöver ist dann gefragt.

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Der Schwierigkeitsgrad ist bei weitem nicht so hoch wie derjenige von „Blur“ (hier rezensiert), dennoch will die Steuerung gelernt sein. Vor allem das „Driften“, also das gezielte „Schlenkern-Lassen“ des Wagens durch Bremsen innerhalb einer Kurve, funktioniert anders als es versierte Spieler von früheren Rennspielen kennen. Wer sich damit schwer tut, aktiviert am besten die exzellente Cockpit-Sicht, die das Gameplay noch intensiver macht und es erleichtert, sehr präzise zu lenken (und zu „driften“).

Wie bereits der Fun-Racer „Pure“ stammt „Split/Second“ aus der Feder der Spieleschmiede „Blackrock Studio“. Sehr erfreulich ist, dass die bereits sehr ansehnliche Qualität des Erstlings gewahrt bleibt. Die Realitätsferne ist beiden Titeln gemeinsam. Wenn es bei „Pure“ aber die verrückten Stunts waren, die den Spaßfaktor in die Höhe trieben, so sind bei seinem Nachfolger nicht die Sprengungen selbst die Stärke des Spiels, sondern die durch sie verursachten Veränderungen der Strecke.

Auf der xBox 360 hat „Split/Second“ teils deutlich die Nase vorne, da die PS3-Version von einigen Aliasing-Problemen geplagt wird. Auch wirkt das Fahrgefühl auf Microsofts Konsole noch einen Tick geschmeidiger. Dass der Online-Multiplayer-Modus auf der PS3 für alle Spieler mit Internet-Flatrate kostenlos ist, spricht dagegen für Sonys Plattform. Musik und Soundeffekte sind jedoch in beiden Fällen gleich und vom besten, was die Welt der „virtuellen Formel Eins“ zu bieten hat.

Als etwas unglücklich gewählt könnte sich das Veröffentlichungsdatum erweisen: Auch „Blur“ ist eben erst auf den Markt gekommen und betont die Action, die sich unmittelbar um das eigene Fahrzeug abspielt (Waffen, etc.). Wer aber wohl durchdachtes Streckendesign schätzt, ist jedoch bei „Split/Second“ deutlich besser aufgehoben.

Wir vermachen „Split/Second Velocity“ 8,5 von 10 actiongeladene, explosive Empfehlungspunkte.


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