Ordentlich Pech gehabt hat „Resonance of Fate“ mit seinem Veröffentlichungstermin. Denn im Fahrwasser eines Knallerspiels wie „Final Fantasy 13“ ist es nicht gut schwimmen, und so fällt der sich regelrecht aufdrängende Vergleich zwischen diesen beiden Titeln denn auch ziemlich gnadenlos aus.
Einiges darf bei „Resonance of Fate“ ja als durchaus innovativ gelten: Das in mehrere Ebenen organisierte Landkarten-System ist in sechseckige Segmente unterteilt; der Spieler fügt daher unterschiedlich gebaute Puzzleteile zu einem Weg zusammen, was fast ein wenig an Tetris erinnert.
Auch beim Nahkampf haben sich die Entwickler etwas einfallen lassen, allerdings will dieser erst gelernt sein. Was für Rollenspiel-Anhänger durchaus zumutbar ist, dürfte vielen Gelegenheitsspielern, die sich von der stark asiatisch angehauchten Rahmengeschichte angezogen fühlen, zu kompliziert sein.
Dass „Resonance of Fate“ vor allem für echte Rollenspiel-Jünger gedacht ist, fällt an allen Ecken und Enden auf. Ob es nach wie vor zeitgemäß ist, ein so stark Dialog-lastiges Spiel zu veröffentlichen, ist die Frage. Denn wenn die meisten Figuren nur „Hi“ sagen und der Spieler den Rest des Gesprochenen vom Bildschirm ablesen muss, ist daran nichts „Nex-Gen“-mäßiges zu finden.
Grafisch wirkt das Spiel mit seinem Trash-Punk-Aussehen zugleich stilsicher und detailreich wie auch unausgereift. Allzu grobpixelig sind die Texturen, und der Umstand, dass die tatsächliche Auflösung deutlich unter 720p liegen dürfte, tut dem Titel auch nichts Gutes – gerade angesichts der Konkurrenz, die auf der PS3 in nativen 1080p läuft.
Unser Fazit: Gestandenen Rollenspiel-Fans bietet „Resonance of Fate“ einige nette Ideen, und wer die asiatisch inspirierte Erzählweise mag, könnte mit dem Spiel vielleicht ganz zufrieden sein.
Wir geben dem Spiel als 6,5 von 10 etwas unglücklich dreinblickende, allzu Dialog-lastige Empfehlungspunkte.