Riya (Eiza González) erwacht auf einer Raumstation auf einem fremden Planeten. Als sie sich auf die Suche nach ihrer Crew macht, stellt sie schnell fest, dass ihre Freunde auf grausame Art und Weise, getötet wurden.
Als sie mit den Nachforschungen beginnt wird ihr klar, dass sie neben den fehlenden Erinnerungen, ihren Sinnen und ihrem Geist, nicht durchgehend trauen kann, denn sie sieht immer wieder Bilder und entfremdete Gesichter, die sie nicht zuordnen kann…
Ash (neu auf AmazonPrime) ist viele Dinge, aber sicherlich kein Film, für die breite Masse. Steven Ellison aka Flying Lotus ist ein amerikanischer Filmemacher, DJ, Musikproduzent und Rapper. Den Umgang mit computergenerierten Bildern hat er von YouTube gelernt, gedreht wurde Ash in einer stillgelegten Tür-Fabrik in Neuseeland und der von ihm geschriebene Soundtrack, ist von John Carpenter inspiriert. Für das Finale bzw. das Wesen beim Schlusskampf, hat er die Resident Evil Spiele als Vorbild genannt.
Das ist ähnlich Low Budget und kreativ wie bei Prospect und darum aus meiner Sicht auch Wert unterstützt zu werden, doch hat der Film für mich weniger gut funktioniert und mich durchaus auch stellenweise auf eine lähmende Art und Weise gelangweilt. Passend dazu, was Lotus die meiste Zeit über macht, fühlt sich die Sache wie ein Musikvideo an, um genau zu sein wie ein audiovisueller Drogenrausch. Was genial sein könnte für drei Minuten, funktioniert eineinhalb Stunden, weit weniger gut.
Zusätzlich muss ein Musikvideo keinen Sinn ergeben (was viele Künstler ausnutzen um sich auszutoben), doch ein Film, sollte dies doch als Anspruch haben. Aber gut, Fragen nach Logik hab ich schnell ignoriert, geht ja um Aliens, was weiß denn ich, wie die ticken. Es ist hier ein bißchen, wie es mir zuletzt bei The Monkey gegangen ist, wenn dort jeden Moment Alle sterben könnten und du dich hier nie auf deine Sinne oder dein Hirn verlassen kannst und nichts als real annehmen darfst, dann wird dir dieser Strudel als Zuschauer im schlimmsten Fall egal, zumindest benötigt man aber emotionalen Abstand.
Eine Minimalhandlung an sich greife ich grundsätzlich selten an, Hauptsache ist, ich werde mitgerissen. Die erste Stunde hier schafft das dann nur teilweise, erst bei der Auflösung und dem Finale, kommt dann zusätzlicher Schwung und schöner Body-Horror Irrsinn hinzu. Übrigens konnte ich während des Filmes den Film nicht nennen, der ebenfalls viel mit Überblendungen und Zwischenschnitten dieser Art arbeitet, aber beim Schreiben, ist es mir nun wieder eingefallen: es war natürlich Possessor von Brandon Cronenberg, der ja auch nicht gerade wenig künstlerischen Anspruch hat.
So und jetzt erzähle ich euch noch etwas über Eiza González (The Ministry of Ungentlemanly Warfare) als Riya, die ich grundsätzlich gut finde und gerne sehe, aber mich nicht als Fan bezeichnen würde. Ich habe von Männern gelesen, die diesen Film besser fanden, weil sie heiß ist und von Frauen (denen ich Eifersucht auf ihre Schönheit unterstelle), dass sie den Trip durch ihr hölzernes Spiel bremst. Die meiste Zeit über, muss sie ängstlich, erschrocken und paranoid wirken und auf viele Sachen reagieren, die sie sich vorstellen muss. Ich finde ihre Performance daher sehr stimmig bzw. hatte keine Probleme damit und wenn sie nebenbei gut aussieht, wem außer „woken lunatics“, stört denn das bitte sehr?
Neben ihr sind dann alle nur Nebendarsteller, aber Aaron Paul (Eye in the Sky) als Brion, hat durchaus ein paar intensivere Momente. Iko Uwais (Expend4bles) hingegen, ist ein reiner „Füller-Charakter“, der wohl nur dabei ist, weil er einmal kurz sein Martial Arts Können zeigen kann. Aber um das geht es hier auch nicht wirklich, denn auch Riya hat ja keinen greifbaren Charakter, sie ist vielmehr Projektionsfläche, die sich für uns Zuschauer diesem Trip aussetzt.
In Summe also auch wenn ich vielleicht negativer geklungen habe eine Empfehlung vor allem für Leute, die offen sind, Horror und SciFi mögen und sich wieder mal etwas außerhalb der Norm gönnen wollen. Optisch und vom Sound kann man diese Art von Film, kaum besser machen. Wäre dieser Film eine Droge – und nein liebe Kinder da draußen, ihr sollt keine Drogen konsumieren – dann würde ich sagen, danke für den Trip und die Erfahrung, aber meine Art von Droge, ist das nicht, auch wenn ich Teile des Ganzen durchaus schätze.
„Ash“ bekommt von mir 6/10 sich freiwillig im Gehirn herumstochern lassende Empfehlungspunkte.