Zum Jahresabschluss haben wir das Film/Fernseh/Gamesjahr 2024 Revue passieren lassen und uns gefragt, was eigentlich unsere Lieblinge des vergangenen Jahres waren. Beide Autoren haben sich so ihre Gedanken gemacht und ihre persönlichen Best of – Listen (plus ein paar Negativ-Erlebnisse) erstellt.
Spideragents Top (auf diesem Blog verewigte) Momente im Jahre 2024:
Bestes Gesamterlebnis: Boy Kills World. Freude. Wahnsinn. Traurigkeit. Ich mag wilde Trip-Filme und wenn sich dieser Junge mit der Welt anlegt, dann ist das genau das Gefühl, dass sich damals unglaublich stark angefühlt hat als junger Mann, eben dieser Weltschmerz, eine Auflehnung gegen die „Regeln des Spieles“.
Unangenehmster Horror-Trip: Alien Romulus. Wer es schafft für die sechs vorherigen Filme Referenzen einzubauen und dann auch noch durchgehend so fesselnd und spannend zu inszenieren, der packt mich einfach. Aber was weiß ich schon, ich mag bisher alles, was Fede Alvarez gemacht hat. Ganz objektiv: das Franchise ist hiermit wiederbelebt worden.
Gelungenste Fortsetzung: Deadpool und Wolverine. Meine Erwartungshaltung wurde genau erfüllt und der Unterhaltungssprung nach den letzten Beiträgen des MCU, ist hier ein gewaltiger. Einfach das NSYNC Intro des Filmes auf Youtube ansehen, dann wisst ihr genau, ob der Film für euch funktioniert.
Bestes Reboot: The Fall Guy. Charmant, romantisch und witzig, mit perfekt gecasteten Schauspielern, die in ihren Rollen sichtlich viel Spaß hatten. Funktioniert ganz ohne Vorkenntnisse. Eine Huldigung für die Männer und Frauen im Hintergrund aka Stuntmen, so etwas feiere ich gerne, zumal sie in von mir gern gesehenen Filmen, oft zum Einsatz kommen.
Me vs the World: Abigail. Bereits der dritte kommerzielle Flop in meiner Liste, für mich aber einer der stimmigsten Horror-Erlebnisse des Jahres, fernab der paar gehypten Filme des Genres. Clevere Dialoge, dumme Entscheidungen und Hauptfiguren, die sich richtig echt anfühlen. Wäre ich ein Vampir, würde ich sofort Ballett-Unterricht nehmen.
Warnungen an Freunde des guten Geschmacks: Ich spare mir hier meinen am schlechtesten bewerteten Filmen dieses Jahres noch mehr Raum zu geben und zähle lieber vier Beispiele für den (aktuellen) Verwirrungszustand Hollywoods auf: Borderlands. Warum mache ich eine ab 12 Jahren freigegebene Verfilmung eines Spieles ab 18 und mache beim Casting vom Alter bis zur Statur so ziemlich alles falsch, was geht? Rippy. Warum ist die Handlung rund um ein Zombie-Killer-Känguruh nicht eindeutig ein spaßiger Trashfilm, sondern im Kern das Selbstfindungsdrama der Hauptfigur?
The Crow. Warum remake/reboote ich einen Film mit Kult-Fangemeinde und mache aus dem ursprünglichen Alpha Rockhelden einen Emo-Loser? Time Cut. Warum mache ich …irgendwas, nur keinen Slasher…baue Zeitreisen ein, etabliere keine innerhalb des Filmes stimmige Logik und halte mich dann auch noch dran? Nein, ich erwarte übrigens keine Antworten auf diese Fragen, denn mittlerweile weiß ich ziemlich genau, alles muss man wirklich nicht verstehen.
Fireagents Highlights
der verschriftlichten Film- und Videospiel-Momente 2024 (Reihenfolge ist zufällig):
Ich fange einfach mal an, mich wild durchzuwühlen und muss gleich anmerken, dass ich tatsächlich Filme nenne, die ich 2024 gesehen habe und nicht nur jene, die 2024 veröffentlicht wurden.
„Charmantester Film 2024“ ist für mich klar „Metal Lords„. Sympathisch, frisch, frech und immer liebenswert, aber nie langweilig. Hat mich überrascht und der Soundtrack ist – klarerweise – wie gemacht für mich.
„Serie des Jahres 2024“ ist eine heikle Sache, denn tatsächlich streiten sich da zwei Serien um den Titel, die beide unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen wäre da der Höllentrip in die Seele namens „Baby Reindeer„, der mich trotz Vorwarnung eiskalt erwischt hat. Einfach ansehen – aber bitte nur, wenn man gerade psychisch stabil ist. Und auf der anderen Seite „Fallout„, welches entgegen meiner Erwartung den schwarzen Humor der Spiele quasi perfekt in eine Serie überträgt und noch dazu in ihrer Hauptfigur perfekt gecastet wurde.
„Bester Flop 2024“ ist für mich ganz klar die völlig unerwartete Fortsetzung von Joker, also „Joker: Folie á Deux„, den ich entgegen aller Unkenrufe und Buh-Rufe richtig großartig fand. Erwartungshaltungen sind halt trotzdem immer wieder ein Problem. Schade – der Film ist konsequent in dem was er tut und hat mich richtig mitgenommen.
„Bester seriöser Film 2024“ ist für mich ganz klar „Where The Crawdads Sing„. Der war einfach rundherum stimmig (wenn man von der Sauberkeit und den perfekten Haaren einer Sumpfbewohnerin mal absieht) und die Geschichte war fesselnd erzählt und super gespielt. War richtig gut. Kann ich nur empfehlen.
„Bester nicht seriöser, aber irgendwie doch seriöser, Film 2024“ ist für mich „Polite Society„. Den haben scheinbar viele verpasst, aber wer den verpasst hat, der hat was verpasst (ja, ich mag auch 2024 schlecchte Wortspiele noch immer). Unterhaltsam, irre, charmant, witzig und doch mit Botschaft – sollte man sich ansehen.
Was die Spiele 2024 betrifft, so habe ich viel „altes“ nachgeholt und möchte einfach ohne große Umschweife ein paar Namen in den Topf werfen, die allen per se empfehlen kann: „ANNO: Mutationem„, „Bramble – The Mountain King“ und – natürlich muss ich das erwähnen – „Baldur’s Gate III„.
„Aus den falschen Gründen verrissenstes Spiel 2024“ ist klar (jetzt handle ich mir sicher „Stunk“ ein): „Dragon Age: The Veilguard„. 10 Jahre hat es gedauert, damit ein neues „Dragon Age“ kommt und dann wird es im Vorfeld wegen einer Mini-Questline und ein/zwei Figuren dermaßen zerrissen, dass es fast den Anschein hat, als wäre die Hauptstory des Spiels eine Transgender-Debatte. Von Leuten, die das Spiel – wenn man deren Kritiken liest – schlichtweg nicht mal eine Stunde lange gespielt haben können. Mehr dazu in der Kriktik. Aber kurz gefasst: Das Spiel hat einige Mängel, keine Frage – aber die haben allesamt nichts mit der „Wokeness“ zu tun. Und unterm Strich? Da macht es richtig Spaß.