Star Trek Discovery – Staffel 5 (Serienkritik)

Captain Burnham (Sonequa Martin-Green) und die U.S.S. Discovery bekommen den Auftrag ein 800 Jahre altes romulanisches Schiff zu bergen, in dem sich ein geheimnisvolles Artefakt befinden soll. Dabei kommen sie erstmals in Berührung mit zwei Kopfgeldjägern, wobei die weibliche Hälfte namens Moll (Eve Harlow), eine Bindung zur Discovery hat.

Zumindest indirekt, denn sie und Burnhams große (derzeit mit unsicherem Status) Liebe Cleveland Booker (David Ajala), haben den selben Ziehvater. Weswegen Booker auch wieder mit an Bord ist bei diesem Abenteuer, bei dem es nicht nur um eine unglaubliche Macht geht, sondern auch um den Ursprung aller Lebewesen im Universum…

Über zwei Jahre nach dem Ende der vorherigen Staffel, startete diese zehn Folgen umfassende, kürzeste und gleichzeitig letzte Staffel von Star Trek Discovery im April 2024. Dass es das endgültige Ende sein würde, wusste man bei den Dreharbeiten noch nicht, doch es wurde rechtzeitig bekannt gegeben, um ein „richtiges“ Ende, nach dem Staffelende dran zu fügen. Gleichzeitig wurde der Start der Season über ein Jahr verschoben.

Nachdem die letzten beiden Staffeln für mich vom Unterhaltungswert merklich nachgelassen haben, war mein Interesse nicht gerade groß, doch ich wollte die Serie als Ganzes zumindest einmal gesehen haben. Das Ergebnis ist für mich dann qualitativ mittendrin, besser als Staffel 3 und 4, aber weniger mitreissend als 1 und 2. Zunächst mal wurde die Formel etwas aufgelockert. Nicht ein neues, unbekanntes Böses tritt hier in Erscheinung, sondern die Jagd nach einer mächtigen Technologie steht im Mittelpunkt.

Das ergibt Folgen, die sich vom Charme her wie eine Hommage an alte Star Trek Folgen mit Captain Kirk anfühlen und es wird – statt dem „Monster der Woche“ wie etwa bei Akte X – hier der „Hinweis der Woche“ gefunden. Dabei befindet sich die Discovery immer im Wettlauf mit Gegnern, in deren Händen diese Macht Furchtbares erzeugen könnte. Neben dieser abgeänderten Dynamik, sind es die paar neuen Gesichter, die zu gefallen wissen.

Die zwei Highlights dabei sind erstens Eve Harlow (The Night Agent) als Moll, die mit ihrem Partner ebenfalls die auf der Suche ist, die Macht jedoch für eigennützige Zwecke benutzen möchte. Lässig, ziemlich furchtlos, kämpferisch und fast immer hat sie einen Trick auf Lager, so macht sie ihren Verfolgern das Leben schwer. Callum Keith Rennie (Jigsaw) als Rayner ist der zweite starke Neuzugang, der als neue Nummer Eins der Discovery, die Dinge zunächst weit weniger menschlich angeht, als es die Crew gewohnt ist.

Wer sich jetzt wundert, ja, ein paar der bekannteren Crew-Mitglieder, bekommt man in dieser Staffel weniger zu sehen, unter ihnen auch Saru, der einen neuen Job annimmt. Wirklich vermisst habe ich aber nicht diese Charaktere, sondern eher die vertrauten Gesichter auf dem jeweiligen Posten. Ähnlich ging es mir mit der Handlung an sich, denn die Suche nach den Artefakten (was sie genau dahinter steckt, kann man nach der Auflösung ruhig lächerlich finden), ist unterhaltsam, aber nicht spannend, da man sich sicher sein kann, was das Ergebnis am Ende sein wird.

Aber ganz ehrlich, wer jetzt bei Staffel 5 noch Discovery schaut, dem sind die Schwächen längst bewusst und diese sind offensichtlich kein Grund, sich das Finale nicht zu geben. Das ist dann (also das nachgedrehte, endgültige Ende) zugeschnitten auf Sonequa Martin-Green und ihre Michael Burnham, was sie auch verdient hat, denn es gibt wohl keine Star Trek Serie, die sich durchgehend so völlig auf die Zugkraft einer einzigen Figur verlassen hat und alle übrigen zu ihrem Support macht. Aber ja, es funktioniert auch in dieser Staffel.

In Summe also ein ganz unterhaltsamer Ausklang einer Serie, die eigentlich nach den ersten beiden Staffeln vorbei war und dann drei weitere eher nur mehr dahin geplätschert ist. Dass mit dieser Serie die Strange New Worlds Crew eingeführt wurde, ist für mich die feinste Sache daran und „Trekkies with an open mind“ und einer gewissen Toleranz für moderne Agendas, würde ich (erneut) nur die ersten beiden Staffeln empfehlen. Das sind auch die einzigen, bei denen ich mir vorstellen kann, sie jemals wieder mal anschauen zu wollen.

„Star Trek Discovery – Staffel 5″ bekommt von mir 6/10 sich der vergeblichen Suche nach einem bestätigten Ursprung hingebende Empfehlungspunkte.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.