Artyom lebt unter der Erde. Genauer gesagt lebt er mit allen noch Überlebenden in der Moskauer Metro. Ein Atomkrieg hat die Menschen dazu gezwungen unterirdisch zu leben und es geht nur mit Atemmasken an die Oberfläche zurückzukehren, auch wenn davon stark abgeraten wird, denn dort oben gibt es mutierte Tiere, die man wohl besser als Monster bezeichnen kann. Und ein Teil davon, der schlicht die „Dark Ones“ genannt wird, sind wohl die größte Bedrohung, denn sie sind Telepathen noch niemand hat einen Begegnung mit ihnen überlebt.
Die Metro selbst ist kein gemütlicher Ort, denn selbst nach einem Atomkrieg hat die Menschheit es nicht geschafft, zusammenzuhalten. Es gibt verschiedene Fraktionen im Untergrund: Die Roten. Das Reich. Einzelne Gemeinden/Dörfer, die in alten Stationen entstanden sind, wie Polis oder Venice und außerdem noch Legenden von geheimen Bunkern, in denen so manches Geheimnis lagern könnte.
Artyom wird von Hunter, einem Spartaner, wie sich eine Gruppe von Soldaten nennt, die das Allgemeinwohl der Metro über irgendwelche Ideologien stellt, mit einem Auftrag nach Polis geschickt: Die „Dark Ones“ kommen immer näher und es gibt nur noch einen Weg um sie aufzuhalten …
„Metro 2033“ als First-Person-Shooter zu bezeichnen trifft die Sache nicht. Das Spiel ist nämlich kein Shooter, sondern ein Adventure. Ja, es gibt Knarren. Ja, man schießt oftmals. Aber eigentlich geht es darum, das Schießen wo immer es geht zu vermeiden, sondern einfach nur zu überleben und seinen Auftrag auszuführen. Interessant dabei ist, dass das Spiel euch das nicht sagt.
Aber gehen wir einen Schritt zurück: „Metro 2033“ ist ein Spiel, welches auf einem Roman von Dmitry Glukhovsky basiert und dieses Buch dürfte tatsächlich sehr gut geworden sein. Ich habe es nicht gelesen, aber wenn ich mir all die Story-Ideen aus dem Spiel ansehe, dann bekomme ich glatt Lust darauf, das Buch zu lesen (werd ich auch, wenn ich den Stapel an 23 Büchern, die in meinem „Noch zu lesen“-Regal stehen, hinter mir habe).
Und die Macher von „Metro 2033“ machen etwas ganz Gemeines: Sie lassen euch eine Geschichte nachspielen, die klar strukturiert und in Kapitel unterteilt ist, geben euch die Möglichkeit, nett zu sein oder rumzuballern wie Rambo und sie sagen euch nicht, dass das Auswirkungen auf das Ende der Geschichte hat.
Und das ist einerseits toll, weil ihr so tatsächlich das Ende bekommt, welches ihr „verdient“. Andererseits ist es aber schwer und teilweise sogar unfair ein „gutes“ Ende zu bekommen, wenn man zum Beispiel irgendwo eine Chance übersieht nett zu sein. Heutzutage kann man zwar im Internet nachlesen, was man tun muss, um ein bestimmtes Ende zu erreichen, aber sogar die Guides widersprechen sich teilweise.
Wie dem auch sei: „Redux“ ist die grafisch aufpolierte Remaster-Version von „Metro 2033“ und man hat sogar die Stealth-Komponente aus dem Nachfolger eingebaut, weil die Handhabung des gewaltlosen Vorgehens in der Erstfassung ein bisschen kompliziert war. Und ja, die Sache geht gut von der Hand, ist relativ lang und die Story ist zwar nicht großartig überraschend, dafür ist die Atmosphäre ein Hammer und das Worldbuilding richtig genial.
Schade, dass es einen großen Nachteil gibt: Euer Held meldet sich während des gesamten Spiels nur in den Ladebildschirmen. Keine Ahnung warum, denn seine Stimme klingt cool und ist gut getroffen. Das Gameplay ist guter Standard: Ressourcensammeln, Munition herstellen (wenn ihr sie denn braucht) und Filter für die Gasmaske basteln, Waffen upgraden und hin und wieder mit Waffengewalt wehren. Aber die Welt, liebe Leute, die Welt in der das passiert. Die macht den Unterschied.
Wer bis jetzt noch nicht in die Metro abgetaucht ist: Ich kann euch die Mischung aus Story, Stealth, Action, Atmosphäre und Horror nur allemal ans Herz legen.
„Metro 2033 Redux“ bekommt von mir 8 von 10 möglichen, Storypfaden zum hoffentlich erstrebten Ende folgende, Punkte.