No Man’s Sky (Game-Review)

No Man's Sky Planet

Ein für jeden Spieler zufällig ausgewählter Startplanet. Ein offensichtlich schrottreifes Raumschiff, dass es zu reparieren gilt. Die Erkundung der schier endlosen Galaxie, muss zu Spielbeginn offensichtlich noch etwas warten. Dank des multifunktionalen Gerätes, dass man bei sich trägt, werden per Abbaustrahl wichtige Elemente aus Steinen und Pflanzen extrahiert. Kurze Zeit später ist das Schiff wieder funktionstüchtig.

Eine klare Story liefert uns das Entwickler-Studio Hello Games nicht, jedoch werden neben dem Zentrum der Galaxie als Endziel, immer wieder Elemente eingestreut, die das Vorankommen in eine bestimmte Richtung führen. Der Bau eines Hyperantriebes ist dabei noch logisch, doch sollte man der Route der Atlas folgen, oder der Polo und wer ist das überhaupt? Das Spiel erklärt nur wenig und will eindeutig von uns Spielern, dass wir auf die meisten Fragen, selbst Antworten finden.

Passend dazu vermittelt gleich der erste Flug ins Weltall ein unverkennbares Gefühl von Freiheit und weckt die Entdeckungslust, möglichst viele Planeten zu besuchen. Ressourcen sammeln, die Gegend scannen, interessante Punkte finden. Neue Orte entdecken, mit Aliens sprechen und handeln oder an Monolithen neue Wörter der drei Aliensprachen lernen. Je mehr Wörter man beherrscht, desto besser ist auch das Verständnis bei diesen Gesprächen und sogar kleine Belohnungen winken erfolgreichen Verhandlern.

Auch wenn man bereits Planeten im hohen zweistelligen Bereich besucht hat bekommt man dabei niemals das Gefühl, den gleichen Ort zweimal betreten zu haben. Einmal ist Wasser das vorherrschende Element, dann wieder endlose Wüstenlandschaften oder gar fliegende Felsen. Dazu passend die zufällig generierte Tierwelt, wobei auch hier was die Vielfalt betrifft, von Fabel ähnlichen Wesen bis hin zu Verwandten der Dinosaurier, einiges dabei ist. Hinzu kommen dann noch variierende Gefahren wie Kälte, Stürme oder Radioaktivität.

No Man's Sky Ship

Natürlich haben diese Erkundungstouren an sich schon ihren Unterhaltungswert, vor allem bringen uns die gefundenen Ressourcen jedoch die Möglichkeit in neue Systeme zu springen und liefern Verbesserungen für Anzug, Equipment oder unser Raumschiff. Ein – um es etwas hart auszudrücken – in diesem Spiel fast unnötiges Element, sind die Kämpfe. Egal ob nun einfache und unspektakuläre Fights auf den Planeten gegen Wächterdrohnen, oder teilweise unfaire Duelle im Weltall gegen feindliche Schiffe, den Entwicklern waren diese Passagen eindeutig kein besonderes Anliegen. Zudem wäre eine friedliche Galaxie, durchaus eine erfrischende Abwechslung gewesen.

Leider nützt sich auch der anfängliche Wow-Faktor, nach einigen Spielstunden deutlich ab. Denn so angenehm es auch ist als kreativer Spieler nicht einen eindeutigen Weg vorgesetzt zu bekommen, irgendwann verkommt das Spielprinzip dann doch zur immer gleich ablaufenden Routine. Egal wie viele neue Spezies man auch gescannt hat, Wörter erlernen und Planeten besuchen konnte, es fehlt irgendwie etwas das Gefühl Voranzukommen, seinem Ziel näher zu sein als noch zwei Spielstunden zuvor.

Alles selbst machen zu können/müssen, kann ja sowohl ein erhebendes Gefühl sein, als auch erdrückend wirken. Den Anzug in Stand halten, für Munition sorgen, die Düsen des Schiffes am Laufen halten. Denkt man als Spieler zu lange nicht an seinen Antrieb, ist es temporär vorbei mit der Reise. Da bei den Planeten nicht angezeigt werden kann, welche Rohstoffe vorhanden sind und man nicht nur nach einem einzigen Element suchen kann, sind frustrierende Momente beinahe vorprogrammiert. Das zwar erweiterbare aber doch zu kleine Inventar mit der gewöhnungsbedürftigen Steuerung, ist dabei auch nicht gerade hilfreich.

Insgesamt daher ein Spiel, das vor allem von seiner Präsentation und dem nicht enden wollenden Umfang lebt. Auch die Checkpoints nach jedem Ausstieg und der Schwierigkeitsgrad an sich, sind gut ausbalanciert. Dass man hier jedoch die Zeit investiert, die nötig wäre um das Zentrum der Galaxie zu erreichen (ich bin vom Gefühl her trotz einiger Spielstunden noch weit entfernt), da muss man schon als Spieler eine gehörige Portion Eigenmotivation mitbringen. Was wiederum in Zeiten der passiven Berieselung, eine ganz feine Sache ist.

„No Man’s Sky“ bekommt von mir 8/10 sich in den unendlichen Weiten des Alls erfolgreich verlierende Empfehlungspunkte.

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