The Last Five Years (Filmkritik)

Fünf Jahre lang waren der aufstrebende Schriftsteller Jamie Wellerstein (Jeremy Jordan) und die erfolglose Schauspielerin Cathy Hiatt (Anna Kendrick) ein Paar. Nun gehen die beiden getrennte Wege. Doch was ist im Laufe der Zeit überhaupt schiefgegangen? Während Cathy die gescheiterte Beziehung noch einmal vom tränenreichen Ende her aufrollt, schildert Jamie das Ganze vom romantischen Beginn an. Spätestens als Jamie seinen großen Durchbruch als Autor feiert und Cathy zur selben Zeit noch immer auf ihren Durchbruch hoffen muss, steuert ihr Zusammenleben seinem scheinbar unvermeidlichen Ende entgegen.

the last five years

„The Last Five Years“ basiert auf einem gleichnamigen Musical, dass von Jason Robert Brown geschrieben wurde. 2001 feierte es Premiere in Chicago und 2002 wurde es Off-Broadway produziert. Erzählt wird die Geschichte der 5-jährigen Beziehung zwischen Erfolgs-Autor Jamie und der in seinem Schatten stehenden Schauspielerin Cathy. Inzwischen gibt es von diesem Musical auch internationale Produktionen. Warum verstehe ich nicht ganz, denn ich war von der Premisse und den Songs eher unterwältigt.

Gesungen wird eigentlich bis auf einige Ausnahmen ununterbrochen, etwas dass man mögen muss. Ich persönlich finde das nicht weiter tragisch, sofern die Musik und die Songs gut sind. Doch hier gelang das nicht. Das die Songs das Sprechen ersetzen ist klar, doch hier wurde stellenweise eine Art Sprech-Gesang verwendet, was sich nicht besonders gut anhört. Da hätte es besser gewirkt, die oft dramatischen Interaktionen zwischen Jamie und Cathy für sich wirken zu lassen – ohne Musik.

Dass Anna Kendrick singen kann, hat sie ja schon längst bewiesen. Durch ihre Rollen in Filmen wie „Pitch Perfect“ und „Into the Woods“ zeigte sie, dass sie sowohl mit Pop als auch Musical-Klängen überzeugen kann. Doch hier zeigt die zierliche Schauspielerin leider nicht das von ihr gewohnte Charisma. Hier wirkt ihre Stimme oft seelenlos und kann die Songs von Jason Robert Brown kaum zum Leben erwecken. Dass sie mit Co-Star Jeremy Gordon nicht wirklich Leinwand Chemie hat, trägt dazu bei, dass das Publikum emotional nicht in die Beziehung der Beiden investiert und so ist es mir im Endeffekt egal, wie das Musical-Drama ausgeht.

Jeremy Gordon kenne ich durch eine Rolle in der 2. Staffel der Musical-Fernseh-Serie „Smash“ und war damals von ihm und seiner Stimme geplättet. Ja, die Rolle selber war wie die 2. Staffel von fragwürdiger Qualität, aber nichts desto trotz blieb er mir im Gedächtnis. Der Sänger hat Erfahrung am Broadway und das hört man auch und er singt Anna Kendrick mühelos an die Wand. Bei ihm hatte ich schon eher das Gefühl, dass er dem anfangs liebestollen Jamie Charakter verleiht.

5 Jahre einer Beziehung in 1,5 Stunden unter zu bringen gelingt Regisseur Richard LaGravenese (Water for Elephants) leider unzureichend, aber er versteht es sich darauf wunderschöne Bilder einzufangen. Der Film wirkt mehr wie eine optische Liebesgeschichte mit New York, als die zwischen Cathy und Jamie. Eine der ansprechendsten Szenen ist als Jamie die Geschichte einer magischen Uhr und eines Schneiders erzählt und dabei mit Weihnachtsdekorationen und einigen anderen Hilfsmitteln, die Geschichte kreativ zum Leben erweckt.

Fazit: Leider gelingt es Anna Kendrick und Jeremy Gordon nicht, diesem Musical Charakter und Flair zu verleihen, was auch am Grundmaterial liegt. 5 Jahre in nur 90 Minuten Film zu stopfen sorgt dafür, dass man als Zuseher keinerlei Beziehung zu dem Pärchen aufbaut, sodass es schließlich egal ist, ob sie zusammen bleiben oder nicht.

Dieser Film bekommt von mir 4,5/10 nicht gesungene Empfehlungspunkte.


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