Nachdem er seine Anstellung im örtlichen Supermarkt verloren hat, ist Bucky (Nick Swardson) auf der Suche nach seiner Bestimmung. Als er durch einen Zufall erfährt, dass seine Eltern in den 70ern berühmte Pornostars waren, beschließt er ihrem Beispiel zu folgen und selbst ein Star in „Nacktfilmen“ zu werden. Leider muss er schnell feststellen, dass das schwieriger ist als er sich das gedacht hat.
Hin und wieder stellen wir Filme vor, die es unserer Meinung nach verdient hätten, in den heimischen Kinos zu laufen. Bei diesem, doch etwas speziellem Exemplar, verstehe ich warum er es nicht geschafft hat. „Bucky Larson“ hat es nicht nur nicht geschafft sein Budget von unter 10 Millionen Dollar wieder einzuspielen, sondern wurde auch von den Kritikern regelrecht vernichtet. Ob der Film wirklich so schlecht ist verrate ich euch jetzt.
Inszeniert wurde die Geschichte um den vermutlich schrägsten Pornostar aller Zeiten von Tom Brady, der hier zum dritten Mal hinter der Kamera steht, wobei so manchem sein Film „Hot Chick“ mit Rob Schneider aus dem Jahre 2002 schmerzlich in Erinnerung sein dürfte. Brady schlägt mit seinem neuesten Werk in genau dieselbe Schiene und zwar in die der schmerzhaft (un)lustigen Komödie.
Während „Bucky Larson“ auf eine witzige Geschichte setzt, ist die Umsetzung sehr platt und ohne wesentliche Highlights. Zwar kann man stellenweise erahnen, warum der eine oder andere Moment lustig hätte sein sollen, nur springt der Funkte letztendlich nur relativ selten über. Wenn dann die Nebenhandlung interessanter ist als der eigentliche Film, stellt sich die Frage nach dem Warum.
Nick Swardson ist hierzulande, wenn überhaupt, bekannt für seine zahlreichen Nebenrollen (z.B. in „Meine erfundene Frau“). In seiner Rolle als naives, unterbestücktes Landei mit Hasenzähnen und Topffrisur, wirkt er wie von einem anderen Stern. Dass er trotz seiner Karriere im Pornogeschäft nie tatsächlich Sex mit einer Frau hat, macht den Film trotz vielen halbschmutzigen Anspielungen zumindest jugendfrei. Auch die vielen Seitenhiebe auf die Größe seines Gemächts (er verwendet übrigens einen Strohhalm zur Verhütung) und die Tatsache, dass er beim Masturbieren wie ein tollwütiger Gorilla wirkt, macht den Film leider nicht besser.
Der Grund, warum der Film nicht nur ärgerlich ist und sofort nach dem Sehen wieder vergessen werden sollte, sind die liebevoll inszenierten Nebendarsteller. Christina Ricci wirkt in ihrer Rolle als Buckys Nachbarin Kathy derart warmherzig und sympathisch, dass man annehmen könnte, es gäbe doch tatsächlich gutaussehende und intelligente Frauen, die auch auf witzige Männer stehen (wie unrealistisch).
Don Johnson (am Besten bekannt durch die 80er Jahre Serie Miami Vice) scheint sichtlich Spaß in seiner Rolle als Regisseur für Erwachsenenfilme gehabt zu haben, was ihn auch ein Stück weit sympathisch macht. In seiner Rolle als Miles glaubt er als einziger an Buckys Erfolg und geht sogar soweit, sich Geld von der örtlichen Mafia zu leihen (was für den einen oder anderen beinahe witzigen Moment sorgt).
Stephen Dorff alias Big Shadow hat zwar den größten (der Name seines Charakters ist übrigens eine indirekte Anspielung auf die Größe seines Gemächts), leidet aber unter Buckys plötzlichem Erfolg. Dadurch dass er außer fiese Sprüche zu klopfen relativ brav bleibt, wirkt auch er ein Stück weit sympathisch, wodurch dem Film die wahrscheinlich einzige Gelegenheit genommen wird, einen Antagonisten zum titelspendenden Hauptdarsteller einzuführen (es sei denn man zählt das Leben und/oder widrige Umstände dazu).
Die Tatsache die mich am meisten überrascht hat, und das mit Abstand, war die Qualität der deutschen Synchronisation. Denn während so manches Filmstudio nicht in der Lage ist, bei dem einen oder anderen Kino-Blockbuster für eine qualitativ hochwertige Übersetzung zu sorgen, hat man es hier geschafft. Die deutsche Version ist nicht nur top sondern transportiert den vorhandenen Humor erstklassig, und das obwohl der Film bis jetzt nur wenig erfolgreich war (was sich vermutlich auch nicht mehr ändern wird).
„Bucky Larson – Born to Be a Star“ ist ein Film, der wenn überhaupt von seinen Nebendarstellern lebt. Die eigentliche Geschichte um den etwas anderen Porno-Star ist leider nur bedingt interessant und verschenkt einiges an Potential.
Der Film bekommt daher von mir 6/10 Empfehlungspunkte (0,5 für die bereits erwähnte und gelungene Umsetzung in die deutsche Sprache).