Tommy (Hugh Jackman) will seine Frau Isabel (Rachel Weisz) retten. Diese hat Krebs. Er ist Forscher und er sucht nach einem Gegenmittel, nach Heilung, aber seine Versuche gehen immer schief. Je schlechter es seiner Frau geht, desto verzweifelter wird er in seinen Versuchen, sie zu retten, neue Erkenntnisse zu erhalten und irgendwie den Tod austricksen zu können.
Aber gibt es eine Liebe, welche die Grenzen von Zeit und Raum überqueren kann? Ist Liebe jenseits von Zeit und Raum? Kann der Tod sie aufhalten?
Darren Aronofsky ist mittlerweile ja ein Name, den man kennt, wenn man sich ein wenig für schräge, mutige und doch immer wieder auf ihre eigene Art und Weise interessante Filme, nun, interessiert.
Eine Zeit lang – primär Ende der 90iger und Anfang der 2000er Jahre konnte er sozusagen nichts falsch machen. Mit „Pi“ erschien er mit einem Film auf der Weltbühne, der anders war als das meiste, was man bis dato gesehen hatte. Anleihen bei David Lynch waren klar vorhanden und auch kam irgendwie immer wieder ein Vergleich mit dem frühen Christopher Nolan (sein erster Film „Following“ vor allem). Aber während Nolan ein Mainstream-Blockbuster-Arthouse-Fanliebling wurde, so blieb Aronofsky irgendwie immer ein wenig … anders.
Man denke nur an seinen zweiten Film „Requiem For A Dream“, der in bestimmten Kreisen bis heute ein absoluter Kultfilm ist (und für mich einen absoluten Albtraum darstellt und wer auch immer denke, er oder sie möchte mal Drogen probieren – seht euch diesen Film an und ihr werdet anders denken …).
Und dann folgte „The Fountain“, ein wirklich ambitionierter und – zugegeben – streckenweise wirklich abgehobener Film. Denn, nun, der Film hat mehrere Zeitebenen und in allen sind Tommy und Isabel sind durch alle Zeiten verbunden.
Hugh Jackman ist einmal ein Inquisitor, der seine Königin, die er liebt und der er ergeben ist, retten will – dazu sucht er den Baum des Lebens. Einmal ist er der Forscher, der den Krebs seiner Frau heilen will und der – ja, da ist ein Muster – mit Bäumen arbeitet. Und er ist ein Raumfahrer, der – korrekt – einen kleinen Baum in seinem Raumschiff transportiert und der auf dem Weg zu einem sterbenden Stern ist, weil er sich dort erhofft, die „Wiege des Lebens“ zu finden …
Und das ist schön und traurig gleichzeitig anzusehen, denn, nun, irgendwie gehen alle Versuche schief und trotzdem hat man das Gefühl, dass Tommy seinem Ziel irgendwie doch immer einen Schritt näher kommt, um dann im Finale, nun, ich will nichts spoilern, aber … ich fand das Ende mutig und toll und im Endeffekt dreht sich um ein Gespräch mit einem Grabstein, wenn ich das mal so kryptisch anmerken darf.
Ja, es gibt auch einen glatzköpfigen Hugh Jackman, der in Yoga-Pose in einer Blase durch das Universum schwebt und … nun, ich sage mal so: Das Ende von „2001“ ist nicht halb so abgehoben wie das hier. Und trotzdem passt es. Ich habe geheult – und für alle, die sich fragen, wie oft ich eigentlich heule bei Filmen und Spielen oder so – eigentlich nicht oft. Und diesem Fall meinte ich das erste Mal als ich den Film gesehen habe – das war eben 2006. Ich habe bei der Zweitsichtung vielleicht nicht geweint, aber die Emotion, die mich das erste Mal gepackt hat, die war auch dieses Mal wieder da.
Ich denke, die beste Beschreibung für mich ist traurig-schön. Natürlich ist der Film eine Abhandlung die Sterblichkeit, über das Leben und über die Akzeptanz und dem Umgang mit dem Tod. Aber das wird alles in wunderbare Bilder gepackt und Hugh Jackman und Rachel Weisz haben für mich wirklich wundervoll harmoniert.
Manche Filme haben „das gewisse Etwas“ – und ich kenne Leute, die mit diesem Film genau null anfangen können, aus diversen Gründen, weil zu verkopft, zu abgehoben, zu was auch immer und ich verstehe jedes negative Kommentar zu dem Film – und dieser hier hat mich einfach genau richtig erwischt und ja, auch gut 20 Jahre nachdem er rausgekommen ist, trifft er es immer noch.
Hammer.
„The Fountain“ bekommt von mir 8,5 von 10 möglichen, abespacte, aber gleichzeitig auch unglaublich bodenständige, Punkte.