The Fog (1980 Filmkritik)

In Antonio Bay wird gefeiert, denn die Stadt feiert ihr einhunderjähriges Bestehen. Aber etwas Seltsames passiert: Dichter Nebel zieht auf und etwas scheint in ihm zu leben.

Radiomoderatorin Stevie (Adrienne Barbeau) bekommt das mit und macht sich Sorgen. Währenddessen kommt Elizabeth (Jamie Lee Curtis) nach Antonio Bay und freundet sich mit Nick Castle (Tom Atkins) an.

Und Vater Malone (Hal Holbrook) findet ein altes Tagebuch der Gründerväter, welches ein schlimmes Geheimnis offenbart, welches sich auf die Gründung von Antonio Bay bezieht und das vermuten lässt, dass das „Etwas“ in diesem Nebel Blut sehen will …

Hach, hat das gut getan. Nachdem ich mir das Remake von diesem Film hier angesehen habe musste ich mir das Original nochmals anschauen und … ich wiederhole: Hach, hat das gut getan. Ja, so macht man das. So macht man aus einer an sich dünnen Geschichte einen netten, kleinen Horrorfilm, der an den richtigen Stellen kickt und mitreisst. Das liegt sicher auch der Spielfreude von Jamie Lee Curtis und ihrer Mutter Janet Leigh, die hier beide dabei sind, aber auch an Kalibern wie Hal Holbrook und George „Buck“ Flower. Egal, wie klein die Rollen sein mögen – hier gibt man alles.

John Carpenter ist halt einfach ein Meister seines Fachs gewesen und hat auch 1980 schon gewusst, wie man mit wenig Budget coole Filme zaubert. Damit ich nicht missverstanden werde: „The Fog“ ist sicher kein Film, der per se ein Meisterwerk darstellt oder irgendwelche Preise gewinnen würde. Das war aber auch niemals die Absicht, kann ich mir zumindest nicht vorstellen. Was aber sicher Absicht war, war hier einen Film zu zaubern, der gruselig ist, Atomsphäre atmetet und dann noch dazu die richtigen Mini-Twists zur richtigen Zeit in die Story einbaut.

Ja, der Twist ist vermutlich längst bekannt, aber dennoch – Hut ab. Das hier ist spannend, die Figuren mag man und manche Dialoge sind einfach großartig – einfach, aber effektiv. Apropos Effekte: Ja, die sind klar aus den 1980 und können mit den Maskenbildnern von heute nicht mehr mithalten, aber andererseits weiß man ja, dass weniger oft mehr ist und wenn ich hier die Zombieschatten im Nebel mit den rot glühenden Augen sehe, dann wird mir mulmiger im Bauch als bei jeder CGI-Orgie, ganz ehrlich.

Interesant auch, dass der Film völlig ohne Blut auskommt (es kam trotzdem zu einem Jugendverbot bzw. einer Freigabe ab 18) und wer gut zuhört, der oder die kann viele Querverweise bzw. Easter Eggs im Film finden. So werden zum Beispiel Ortsnamen verwendet, die auch H.P. Lovecraft gerne mal verwendet hat oder auch Bodega Bay (Schauplatz von „Die Vögel“) kommt vor. Fand ich eine nette Verbeugung vor diesen Filmen.

Adrienne Barbeau hat übrigens die Hauptrolle, weil John Carpenter die Rolle bzw. mehr oder weniger den Film für sie geschrieben hat – die beiden waren zur Zeit der Dreharbeiten verheiratet.

Wie dem auch sei: Der Film ist ein Slow-Burner und dreht gerade im Finale (auch emotional) nochmals ordentlich auf. Ich habe den Film zum ersten Mal irgendwann in den 90iger Jahren gesehen und war damals völlig begeistert. Es war einer der ersten Horrorfilme, die ich gesehen habe. Und ich muss gestehen: Auch 2025 macht der Film immer noch ordentlich was her. Ja, das Schauspiel ist halt so gut, wie es 1980 Standard war und ich bin mir nicht sicher, ob man manches auf heutigem Niveau als „großartig“ bezeichnen würde, aber in Summe funktioniert alles prächtig. Und immer noch besser als ein paar dieser „auf alt gebürsteten“ Filme. Ich sehe ihn deine Richtung „Prom Queen„.

Wer also nichts gegen handgemachte Effekte hat, Altstars in einem kleinen, gemeinen Horrofilm sehen will und den Twist noch nicht kennt: Ansehen. Auch wenn ihr den Twist kennt: Ansehen.

„The Fog (1980)“ bekommt von mir immer noch 8 von 10 möglichen, aus seinen geringen Mitteln das meiste herausholende, Punkte.


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