Resident Evil 4 HD (Game-Review)

Die Tochter des Präsidenten wurden entführt. Von wem genau ist noch unklar. Fest steht allerdings, dass sie irgendwo auf einer Insel in der Nähe von Spanien festgehalten wird. Also wird Leon S. Kennedy geschickt, der sie finden und heil wieder zurückbringen soll. Bereits bei seiner Ankunft wird er nicht gerade freundlich begrüßt und die ersten Einheimischen, die er trifft wollen sofort über ihn herfallen und vermutlich fressen.

Klar, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Währenddessen landet ein zweiter Gast auf der Insel. Ihr Name: Ada Wong. Denn tatsächlich kreuzen sich die Wege von Leon und Ada erneut. Und erneut ist nicht ganz sicher, wer Freund und wer Feind ist.

Ja, der vierte Teil der Reihe ist auch der Teil, der den Absturz einläutete, denn alles was danach kam, lässt sich auf den Erfolg von Teil 4 zurückführen. Was ist neu? Statt einer fixen Kamera haben wir eine Schulterkamera und statt subtilem Grusel geht es primär um Munitionsknappheit, irre Mutationen und Action. Das ist Resident Evil 4 kurz zusammengefasst.

Es gibt ein paar Rätsel, die wie üblich nicht besonders schwer zu lösen sind, bzw. ist es dieses Mal so, dass sie wirklich, wirklich leicht sind. Musste man in den Vorteilen noch überlegen, was man wie wo gesehen hatte und was wie womit zusammenhängen könnte (ich sage nur: Billardkugeln im ersten Teil), so fallen diese Überlegungen völlig weg. Teil 4 ist geradlinige Action-Kost in Reinkultur.

Damals sah das alles sogar noch gut aus. Heutzutage ist es eher durchwachsen. Trotzdem macht Resident Evil 4 sogar im HD-Remake (ich hab’s auf der PS4 gespielt) immer noch Spaß und – man höre und staune – ich fand dieses Mal sogar den Sidekick Ashley nicht im Ansatz so nervig wie früher.

Die Monster sind so richtig übertrieben und eklig und die Story ist … okay. Trotzdem: Resi 4 rockt. Daran besteht auch im Jahr 2019 kein Zweifel.

Für jene, die das Spiel durchhaben gibt es dann noch eine kleine Bonusepisode, in welcher ihr in die Rolle von Ada Wong schlüpfen könnt und deren Geschichte parallel zu der von Leon spielt und deren Wege sich (wie bereits in der Hauptkampagne) immer wieder treffen.

Alles in allem ist das Ding spielerisch gut gealtert und man merkt und spürt, warum das Spiel damals so großen Einfluss auf die Spieleindustrie hatte. Selbst heute noch hat das Spiel einen Flow, der seinesgleichen sucht. Die Balance aus ruhigen Passagen, Riesenmonstern und panischer Action ist einfach wirklich, wirklich gut gelungen.

Worüber wir keine Sekunde diskutieren müssen: Leon ist einfach ein cooler Hund, der es drauf hat. Wenn es eine Definition von „Badass“ gibt, dann ist es Leon S. Kennedy. Klar, später (*hust* Resident Evil Vendetta *hust*) wird das dann schon ein bisschen extrem, aber im vierten Teil war die Sache noch im Rahmen.

Wie hat ein Kommentar auf YouTube gelautet: „Leon S Kennedy geht nicht nicht den John Wick-Mode. John Wick geht in den Leon S. Kennedy-Mode“. Das trifft es sehr, sehr gut.

„Resident Evil 4“ bekommt 9 von 10 möglichen, auch im grafisch vergleichsweise mageren Bereich existierende, Punkte.

Der Trailer ist vom Original von 2004.


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